Spielbericht 16.02.2019 - 00:00 Uhr

05er unterliegen Wolfsburg

VfL entscheidet lange ausgeglichene Partie nach fragwürdigem Elfmeterpfiff

Nach den beiden Auftaktsiegen zu Rückrunden-Beginn hat der 1. FSV Mainz 05 beim VfL Wolfsburg am Samstagnachmittag die dritte Niederlage in Folge hinnehmen müssen. Dabei profitierten die Gastgeber in einer über weite Strecken offenen Partie zum einen von der frühen Führung durch Maximilian Arnold (4.). Zum anderen hatte eine fragwürdige Elfmeter-Entscheidung in der 70. Minute Treffer Nummer zwei durch Wout Weghorst zur Folge, dem Robin Knoche sechs Minuten später die endgültige Entscheidung folgen ließ.

Sandro Schwarz hatte nach der Niederlage gegen Leverkusen zwei Veränderungen in der Startelf vorgenommen. Am 22. Spieltag schickte der 05-Cheftrainer Danny Latza und Jean-Philippe Gbamin anstelle von Leandro Barreiro (Einsatz in der U19) und Alexander Hack (unter der Woche angeschlagen) ins Rennen.

Das Spiel hatte kaum begonnen, da musste Flo Müller erstmals hinter sich greifen. Josip Brekalo hatte Arnold vor dem Strafraum des FSV bedient, das Eigengewächs der Gastgeber viel zu viel Zeit gehabt und Müller aus 18 Metern keine Abwehrchance gelassen (4.). Zum dritten Mal in Folge mussten die Mainzer somit einem frühen Rückstand hinterherlaufen, erholten sich aber wie schon gegen Bayer 04 in der Vorwoche schnell. Nur eine Minute später prüfte Kunde Malong Koen Casteels aus 25 Metern, der Torhüter ließ das Leder nach vorne abprallen, aber Knoche klärte den Abpraller vor dem einschussbereiten Mateta (5.). In der 8. Minute stellte ein Versuch von Danny Latza mit seinem schwächeren linken Fuß für den Belgier im VfL-Kasten keine Probleme dar. Trotz frühen Rückstands hatten die 05er mehr vom Spiel, ohne sich zunächst die ganz zwingenden Gelegenheiten zu erarbeiten. Aussichtsreiche Umschaltaktionen blieben zudem immer wieder im Ansatz stecken, weil der erste Kontakt im Mittelfeld misslang oder Pässe zu ungenau gerieten. So brauchte der FSV für die nächste Torannäherung einen Standard: Ein Kopfball von Moussa Niakhaté nach Ecke von Daniel Brosinski geriet jedoch zu zentral, um Casteels vor ernsthafte Probleme zu stellen (21.).

Auf der gegenüberliegenden Seite war der junge Franzose dann vor dem eigenen Tor zur Stelle und blockte eine Volley-Abnahme von William drei Meter vor der eigenen Torlinie (26.). Der schönste 05-Spielzug in Durchgang eins blieb dann nach einer knappen halben Stunde ebenfalls ungekrönt. Gbamin bediente mit einem schönem Diagonalball Jean-Paul Boëtius, dessen Hereingabe zunächst geklärt wurde, aber vor den Füßen von Danny Latza landete. Der Mittelfeldspieler legte sich das Leder nochmal zurecht, traf den Ball von der Strafraumgrenze aber nicht voll – vorbei (29.). Letztmals gefährlich vor einem der beiden Tore wurde es vier Minuten später vor dem Tor der Gäste. Nach einer Kopfball-Ablage von Arnold kam erneut Rechtsverteidiger William frei zum Abschluss, das Leder landete aber auf dem Tornetz (33.). Die Wölfe nahmen die knappe, und gleichfalls etwas glückliche Führung, mit in die Pause.

Quaison verpasst Ausgleich – VfL baut Führung aus

Beide Teams kamen unverändert zurück, die erste Gelegenheit hatten die Gastgeber bei einem Freistoß in Minute 54. Arnold versuchte es aus gut 25 Metern mit Gewalt, doch Müller klärte mit den Fäusten. Dem Torerfolg wesentlich näher waren sechs Minuten später erneut die Mainzer. Mateta hatte Boëtius auf dem rechten Flügel freigespielt, der perfekt flankte, doch Robin Quaison verpasste nach perfektem Laufweg am zweiten Pfosten haarscharf sein erstes Tor auf fremden Platz in der laufenden Bundesliga-Saison (60.). Dabei sollte es auch bleiben, weil Sandro Schwarz kurz darauf Karim Onisiwo für den Schweden ins Spiel brachte, der in der letzten halben Stunde an der Seite von Mateta stürmte. Zunächst stand aber wieder Müller im Fokus, der einen Volley von Weghorst glänzend entschärfte (67.). Drei Minuten später dann eine schwer nachvollziehbare Strafstoßentscheidung von Schiedsrichter Benjamin Cortus. Gbamin setzte sich im eigenen Strafraum gegen Renato Steffen durch und der anschließende Konter der 05er verpuffte. Auf Hinweis der Video-Assistenten im Kölner Keller sichtete Cortus die Szene und entschied auf Elfmeter für die Gastgeber. Dass das angebliche Handspiel kaum wahrnehmbar gewesen war, war dem Schützen Weghorst letztendlich egal, er verwandelte aus elf Metern sicher zum 2:0 für den VfL (70.).

Die Möglichkeit zum Anschlusstreffer bot sich erneut Niakhaté nach einem Eckstoß, doch die Direktabnahme aus zehn Metern landete über dem Kasten (73.). Stattdessen sahen gut 20.000 Zuschauer in der Volkswagen Arena wenig später die Vorentscheidung: Erneut reagierte Müller bei einem Arnold-Schuss glänzend, Yannick Gerhardt beförderte den Ball jedoch zurück in Gefahrenzone und mehr zufällig vor die Füße von Knoche, der aus sechs Metern nur noch einzuschieben brauchte (76.). Binnen kürzester Zeit hatten die Wolfsburger ein zuvor offenes Spiel für sich entschieden. Einen möglichen Ehrentreffer verpassten in der Schlussphase dann noch einmal Mateta (80., Casteels zur Stelle) und der eingewechselte Gerrit Holtmann (83., Arnold klärte per Kopf). Insgesamt blieben die Offensivbemühungen des FSV aber an diesem 22. Spieltag trotz vielversprechender Ansätze gegen einen über weite Strecken gleichwertigen Gegner zu harmlos, um Zählbares mit nach Hause zu nehmen. Es blieb beim 3:0 für die Gastgeber. Vor dem Duell mit Schalke 04 am kommenden Samstag (15.30 Uhr) in der OPEL ARENA haben die 05er nach 22 Spieltagen weiter 27 Zähler auf dem Punktekonto.