Am Samstag empfängt die Mainzer U23 mit den Stuttgarter Kickers einen direkten Kandidaten im engsten Abstiegskampf Europas - für unsere Jungs schon jetzt die Chance, den Sack zuzumachen!
Die 3. Liga bietet nicht nur, aber vor allem im Saisonendspurt erstklassigen Unterhaltungswert: Sieben Punkte zwischen Platz 10 und den Stuttgarter Kickers auf dem ersten Abstiegsrang. Unsere Nullfünfer sind mit fünf Zählern vor den Kickers vier Spiele vor Toreschluss in bester Startposition – so spannend wie jetzt ging es definitiv in dieser Liga seit ihrer Gründung nie zu. Und auch im internationalen Ligen-Vergleich ist die Konstellation eine echte Ausnahmesituation.
„Ich gehe davon aus, dass die Spannung bis zum Saisonende anhält“, sagt Peter Vollmann, Trainer des VfR Aalen. „Es finden sich Mannschaften im Kampf um den Klassenerhalt wieder, die eigentlich ganz vorne angreifen wollten.“ Damit sind Vereine wie Holstein Kiel, die Stuttgarter Kickers, Chemnitz, Cottbus und Wiesbaden gemeint, die in der vergangenen Spielzeit noch als Dritter, Vierter, Fünfter, Siebter und Neunter die Ziellinie überschritten. „Die Leistungsdichte in der 3. Liga hat stets zugenommen und nun ihren bisherigen Höhepunkt erreicht.“ Lothar Gans,der Sportkoordinator des VfL Osnabrück geht davon aus, dass diesmal 43 Punkte nicht zum Klassenerhalt genügen werden.
Mit dem aktuellen Drehbuch ist die Dritte Liga die spannendste in Deutschland – und in Europa. In der Bundesliga zeichnet sich mit Hannover 96 bereits seit Wochen ein Absteiger ab, in der 2. Liga humpelte der MSV Duisburg seit dem ersten Spieltag dem Feld hinterher, mehr als fünf Teams finden sich hier kaum mehr in der Verlosung.
Ein Verein, so das übereinstimmende Bild, ist zu diesem Zeitpunkt in nahezu jeder anderen Liga abgeschlagen, nur in Deutschland nicht. Hier hat der VfB II noch alle Trümpfe in der Hand: Die Schwaben bestreiten gegen Cottbus und Wiesbaden noch zwei echte Endspiele in der unteren Tabellenhälfte dieser völlig verrückten Liga.
Vielleicht schon DAS Endspiel unserer Nullfünfer findet am Samstag um 14 Uhr im Bruchwegstadion statt – ein Sieg gegen die Kickers würde die Elf von Sandro Schwarz mit dann 45 Zählern wohl endgültig sichern. Und die Jungs hoffen auf zahlreiche Unterstützung am Bruchweg: Tickets gibt´s für Vereinsmitglieder und Dauerkarteninhaber sowie alle anderen Ermäßigten schon ab 6 € (Stehplatz) bzw. 10 € (Sitzplatz). Alle Infos gibt es hier (klicken).
Stimmen zum Liga-Endspurt:
„Es wird ein gnadenloses Frühjahr mit unzähligen Endspielen geben. Die Angst vor dem Durchrutschen treibt die Herde an. Jeder weiß, die Rückkehr in den Profifußball kann Jahre dauern.“
Wilfried Mohren, Pressesprecher RW Erfurt
„Wir wussten vom ersten Tag an, dass die 3. Liga ausgeglichen ist wie nie. Dass es aber praktisch gar kein Leistungsgefälle gibt, ist erstaunlich. Wir richten uns darauf ein, bis zum letzten Spieltag um den Klassenerhalt zu kämpfen.“
Wolfgang Neubert, Präsident FC Energie Cottbus
Aus unserer Sicht hoffe ich natürlich, dass es bis zum Ende spannend bleibt. Je mehr Mannschaften in den Abstiegskampf involviert sind, umso besser. Das gab es bislang noch nie, dass zu einem solchen Zeitpunkt noch so viele um den Klassenverbleib kämpfen.
Walter Thomae, Co-Trainer VfB Stuttgart II, der alle Spielzeiten in der Dritten Liga miterlebte.
Der Druck im Fußball wächst und wenige Teams haben den Mut, taktisch versierten Angriffsfußball zu spielen. Man neigt dazu, das Risiko zu minimieren, daraus ergeben sich viele 50:50-Spiele. Vor allem in der unteren Tabellenhälfte habe ich so eine Dichte noch nicht erlebt. Hier stehen viele Mannschaften, die eine Situation erlebt haben, in der es gut in die andere Richtung hätte gehen können.
Michael Zeyer, Sportdirektor der Stuttgarter Kickers
Grundsätzlich ist es ja in den meisten Ligen so, dass die Entscheidung für zwei oder drei Vereine erst nach der letzten Partie fällt. Aber die Menge der Teams, die noch um die Plätze ringen, spricht ganz klar für die hohe Qualität in der Breite der 3. Liga. Vor dem letzten Spieltag wird der Abstiegskampf nicht entschieden sein.
Manfred Lorenz, U23-Koordinator von Mainz 05