Vorberichte 15.10.2014 - 11:42 Uhr
„Eine richtig schwere Aufgabe“
Interview mit Raul Bobadilla vom FC Augsburg, unserem Gegner am Samstag
Hallo Herr Bobadilla, vielen Dank, dass Sie sich die Zeit für unser kurzes Interview genommen haben. Sie sind in Argentinien geboren, aber spielen nun schon einige Jahre in Deutschland. Wie haben Sie das Finale der WM erlebt? Und hat das Ihrer Meinung nach bessere Team gewonnen?
Bobadilla: „Ich habe das WM-Finale zusammen mit meiner Freundin beim Public Viewing in Augsburg gesehen und selbstverständlich Argentinien die Daumen gedrückt. Es war natürlich bitter, dass mein Heimatland trotz einer guten Leistung so knapp verloren hat. Argentinien hätte auch Weltmeister werden können! Im ersten Moment war es hart, die vielen feiernden deutschen Fans zu sehen – und ich im Argentinien-Trikot mittendrin. Ich denke aber, dass Deutschland insgesamt verdient Weltmeister geworden ist, weil sie das ganze Turnier über sehr konstant und überzeugend aufgetreten sind.“
Sie stehen mitten in ihrer bewegten Fußballerkarriere, Ihnen wurde nachgesagt, Sie seien ein schwieriger Kopf – was hat den Ausschlag dafür gegeben, dass Sie nun in Augsburg endlich angekommen zu sein scheinen?
Bobadilla: „Ich bin beim FCA richtig glücklich. Der Trainer und der gesamte Verein schenken mir viel Vertrauen, das ich auf dem Platz zurückzahlen will. Am Anfang nach dem Wechsel hatte ich gleich Pech mit einer Knieverletzung, aber ich habe weiter an mich geglaubt und der Verein hat mich immer unterstützt. Der FCA ist wie eine große Familie, das gefällt mir sehr.“
Mit Markus Weinzierl haben Sie einen der jüngsten, aber auch cleversten Trainer der Liga – wie würden Sie Ihren Coach beschreiben?
Bobadilla: „Der Trainer arbeitet sehr konzentriert und engagiert mit uns. Er hat eine eigene Spielidee und erklärt genau, was er von uns erwartet. Und er kann Spieler weiterbringen, dafür gibt es ja viele Beispiele.“
Für Sie hat die Saison mit einer Umstellung begonnen – von der Sturmmitte auf den rechten Flügel. Wie fühlen Sie sich auf Ihrem neuen Arbeitsplatz außen, war das eine große Umstellung?
Bobadilla: „Am Anfang musste ich mich schon erst einmal daran gewöhnen, aber die Position gefällt mir mittlerweile sehr gut. Ich kann variabler spielen und habe das Tor jetzt vor mir, als einziger Stürmer in der Mitte steht man ja oft nur mit dem Rücken zum Tor. Allerdings ist die Position außen sehr laufintensiv. Ich glaube, ich bin noch nie so viel gelaufen (lacht). Aber es wird immer besser!“
Warum wird der FC Augsburg Ihrer Meinung nach auch in dieser Saison eine gute Rolle spielen?
Bobadilla: „Wir haben wieder eine gute Mannschaft und einen super Teamgeist. Wenn wir es wie im letzten Jahr schaffen, dass jeder 100 Prozent gibt und für den anderen da ist, dann sind wir auch wieder erfolgreich. Man hat auch in den letzten Spielen gegen Leverkusen und Wolfsburg trotz Niederlage gesehen, dass wir mit den großen Mannschaften mithalten können. Aber das oberste Ziel ist und bleibt der Klassenerhalt.“
Jetzt geht es in der kommenden Partie nach Mainz, in vielerlei Hinsicht ein Club auf Augenhöhe mit dem FCA: ähnliches Umfeld, ähnlicher Finanzspielraum, ähnlicher Fußballstil. Wovor müssen Sie am meisten aufpassen, wenn Sie am Samstag gegen die 05er antreten, damit Sie die Punkte mit nach Augsburg nehmen können?
Bobadilla: „Das wird eine richtig schwere Aufgabe. Letztes Jahr haben wir in Mainz kein gutes Spiel gemacht und verdient verloren. Das wollen wir dieses Mal ändern. Aber Mainz ist noch ungeschlagen und hat mit Hofmann und Okazaki eine starke Offensive. Wir müssen als Team kompakt verteidigen und vorne unsere Chancen nutzen. Dann werden wir auch punkten!“