Profis 26.01.2018 - 12:00 Uhr
Adler: Den richtigen Zeitpunkt finden
Comeback-Bemühungen des 05-Torhüters sind schon weit fortgeschritten
Die Chancen, dass René Adler schon am Sonntag im Auswärtsspiel bei seinem Ex-Klub wieder ins Tor des 1. FSV Mainz 05 zurückkehren könnte, bezeichnet Sandro Schwarz als "unrealistisch". Die Partie bei Bayer Leverkusen (15:30 Uhr) kommt für den ehemaligen Nationaltorhüter noch zu früh. Doch das Comeback des 33-Jährigen dürfte nicht mehr lange auf sich warten lassen. "Wir müssen jetzt nur den richtigen Zeitpunkt für ihn finden", so der 05-Trainer.
Vor ziemlich genau drei Monaten verletzte sich der 05-Keeper beim 3:2-Pokalsieg in der OPEL ARENA über den aktuellen Zweitliga-Zweiten Holstein Kiel. Beim Versuch, eine brenzlige Situation gegen Holstein-Torjäger Marvin Ducksch zu entschärfen, hatte Adler einen unglücklichen Ausfallschritt gemacht und sich dabei eine schwere Muskelverletzung im Oberschenkel des rechten Beines zugezogen. Der Profi, der bis dahin die ersten neun Bundesligaspiele als Nummer eins absolviert hatte, musste operiert werden, absolvierte alsbald seine Reha-Maßnahmen in Mainz und ist inzwischen in der zweiten Woche mit der Mannschaft auf dem Trainingsplatz. "René hat schon viele Einheiten mit Torwart-Trainer Stephan Kuhnert gemacht, ist von der Belastung her schon sehr weit. Jetzt geht es darum, ihn in die Spielformen im Training zu integrieren", so der Coach. Bis zu 80 Prozent des Mannschaftstrainings macht der Routinier bereits mit. Ab Montag steigt Adler dann komplett ein. "Eine Prognose, wann er wieder spielt, fällt im Moment noch schwer", sagt Schwarz.
Zentner hat sich freigeschwommen
Die 05er haben nicht die große Not, in dieser Geschichte etwas zu übereilen, denn Robin Zentner hat sich als zuverlässiger Vertreter im 05-Tor erwiesen. Der 23-Jährige hat seine Sache in mittlerweile zehn Bundesliga-Begegnungen und zwei Pokalauftritten sehr gut gemacht. "Robin hat eine sehr gute Entwicklung genommen. Wenn man bedenkt, dass im Sommer die Chancen relativ gering waren, dass er Bundesliga-Einsätze kriegen könnte", sagt Schwarz. Zentner kam nach seiner Ausleihe vor dieser Saison aus Kiel zurück an den Bruchweg, war im Torhüter-Ranking des Bundesligisten zunächst nur die Nummer vier. Weil Jannik Huth und Florian Müller in der Saisonvorbereitung mit Verletzungen zu kämpfen hatten, rückte Zentner zum zweiten Mann hinter Adler vor, behauptete diese Position und übernahm im Pokalspiel schließlich nach 40 Minuten den Platz im Tor. "Von der mentalen Stärke her finde ich das schon sehr gut bei ihm, dass er sofort so seinen Mann gestanden hat, als er gebraucht wurde. Wir mussten uns nicht groß vor jedem Spiel mit der Torhüter-Position beschäftigen und auch nicht damit, ob das für Robin schwierig sein könnte", sagt der Trainer. "Wir haben ihn reingeschmissen, er hat sich freigeschwommen und seine Position mit guten Leistungen bestätigt. Er ist erfahrener geworden, bringt mittlerweile ein sehr gutes Selbstbewusstsein und ein Selbstverständnis mit."
Zentner wird auch in Leverkusen wieder im 05-Tor stehen. Bei drei anderen 05-Profis steht dagegen noch ein Fragezeichen hinter einem Einsatz am Wochenende. Gerrit Holtmann, Alexander Hack und Suat Serdar klagten seit dem 3:2-Sieg gegen den VfB Stuttgart über muskuläre Probleme, mussten im Training kürzer treten. "Wir müssen abwarten, wie sich das entwickelt", sagt Schwarz, der aber darauf hofft und auch davon ausgeht, dass das Trio bis Sonntag fit und einsatzfähig ist. Karim Onisiwo hingegen fehlte bis Mitte der Woche im Training wegen eines grippalen Infekts und dürfte kein Kader-Kandidat sein.