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Spielbericht 05.05.2018 - 00:00 Uhr

05er feiern historischen Sieg & direkten Klassenerhalt

FSV siegt erstmals in Dortmund und bleibt auch im zehnten Jahr in Folge erstklassig

Durch einen historischen 2:1-Auswärtssieg bei Borussia Dortmund hat sich der 1. FSV Mainz 05 am 33. Spieltag aus eigener Kraft den direkten Klassenerhalt und gleichzeitig das zehnte Bundesliga-Jahr in Serie gesichert. Beim Champions-League-Aspiranten aus dem Ruhrpott gingen die Mainzer dabei früh durch die Tore von Ridle Baku (4.) und Yoshinori Muto (13.) in Führung und retteten den knappen Vorspung auch nach dem schnellen Gegentreffer von Maximilian Philipp (16.) über die Zeit. Sandro Schwarz hatte in der Startelf eine Veränderung vornehmen müssen. Im Tor ersetzte Flo Müller den am Knie verletzten René Adler, der sich in den kommenden Tagen einer Operation unterziehen muss. Ansonsten ging beim BVB die Elf auf den Platz, die RB Leipzig sechs Tage zuvor mit 3:0 bezwungen hatte.

Bei sommerlichen Temperaturen im Signal Iduna Park entwickelte sich von Anfang an ein Spiel zweier Teams, die mit offenem Visier agierten. Die Gastgeber hatten viel Ballbesitz, dafür nutzten die Mainzer die sich dadurch bietenden Räume für gefährliche Konter, von denen gleich der erste nach nur knapp vier Spielminuten sitzen sollte. Jean-Philippe Gbamin und Levin Öztunali kombinierten sich stark bis in den Strafraum der Borussia durch, Gbamin legte mit der Hacke ab für den zehn Meter vor dem Tor lauernden Baku, der in seinem zweiten Bundesliga-Spiel eiskalt zu seinem zweiten Treffer vollstreckte (4.). In der Folge das gleiche Bild: Der BVB mit viel Ballbesitz und die 05er mit den gefährlicheren Angriffen. So auch in der 13. Minute, als es plötzlich zum zweiten Mal auf der richtigen Seite klingelte. De Blasis schlug eine Flanke von der rechten Seite perfekt und mit viel Effet vor das Borussen-Tor, wo Muto vor Ömer Toprak und Roman Bürki an den Ball kam und mit den Haarspitzen zum 2:0 einköpfte! Diesen Spielverlauf hatten wohl die wenigsten unter den mehr als 80.000 Zuschauern vorhergesehen. Über welche Qualität die Gastgeber verfügen, zeigte sich aber nur drei Minuten später. Jadon Sancho dribbelte von links in den Strafraum des FSV, bediente  Philipp, der sich um die eigene Achse drehte und Müller aus acht Metern keine Abwehrchance ließ – nur noch 1:2 (16.).

Nach diesem furiosen Auftakt beruhigte sich das Spielgeschehen zumindest in den beiden Strafräumen zunächst etwas. Zumindest bis Öztunali in der 29. Minute auf einmal frei auf den Kasten von Bürki zustürmte, aber kurz vor dem Strafraum von Sokratis gestört werden konnte, der Ball aber dennoch in den Füßen von Alexander Hack landete, der aus 30 Metern abzog und den BVB-Schlussmann zu einer Glanztat zwang. Nach der darauffolgenden Ecke tauchte dann Abdou Diallo ganz frei vor Bürki auf, scheiterte aus kurzer Distanz jedoch ebenso am Torhüter (30.). Danach tat sich dann bis auf einen Schuss von Lukasz Piszczek (32., Müller sicher) und einen Kopfball von De Blasis über den Querbalken nach einer Flanke von Daniel Brosinski (42.) nicht mehr viel bis zum Pausenpfiff, so dass der FSV diese knappe und nicht unverdiente Führung mit in die Katakomben nahm.

05er lassen fast nichts zu

Dortmund wirkte mit Begin des zweiten Durchgangs dann konzentrierter und strukturierter im Spiel nach vorne. Chancen ließen dennoch auf sich warten, weil die Mainzer defensiv stabil standen und der BVB zunächst kaum Wege in die Gefahrenzone fand. Erstmals gefährlich wurde es so erst in der 57. Minute, als Marco Reus frei vor Müller auftauchte, 05-Kapitän Stefan Bell aber in höchster Not mit einer beherzten Grätsche zur Ecke klären konnte. Die Gelegenheit, die Führung auszubauen hatte der FSV dann seinerseits nur wenig später. Der für den gelbrotgefährdeten Baku eingewechselte Alexandru Maxim bediente Diallo, diagonal Muto bediente. Dieser brachte das Leder freistehend vor Bürki jedoch nicht unter Kontrolle und verpasste seinen zweiten Treffer des Tages in dieser Szene (61.).

Danach lange das immergleiche Bild. Der Gastgeber ließ den Ball gefällig laufen, der FSV stand tief aber ebenso solide und so geriet das Tor von Müller auch bis in die Schlussphase hinein nur selten in Gefahr. In der 82. Minute klärte Bell dann vor dem einschussbereiten BVB-Joker Andrej Yarmolenko, der die Hereingabe von Reus nur knapp verpasste. Weil Müller auch einen Kopfball von Reus in der 90. Minute entschärfte, verlor auch der BVB spürbar den Glauben an den Ausgleich. Die 05er kamen der Sensation immer näher, und das  gleich zweifacher Hinsicht. Zum einen bedeuten die drei Punkte am 33. Spieltag den ersten Sieg bei der Borussia in der Vereinsgeschichte des FSV. Zum anderen hätte diesen nun direkt feststehenden Klassenerhalt einen Spieltag vor Saisonende den Mainzern wohl noch vor Wochen kaum jemand zugetraut. Ein nach den in der Endrunde gezeigten Auftritten der Mainzer um Cheftrainer Sandro Schwarz gar nicht hoch genug anzurechnende Leistung. Die große rot-weiße Party im schwarz-gelben Wohnzimmer konnte mit dem erlösenden Abpfiff nach 93 Minuten beginnen!

Emotionen aus Dortmund