(K)ein Traum in rot-weiß

Es waren zwei Tage, die beim FSV noch lange in Erinnerung bleiben werden: Am Samstagnachmittag schlugen die 05-Profis vor ausverkauftem Haus den großen FC Bayern in der MEWA ARENA – und das, obwohl man nach einer durchwachsenen ersten Spielhälfte noch mit 0:1 zurückgelegen hatte. An gleicher Stelle wurde dann nicht einmal 24 Stunden später schon der nächste Coup gefeiert: Die U19 des 1. FSV Mainz 05 krönte sich zur besten A-Junioren-Mannschaft Deutschlands.

Von Party zu Party

Angepeitscht von mehr als 15.000 05-Fans lieferte sich die U19 im Finale um die Deutsche A-Junioren-Meisterschaft ein nervenaufreibendes Duell mit Borussia Dortmund. Zweimal gab der FSV die Führung spät in der regulären Spielzeit noch aus der Hand, musste nach 90 Minuten in die Verlängerung. Und behielt dennoch die Nerven: Ein Traumtor von Aiman Dardari machte in der 113. Spielminute die Tür zum zweiten Triumph nach 2009 erneut weit auf. Mit einem Konterlauf von Grigorijs Degtjarevs in Richtung des verwaisten BVB-Tores gingen die 05ER in der Nachspielzeit der Verlängerung durch eben diese hindurch. 4:2! Danach gab es kein Halten mehr, das perfekte 05-Wochenende war perfekt.

Spiel gedreht, "Steilvorlage" geschaffen

Zwar mag es "bundesweit herzlich wenig interessieren", doch mit dem Sieg gegen den FC Bayern ist der 1. FSV Mainz 05 seit nunmehr zehn Bundesliga-Partien unbesiegt – solange wie noch nie innerhalb einer Saison. Zudem sprang man mit dem Sieg gegen den deutschen Rekordmeister auf Tabellenplatz sieben und griff damit nebenbei auch noch ins Titelrennen ein, denn die Münchener verloren die Tabellenführung am späteren Samstagabend an Borussia Dortmund. Das wiederum interessierte bundesweit dann doch. Binnen einer Viertelstunde hatten Ludovic Ajorque, Leandro Barreiro und Geburtstagskind Aarón die Partie auf links gedreht, von 0:1 auf 3:1 gestellt und dafür gesorgt, dass die 05ER auch ihr drittes Bundesliga-Heimspiel in Serie gegen den FCB gewannen. "Wir haben uns nochmal eine Steilvorlage geschaffen", erklärte FSV-Sportdirektor Martin Schmidt vor den noch verbleibenden fünf Saisonspielen.