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Fußball Frauen 10.09.2023 - 18:30 Uhr

05-Frauen feiern Heimspiel-Auftakt nach Maß

1.200 Fans bejubeln klaren DFB-Pokal-Erfolg über Jahn Calden - Yamashita: "...der Tag heute hat uns gepusht"

Verdient mit 3:0 (1:0) haben sich die Frauen des 1. FSV Mainz 05 am Sonntagnachmittag in der zweiten Runde des DFB-Pokals gegen Jahn Calden durchgesetzt und so ein erfolgreiches Heimdebüt im 05-Trikot feiern können. Vor weit mehr als 1.000 Zuschauern im Bruchwegstadion brachte die Mainzerinnen vor der Pause ein Eigentor der Gegnerinnen auf die Siegerstraße, ehe Nadine Anstatt und Cecilia Way im zweiten Durchgang alles klar machten.

Gebührender Empfang vor dem Anpfiff am Bruchweg

Durch ein von Jugendspielerinnen gebildetes Spalier betraten beide Teams das Feld und sorgten somit für einen symbolträchtigen Moment auf dem Rasen des Bruchwegstadions. 

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In den Anfangsminuten entwickelte sich ein offener Schlagabtausch mit ersten Torannäherungen auf beiden Seiten: Für die Gäste scheiterte Sharon Braun per Kopf nach einem Freistoß aus dem Halbfeld, während es im Strafraum der Jahn Caldenerinnen zwei Minuten später noch einen Tick gefährlicher wurde, als Anstatts Direktabnahme nach einer Hereingabe von Way das Gehäuse nur knapp verfehlte (8.). In einer temporeichen Anfangsphase auf Augenhöhe hatte das Team aus Nordhessen den Torschrei dann nach dem nächsten Standard bereits auf den Lippen, doch der Volley-Versuch von Hanna Krohne touchierte nur den Außenpfosten des von Anna Friedrichowitz gehüteten 05-Tores (11.). Der FSV erarbeitete sich im Anschluss ein leichtes optisches Übergewicht, konnte sich zunächst aber keine hundertprozentigen Torchancen erarbeiten. Nach knapp 20 Minuten scheiterten binnen weniger Sekunden Michelle Reifenberg und Way mit ihren zu zentral angesetzten Versuchen aus der zweiten Reihe. Richtig brenzlig für die Gäste wurde es nach einer etwas zähen Phase zwischen Minute 20 und 30 dann, als Way von links flach und scharf flankte und Fritz aus vier Metern an Johanna Rathke im Gäste-Tor scheiterte (30.). Im Anschluss an die folgende Ecke war es aber soweit: Laura Schmahl flankte und Lena Wiegand beförderte das Leder ins eigene Tor - 1:0 aus 05-Sicht (31.). Fünf Minuten später hatte Way Treffer Nummer zwei auf dem Fuß, setzte den Ball aus zwölf Metern aber neben den Querbalken (36.). Die Gäste wurden in diesem letzten Drittel der ersten Hälfte zunächst nur noch ansatzweise gefährlich, brachten das Leder aber bei ihren Versuchen nicht aufs Gehäuse. Umso brenzliger wurde es dafür kurz vor der Pause, als Jahn Calden noch einmal zu einer Doppelchance kam: Erst reagierte Friedrichowitz aus kurzer Distanz gegen Braun glänzend, kurz darauf entschärfte die Torhüterin einen Schuss Wiegands von der Strafraumgrenze mit den Fingerspitzen (beides 43.). Mit der knappen Mainzer Führung ging es kurz darauf in die Katakomben.

