Die Nullfünfer übernahmen von Beginn an das Kommando und ließen die Eintracht kaum über die Mittellinie kommen. Schon nach zwei Minuten hatte Paddy Pflücke die erste gute Gelegenheit. Er setzte sich über rechts stark durch, konnte Eintracht-Keeper Zummack aus spitzem Winkel aber nicht überwinden. Doch die Mainzer blieben am Drücker, Devante Parker brachte eine Flanke weit in den Strafraum, Pflückte legte per Hacke ab auf Aaron Seydel. Der tanzte die Defensive der Hessen schwindlig, doch Zummack blieb wieder Sieger.
So musste ein Standard für den ersten Treffer des Tages herhalten, Devante Parker verwandelte einen völlig berechtigten Elfmeter souverän zum 1:0 (10. Minute). Und er legte zügig nach: Eine traumhafte Kombination fand den Weg über Pflücke und Seydel zu Parker, der Zummack mit einem gefühlvollen Heber keine Chance ließ (17.). Die Frankfurter fanden kein Mittel, den Ball in die Tiefe zu bringen und sahen sich stattdessen in der Defensive vollbeschäftigt. André Herr marschierte über den gesamten Platz, über Kamarieh und Seydel war Torwart Zummack wieder am Ball. Der SGE-Schlussmann kam jetzt kaum zu Atempausen. Pflücke versuchte es im Robben-Stil, zog vor dem Sechzehner nach innen und verfehlte das Tor aus rund zwanzig Metern nur um Haaresbreite (23.).
Den ersten Ball bekam Dennis Wieszolek im Mainzer Tor dann auch noch abzufangen, kurz vor der Pause pflückte er eine Frankfurter Flanke lässig aus der Luft. Zuvor scheiterten Seydel und Kamarieh mehrfach im Torabschluss. Aber auch Paddy Pflücke kam zu seinem Treffer, wieder ein Elfmeter und wieder ohne Zweifel nach deutlichem Handspiel im Strafraum (40.).
Nach der Pause kam Frankfurt deutlich wacher aus der Kabine und nach zwei Ecken nicht unverdient zum Anschluss durch Enis Bunjaki, der zu frei im Strafraum einschieben konnte (51.). Wenngleich die SGE nicht den Eindruck vermittelte, das Spiel drehen zu können, hatten sich die Kräfteverhältnisse verschoben. Die Nullfünfer kamen kaum mehr gefährlich in den Strafraum, das Geschehen spielte sich auf engem Raum im Mittelfeld ab. Der eingewechselte Tom Schmitt setzte einen harten Flachschuss knapp neben den Pfosten (63.), in der nächsten Szene half dann Zummack kräftig mit. Paddy Pflücke brachte einen Freistoß in den Strafraum, der Keeper hatte ihn vermeintlich sicher, ließ den Ball aber durch die Hände gleiten und legte Leon Kern so mustergültig zum Abstauber auf (68.). Jetzt waren die Mainzer wieder obenauf.
Das Spiel nahm in der Schlussphase vor allem bei den Gästen deutlich an Härte zu. Deva Parker musste verletzt ausgewechselt werden, nachdem er mehrfach vor dem Strafraum gefällt wurde. Kurz darauf sah Verteidiger Weiss Gelb-Rot nach einem unnötigen Foul im Mittelfeld. Für die Nullfünfer nur Ansporn, weiter nach vorne zu gehen. Leon Kern kam von rechts frei vor Keeper Zummack, legte überlegt quer auf den mitgelaufenen Tom Schmitt, der lässig zum 5:1 einschieben konnte (80.). Andre Herr leitete den nächsten Vorstoß ein, schickte Schmitt die linke Außenbahn entlang und ging selbst steil. Aus vollem Lauf nahm er das Zuspiel in den Sechzehner direkt, hämmerte aber Zentimeter am Lattenkreuz vorbei. Nach einem letzten Versuch von Malte Moos pfiff der Schiedsrichter ab.
„Die erste Halbzeit war sehr gut. Da hat man unsere Qualität gerade in der Offensive deutlich gesehen, auf der anderen Seite haben wir wenig zugelassen“ kommentierte 05-Coach Sandro Schwarz. „In die zweite Halbzeit sind wir schwierig reingekommen, Frankfurt war aggressiver, ist gut angelaufen. Aber der Dosenöffner war dann wieder das 4:1 für uns. Wir konnten auch die zweite Halbzeit gewinnen, das ist für den Kopf auch wichtig. Ein souveräner Sieg mit eine kurzen Phase, in der wir nicht so gut waren. Insgesamt ist sicher auch weiterhin einiges ausbaufähig, wie das Spiel gegen den Ball und das Umschaltverhalten.“
1. FSV Mainz 05 - Eintracht Frankfurt 5:1 (3:0)
Mainz: | Wieszolek – Moos, Krengel, Häusl, Herr – Parker (75. T. Müller), Andreas, Serdar, Kamarieh (53. T. Schmitt) – Pflücke (80. Mörschel), Seydel (66. Kern) |
Frankfurt: | Zummack – Weiss, Becker, Röhl, Mohr – Bunjaki, Köksal (88. Woelfert), Doerner (86. Lifka), Azouaghi – Schifaudo (78. J. Schmitt), Häuser (46. Wolf) |
Tore: | 1:0 Parker (10./FE), 2:0 Parker (17.), 3:0 Pflücke (41./HE), 1:3 Bunjaki (51.), 4:1 Kern (68.), 5:1 Schmitt (80.) |