05er knacken Wölfe nicht

Von Anpfiff an präsentierten sich die Gäste nicht ihrem Tabellenplatz, sondern ihrem Potenzial entsprechend. Der VfL Wolfsburg spielte aggressiv nach vorne und nutzte seine schnellen Außenbahnspieler, um die Mainzer Abwehr unter Druck zu setzen. Daraus resultierten einige Torchancen in der Anfangsphase. Nach etwa 20 Sekunden musste Junior Diaz bereits in höchster Not klären – gegen VfL-Angreifer Bas Dost kurz vor der Linie. Doch unsere Nullfünfer nutzten gleich die erste gelungene Aktion zur Führung. Eine Balleroberung nach einem Abwehrfehler brachte Ádám Szalai in Position. Der Schuss des Ungarn prallte von einem gegnerischen Abwehrspieler zu ihm zurück, so dass er problemlos den ungedeckten Niki Zimling anspielen konnte. Der Däne behielt die Nerven und bezwang Keeper Diego Benaglio – 1:0 für Mainz 05 (5.).

Die Wolfsburger ließen sich dadurch allerdings nicht aus dem Konzept bringen. Nach Vorlage von Makoto Hasebe köpfte Naldo knapp über das Mainzer Tor (8.), nach Flanke von Marcel Schäfer probierte es Ivica Olic aus spitzem Winkel, doch Christian Wetklo war zur Stelle (11.). Kurz darauf ließ die 05-Abwehr die Gäste aus Niedersachsen gewähren. Zunächst hatte Jan Polak zu viel Platz zur Ballannahme und Weiterleitung, dann wurde Naldo nicht energisch genug gestört, so dass der Brasilianer zum Ausgleich einköpfen konnte (15.).

Das Gegentor zeigte aber auch auf Mainzer Seite für Wirkung. Ein vielversprechender Angriff über Nicolai Müller und Andreas Ivanschitz am hinteren Pfosten, der in die gefährliche Zone köpfte, wo Szalai lauerte, hätte beinahe den postwendenden Ausgleich gebracht, doch der Schuss des Ungars wurde abgeblockt (16.). Die Nullfünfer waren fortan besser im Spiel, dennoch kamen sie nur noch einmal wirklich gefährlich vor Benaglios Tor. Die Flanke von Ivanschitz war für Szalai aber einen Tick zu hoch (28.). Ein schneller Konter über Müller wurde dann von Alexander Madlung jäh gestoppt. Zugleich jedoch regelwidrig. Der Wolfsburger sah für seine Notbremse an Müller die rote Karte (29.). Unsere Nullfünfer kontrollierten das Spiel bis zur Pause, Tore fielen bis zum Halbzeitpfiff des Schiedsrichters aber nicht mehr.

Die ersten beiden vielversprechenden Angriffe nach Wiederbeginn endeten jeweils mit einem Abseitspfiff. Die Gäste wehrten sich tapfer gegen unsere Nullfünfer, die das richtige Mittel gegen den Gegner in Unterzahl suchten. Nach der Einwechselung von Marco Caligiuri für den angeschlagenen Elkin Soto, brachte Thomas Tuchel mit Chinedu Ede nach knapp einer Stunde noch eine frische Offensivkraft.

Bei einem Torschuss von Zimling half der Zufall mit, der Ball wurde abgefälscht und sprang Szalai vor die Füße. Sein Schuss flog jedoch knapp über den Winkel (64.). Diego prüfte dann auf der anderen Seite einmal Wetklo, der den Ball im Nachfassen festhalten konnte (68.). In der 70. Minute fand Diaz mit einer langen Flanke Pospech am hinteren Pfosten. Der Schuss des Tschechen wurde von einem VfL-Verteidiger ins Aus abgefälscht – mit der Hand? Schiedsrichter Peter Sippel entschied auf Eckball.

Mit der Einwechselung von Marcel Risse für Diaz sollte die Schlussoffensive der Nullfünfer beginnen. Doch gegen die tief stehenden Gäste, die den Punkt mit allen Mitteln verteidigen wollten, gab es kaum mal ein Durchkommen. Risse und Zimling probierten es mit Fernschüssen, verfehlten Benaglios Tor dabei aber recht deutlich. Richtig knapp am 2:1 waren die Nullfünfer in der 86. Minute als Ede den Ball gerade noch zu Nebenmann Szalai spitzeln konnte. Doch dieser musste sich ebenfalls gewaltig strecken, traf das Spielgerät noch, das aber wenige Zentimeter am Pfosten vorbei ins Aus ging. Es war die größte Chance zum Sieg, der heute einfach nicht gelingen wollte.  

1. FSV Mainz 05 – VfL Wolfsburg 1:1 (1:1)