Es war zwischenzeitlich ziemlich still geworden um Eric Maxim Choupo-Moting. Zwei Knieoperationen hatte der Angreifer über sich ergehen lassen müssen. Zwei Eingriffe in Folge einer Meniskusverletzung, die dem besten Mainzer Torschützen der Saison 2011/12 fast ein Jahr seiner Profikarriere kosteten. Am Mittwochabend hat sich Choupo-Moting zurückgemeldet und eindrucksvoll auf sich aufmerksam gemacht. Nicht nur, dass er sich in seinem zweiten Testspieleinsatz auffällig spielfreudig präsentierte, er erzielte auch gleich alle drei Treffer zum 3:3 der Nullfünfer beim FC Basel.
Nun muss man festhalten, dass die beiden erste Treffer, ein Abstauber nach haarsträubendem Fehler der Basler Abwehr und ein Foulelfmeter, keine sonderliche fußballerische Begabung erforderten. Aber der Ausgleich zum 3:3 war ein echtes Sahnestück, ein Kandidat für das Tor des Monats. Fünf Minuten vor Spielende nahm Choupo-Moting im Mittelfeld den Ball auf, fand keine Anspielstation, löste sich von einem Gegenspieler und zündete plötzlich den Turbo. Wie ein wedelnder Skifahrer im Stangenwald umkurvte er fünf, sechs Kontrahenten und überlupfte schließlich auch noch den gegnerischen Torhüter. Ein Treffer wie weiland von Diego Armando Maradona.
Die Teamkameraden feierten Choupo-Moting mit einer Welle, die Basler Fans gaben Standing Ovations. „Ich freue mich über meine Tore und dass wir das Spiel nicht verloren haben. Aber einen solchen Treffer habe ich schon lange nicht mehr erzielt“, sagte er nach dem Spiel. Er hätte noch ergänzen können ausgesprochen froh zu sein, dass das lädierte Knie wieder hält. Sein Strahlen sprach indes auch so Bände.
Da steht sein Trainer gar nicht hintenan. „Alle sind froh, dass er wieder zurück ist. Und es ist schön, wie die Mannschaft beim Jubel ihre Unterstützung zeigt. Der dritte Treffer war ein besonderes Tor, ein besonders schönes, aber auch ein wichtiges für ihn persönlich und auch für die Moral der Mannschaft“, sagte 05-Coach Thomas Tuchel, für den diese Leistung nicht überraschend kam. „Seine sehr gute Form hat sich in den Trainingseinheiten angedeutet. Er verfügt auch über viel mehr Selbstvertrauen und deutlich mehr Vertrauen in sein Knie. Darüber freuen wir uns sehr.“
Tuchel relativiert aber seine Eindrücke auch. „Er ist eine tolle Option für uns. Maxim hat zwischenzeitlich aber auch fünf Tage nur Individualtraining absolvieren können. Ich weiß, dass er seine Pausen brauchen wird und dass er uns nicht vom ersten Spieltag an direkt jede Woche voll zur Verfügung stehen kann“, so der Trainer. Die lange Ausfalldauer fordert immer noch einen behutsamen Aufbau – sowohl des Knies als auch der Form. Doch alles, was kommt, ist nun so viel mehr als Eric Maxim Choupo-Moting in den vergangenen Monaten hatte. Das Ende der Leidenszeit ist erreicht. Die Lust auf mehr steigt.