Unser Gegner: Borussia M'gladbach

Nach dem erkämpften Unentschieden auf Schalke und dem letzten Europa League-Gruppenspiel in Istanbul empfangen die Gladbacher am Sonntag im BORUSSIA-Park unsere Nullfünfer, bevor die Favre-Elf in München zur letzten Etappe eines harten Winterspielplans antritt.

Als Tabellenvierter des Vorjahres startete Mönchengladbach mit einer großen Erwartungshaltung in die neue Spielzeit – auch die Beteuerungen von Erfolgs-Trainer Lucien Favre und Sportdirektor Max Eberl, dass die Abgänge der prägenden Figuren Marco Reus, Roman Neustädter und Dante nicht ohne Entwicklungszeit kompensiert werden können, änderten in der öffentlichen Wahrnehmung wenig. Die Borussia stand in der Qualifikation zur Champions League – ein sensationelles Ergebnis, nachdem Favre 2011 gerade noch so den Abstieg des totgesagten Traditionsvereins über die Relegation verhindern konnte.

Für die spektakulären Neuverpflichtungen Álvaro Domínguez, Granit Xhaka und Luuk de Jong haben die Verantwortlichen viel Geld aus den Transfererlösen wieder in die Hand genommen, um den Ansprüchen der Tabellenplatzierung gerecht zu werden. So ganz können die Fohlen an die Souveränität des Vorjahres auf dem Rasen aber noch nicht anknüpfen. Bereits nach 15 Partien musste Keeper Marc-André ter Stegen öfter hinter sich greifen als in der gesamten Saison 2011/12. Mit derzeit 21 Punkten auf Rang zehn sind die Borussen im dichten Mittelfeld der Tabelle aber weiterhin in Schlagdistanz zu den internationalen Plätzen. Auch auf europäischer Bühne ist noch alles drin: Nach dem letzten Gruppenspiel der Europa League am Donnerstag gegen Fenerbahce Istanbul zieht der Tabellenzweite ins Sechzehntelfinale ein.

Gerade in der Offensive sind die Gladbacher auch in diesem Jahr immer gefährlich, Dauerbrenner Juan Arango, der jederzeit wie aus dem Nichts für die ganz spektakulären Treffer sorgen kann und der junge Patrick Herrmann haben gemeinsam schon mehr Treffer aus dem Mittelfeld erzielt als die gesamte Sturmabteilung, die mit Mike Hanke, Igor de Camargo und eben Luuk de Jong durchaus namhaft aufgestellt ist. Auch die Tatsache, dass nahezu jeder Verteidiger in der laufenden Meisterschaft mindestens ein Tor erzielte, macht den Gastgeber der 05er offensiv unberechenbar. Der unumstrittene österreichische Abwehrchef Martin Stranzl zeigte sich mit bislang drei Toren in allen Strafräumen heimisch.

Vorsicht ist also am Sonntag geboten für die Mainzer Hintermannschaft, die nach dem trainingsfreien Dienstag mit gebündelten Kräften den Jahres-Endspurt in Gladbach einläutet.