Impressionen aus dem Bruchwegstadion

Anstatt legt nach, Way macht den Sack zu

Nach Wiederbeginn neutralisierten sich beide Teams zunächst zwischen den beiden Strafräumen, bis der FSV nach einer knappen Stunde gut umschaltete und sich mit Treffer Nummer zwei belohnte. Way bediente Anstatt mit einem feinen Schnittstellen-Pass, die Torjägerin ließ eine Abwehrspielerin aussteigen und vollendete aus halblinker Position eiskalt zum 2:0 (59.). Keine 60 Sekunden später hätte Way für die Vorentscheidung sorgen können, brachte den Ball 25 Meter vor dem Tor aber nicht an der herausgeeilten Keeperin vorbei (60.). Den Mainzerinnen verlieh der Treffer sichtlich Rückenwind. In der 67. Minute war es erneut Way, die ihren mittlerweile verdienten Treffer verpasste, weil Rathke ein weiteres Mal zur Stelle war. Drei Minuten später durfte die Kanadierin dann aber doch endlich jubeln: Von Kapitänin Ebru Uzungüney auf die Reise geschickt, schob sie den Ball aus zehn Metern unhaltbar in die lange Ecke (70.). In der Schlussphase bot sich den Gästen zwar noch einmal die Gelegenheit bei einer Doppelchance zu verkürzen, doch zunächst war Friedrichowitz gegen Nina Dietrich zur Stelle, während Arlene Rühmer den Rebound über das Tor setzte (77.). Die Partie war längst entschieden, die Stimmung unter den rund 1.200 Fans blendend, zumal sich in diesen Minuten auch die Deutschen Basketball-Herren in Manila erstmals zum Weltmeister kürten, was den Jubel kurzzeitig noch verstärkte. Die letzten Gelegenheiten boten sich in den Schlussminuten noch einmal Way und Anstatt, die jeweils scheiterten, am ersten Pflichtspiel-Heimsieg im FSV-Trikot gab es aber ohnehin nichts mehr zu deuteln. "Oh, wie ist das schön"-Gesänge trugen die Mainzerinnen durch die Nachspielzeit. Die anschließende Laola-Welle gefolgt von der traditionellen "Humba" vor der Haupttribüne des Bruchwegestadions genossen sie schließlich in vollen Zügen. 

Yamashita: "Alles in allem war es heute ein geiles Erlebnis und sehr besonders"

Takashi Yamashita zeigte sich im Anschluss zufrieden mit dem Auftritt seines Teams: "Wir haben es inhaltlich deutlich besser gemacht als in Ober-Olm und wollten unsere Leistung über 90 Minuten abrufen, was uns weitestgehend gelungen ist. Es war vor allem in der ersten Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften mehr Tore hätten erzielen können. So blieb es gegen einen Gegner, der uns gefordert hat, spannend. Nach dem 2:0 lief es dann besser, die Mädels haben sich wohl und sicherer gefühlt mit dem Publikum im Rücken. Anfangs waren sie etwas nervös, weswegen wir vorsichtiger und viel mit langen Bällen agiert haben. Alles in allem war es heute ein geiles Erlebnis und sehr besonders. Das nehmen wir mit und werden weiter hart arbeiten, der Tag heute hat uns gepusht."

Kapitänin Ebru Uzungüney ergänzte: "Die Atmosphäre hier heute war ein ganz anderes Gefühl für uns, das sind wir nicht gewohnt. Deswegen haben wir einen Moment gebraucht, um richtig reinzukommen. Nach 15, 20 Minuten hatte ich persönlich den Eindruck, dass wir ein Teil davon sind, die Zuschauer haben uns stark gemacht und die perfekte Motivation für diese Leistung. Wir waren heute aggressiv und haben super umgesetzt, was wir uns vorgenommen haben. Es war sehr intensiv, morgen brauchen wir einen Regenerationstag. Jetzt geht es volle Kanne weiter, wir dürfen uns nicht ausruhen, sondern wollen dem Verein etwas zurückgeben für die Wertschätzung, die wir erfahren." 

Mainz 05 - Jahn Calden 3:0 (1:0)

Mainz 05: Friedrichowitz - Gürtler, Uzungüney, Loeber, Schmahl - Reifenberg (84. Sigurðardóttir), Bari (40. Meierfrankenfeld), Fritz (84. Gerlach), Pageler (63. Weiß) - Way, Anstatt

Tore: 1:0 Wiegand (31., Eigentor), 2:0 Anstatt (59.), 3:0 Way (70.)
Zuschauer: 1.200
Schiedsrichterin: Paula Meyer