U17 25.03.2014 - 13:09 Uhr
Ausbildung auf Kurs
U17-Coach Meikel Schönweitz über das Erfolgsgeheimnis seiner Überraschungsmannschaft in der B-Junioren Bundesliga
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An der Tabellenspitze wurden die Mainzer B-Junioren in dieser Bundesliga-Saison sicher von den wenigsten erwartet. Mit beeindruckender Leistungsbereitschaft marschiert die Mannschaft von Fußball-Lehrer Meikel Schönweitz aber seit Monaten erfolgreich der Konkurrenz davon – höchste Zeit, dem Erfolgsgeheimnis unseres U17-Trainers auf die Spur zu kommen.
Meikel, weil es so schön war nochmal ein Blick zurück: Das 4:0 über Bayern München hat euch vor zwei Wochen den 1. Platz in der Junioren-Bundesliga beschert, was war das für ein Gefühl?
Meikel Schönweitz: „Ein geiles Gefühl. Aber nicht nur wegen der Tatsache, dass wir für einen Spieltag Tabellenführer waren, sondern eher wegen der Art und Weise, wie wir in den letzten Wochen aufgetreten sind. Und das mit der Krönung von einem auch in der Höhe verdienten 4:0 gegen den FC Bayern.“
Heute, nach dem 19. Spieltag, steht Deine Mannschaft punktgleich mit dem VfB Stuttgart weiter an der Tabellenspitze – wie hättest Du vor der Saison auf eine solche Prognose reagiert?
Schönweitz: „Tabellarisch war es in erster Linie unser Ziel, möglichst frühzeitig eine weitere Bundesliga-Saison zu garantieren. Das ist uns in der Tat auch früh gelungen (lacht). Im Ernst: Unter den Top 5 wurden dieses Jahr ganz andere Teams gehandelt. Obwohl wir von Anfang an an die Mannschaft geglaubt haben, wäre das so sicher keine realistische Erwartung gewesen.“
Neben der Tabelle ist natürlich die Ausbildung euer erstes Ziel. Offensichtlich haben die Jungs ja schon einiges gelernt!? Was gibt es noch zu tun, um auf den nächsten Ausbildungsabschnitt U19 vorbereitet zu sein?
Schönweitz: „Wir wollen uns in jeder Einheit und in jedem Spiel weiterentwickeln. Und das in allen Bereichen. Das gelingt uns in dieser Saison bisher außergewöhnlich gut. Ich denke, dass die Jungs schon auf einem prima Weg sind und in der U19 schnell Fuß fassen werden, auch wenn dort Tempo und Dynamik nochmal eine Stufe höher sind.“
Schon in der Hinrunde zeichnete sich ab, dass ihr das Zeug habt, eine Art „Überraschungsmannschaft“ der Liga zu werden. Inzwischen sind die außergewöhnlichen Leistungen fast schon Normalität, was ist das Geheimnis eurer Leistungskonstanz?
Schönweitz: „Es sind zwei entscheidende Faktoren. Zum einen sehr viel und sehr harte Arbeit. Das fängt bei einer akribischen Trainings- und Spielplanung, bei einer sehr individuellen Belastungssteuerung, in der alle Faktoren berücksichtigt werden, an und geht über eine Mannschaft weiter, die in jedem Training und in jedem Spiel an die absolute Belastungsgrenze geht. Zum anderen ist es in diesem Jahrgang gelungen, eine echte Mannschaft zusammenzustellen, die aus tollen Charakteren besteht. Das Team ist mit enormer Leidenschaft und Herz bei der Sache und konzentriert sich voll und ganz auf seine Aufgabe. Das ist bei den unzähligen Einflüssen, denen die Jungs in diesem Alter ausgesetzt sind, alles andere als selbstverständlich.“
Beschreitet ihr damit in gewissem Sinne einen typischen "Mainzer Weg", wenn der bedeutet, mit geringeren Mitteln als die finanzkräftige Konkurrenz sportlich erfolgreich zu sein?
Schönweitz: „Das ist so global schwer zu sagen. Fakt ist, dass wir aus unseren Mitteln derzeit das Maximum ausschöpfen. Dennoch ist es nötig, dass wir uns auch von Vereinsseite immer weiterentwickeln, um Schritt zu halten. Man darf bei der immensen Konkurrenz im Jugendsektor keine Sekunde schlafen. Daran arbeiten wir in Nachwuchsleistungszentrum jeden Tag.“
Und wie überträgt man einen solchen „roten Faden“ der Mainzer Philosophie auf eine Juniorenmannschaft?
Schönweitz: „Dafür ist es zunächst wichtig, eine einheitliche Sprache zu sprechen. Wir sitzen ständig zusammen und entwickeln unseren roten Faden weiter, zerbrechen uns den Kopf, um im Detail nochmal alles rauszuholen. Um das dann auf die Jungs zu übertragen, ist auch eine enge Kommunikation unter den Trainern wichtig. Bei uns, also den drei Teams im Leistungsbereich von der U16 bis zur U19 funktioniert das mit Sandro Schwarz und Sascha Meeth sowie den drei Co-Trainern der Teams fachlich und menschlich auf hervorragende Art und Weise.“
Sieben Spiele stehen in der Liga noch an, was habt ihr euch für den Endspurt vorgenommen?
Schönweitz: „Wir reden weiterhin nicht über die Tabelle, sondern verbinden jedes einzelne Spiel mit einer Aufgabe. Und da stehen uns noch sieben schwere Aufgaben bevor. Die nächste ist das Derby bei der Eintracht in Frankfurt am 6. April.“