Profis 09.01.2014 - 08:21 Uhr

Menschen, nicht Maschinen

Niki Zimling über ein Jahr voller Höhen und Tiefen

Niki Zimling im Duell mit Eric Maxim Choupo-Moting

Der offizielle Bundesliga-Rürckrundenstart des 1. FSV Mainz 05 gegen den VfB Stuttgart ist ein ganz besonderer Tag für Niki Zimling. Ein Jubiläumstag. Denn genau ein Jahr vorher, am 25. Januar 2013, kam der dänische Nationalspieler von Brügge an den Bruchweg. Er sollte nach dem Abgang von Eugen Polanski eine weitere Alternative im defensiven Mittelfeld sein und zeigte sich beim FSV nicht nur als glänzender Sechser, sondern auch als geschickter, torgefährlicher Zehner. Hört sich an wie ein fantastisches Jahr für Zimling, doch wie fast alles im Leben haben auch die vergangenen zwölf Monate zwei Seiten. „Das erste halbe Jahr hier war wirklich gut, ich hab mich schnell eingewöhnt und gute Leistungen gezeigt, das zweite halbe Jahr war schwierig für mich. Ich hatte mit einigen persönlichen Problemen zu kämpfen und war nicht immer mit meinem Spiel auf dem Platz zufrieden“, fasst Zimling 2013 zusammen.

Dass Fußballspieler auch Menschen und keine Maschinen sind, zeigt sich deutlich an der Hinrunde Niki Zimlings. Die zweite Schwangerschaft seiner Freundin war komplikationsreich, die kleine Tochter kam schließlich als Frühchen auf die Welt. Dinge, die belasten. „Das bekommt man einfach nicht so leicht aus dem Kopf. Man macht sich viele Gedanken, und dann kann einem schnell mal die Leichtigkeit auf dem Platz fehlen“, erklärt Zimling. Zu privaten Komplikationen kamen auch berufliche hinzu. Erst schied Zimling mit der dänischen Nationalmannschaft bitter aus der WM-Qualifikation aus, dann musste sich der 28-Jährige mit Verletzungen rumschlagen. Irgendwie war einfach der Wurm drin. „Ich bin grundsätzlich sehr selbstkritisch und weiß, dass ich viel besser spielen kann als ich es in den letzten Monaten gezeigt habe“, gibt Zimling zu.

Doch das Blatt hat sich gewendet, auch wenn der gelernte Sechser erst einmal auf der Bank Platz nehmen musste. Nach der Winterpause will Zimling wieder angreifen, und zeigt sich in guter Form in Marbella. „Ich möchte wieder an alte Stärke anknüpfen und wieder ein wichtiger Teil des Teams werden“, sagt der Däne. Damit sein Jubiläum in Stuttgart auf dem Platz gefeiert werden kann. Auch privat haben sich die grauen Wolken verzogen. Seine kleine Tochter ist ein gesundes, fröhliches Baby, und seine Freundin hat Zimling vor kurzem mit einem Heiratsantrag überrascht. Die große Party steigt dann im Sommer 2014. „Natürlich ist es schade, dass ich mit Dänemark nicht in Brasilien bei der WM dabei sein kann. Aber ich denke, die Hochzeit ist ein ganz schönes Alternativprogramm“, lacht Zimling.