Profis 20.10.2015 - 14:15 Uhr

Alles oder nichts

Unter Trainer Martin Schmidt spielt Mainz 05 selten unentschieden, in dieser Saison noch gar nicht

Egal gegen wen, unzufrieden ist Trainer Martin Schmidt nach jeder noch so knappen Niederlage. Ob die Gegner da FC Ingolstadt, Borussia Dortmund oder Bayern München heißen. Für den Schweizer einerlei. „Es gibt zu viele Teams, die sich nach einer knappen Niederlage gegen ein Topteam auf die Schulter klopfen, frohlocken, zufrieden sind.“ Die knappe 0:2-Heimschlappe gegen Dortmund hat Schmidt am Wochenende intensiv beschäftigt. Im Rahmen einer umfassenden Videoanalyse wurde die Partie in ihre Einzelteile zerlegt. Dennoch kamen dabei auch die positiven Aspekte nicht zu kurz: „Das war keine Strafanalyse, dort wurde auch Gutes gezeigt. Es geht um die Balance zwischen Ballbesitz, Spielaufbau und Konter. Wir waren sehr fleißig, wir müssen aber über die Raumaufteilung reden. Und um die Zweikampfführung. Hier geht es mir darum, Zweikämpfe zu suchen und zu führen.“ Als konkretes Beispiel nannte der Schweizer das 0:2: „Das Gegentor von Aubameyang hätten wir weiter vorne verteidigen müssen, da hatten wir keinen Druck auf Gündogan, der dann den langen Ball spielt.“

Beim Training am Dienstagvormittag sah man dann aber wieder den lobenden Trainer. Mit der achtbaren Leistung vom Freitagabend hatte das aber nichts zu tun. „Ich habe gelobt, weil es ein geiles Training war“, erklärte er hinterher. Parallel zur Mannschaft schuftete Jhon Córdoba mit Athletiktrainer Jonas Grünewald auf dem Nebenplatz. „Córdoba ist für Samstag noch keine Alternative. Wir werden noch 2-3 Wochen volles Rohr in ihn investieren, dann werden wir die Rakete zünden“, so Schmidt über den Kolumbianer. In der Zukunft soll der Neuzugang vom FC Granada in vorderster Front Yoshinori Muto entlasten, der nach der strapaziösen Länderspielreise nicht komplett frisch war.

„Hopp oder topp?“ heißt es dann am Samstag gegen Werder Bremen wieder. Seit Martin Schmidt das Bundesligateam des 1. FSV Mainz 05 übernommen hat, gab es nur drei Punkteteilungen, in der laufenden Saison noch keine einzige. „Unentschieden gibt's für mich nicht. Es geht um gewinnen oder verlieren. Unentschieden bringen dich nicht weiter. Nur Siege bringen dich weiter!“ Diese Meinung untermauerte er mit der These, dass Teams, die häufig Remis spielen, im unteren Teil der Tabelle zu finden seien. Und dort will er mit den Nullfünfern nicht hin...