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Profis 06.01.2014 - 16:50 Uhr

„Als Einzelkämpfer keine Chance“

Neuer Torhüter Dario Kresic will als Mainzer Teamplayer zur Weltmeisterschaft

Dario Kresic freut sich sehr auf die Herausforderung Bundesliga. Der gut gelaunte Kroate hat aber auch die WM 2014 im Blick.

Wahrscheinlich ist die Anzahl der Mainzer Teilnehmer bei der Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer am Montag um einen Spieler gestiegen. Dario Kresic, aktuell Nummer zwei im Kasten der für Brasilien qualifizierten kroatischen Nationalmannschaft, hat nach anderthalb Jahren den russischen Erstliga-Spitzenreiter Lokomotive Moskau hinter sich gelassen und sich den Nullfünfern angeschlossen.

Am Montagmittag traf der 1,96 Meter große Keeper im Hotel Gran Melia Don Pepe in Marbella ein. Im nächsten Training am Dienstagvormittag startet er dann im Mainzer Trikot einen neuen Anlauf in seiner Karriere, die ihn aus seinem Heimatland Kroatien bereits schon einmal nach Deutschland geführt hatte, nach den Stationen VfB Stuttgart (Jugend) und Eintracht Trier führte ihn der Weg über Griechenland (Panionios Athen, PAOK Saloniki) nach Russland und nun eben wieder zurück zu einem deutschen Klub.

Auch in anderer Hinsicht schließt sich für den 29-Jährigen vielleicht ein Kreis: In Co-Trainer Arno Michels, der Kresic aus gemeinsamen Trierer Zeiten kennt, dürfte er im Verein einen Fürsprecher für den Transfer gefunden haben. „Ich weiß nicht, was er über mich gesagt hat. Aber ich denke, dass es positiv war“, sagte Kresic schmunzelnd nach seiner Ankunft im Mannschaftshotel. Bei den Mainzern wäre Kresic beinahe schon früher gelandet, vor knapp fünf Jahren nahm der FSV wegen einer Fingerverletzung des Keepers Abstand von einem Transfer, später wurde dann Heinz Müller verpflichtet. „Wir hatten sogar schon zweimal Kontakt. Damals war wahrscheinlich nicht der richtige Zeitpunkt, jetzt passt es. Mainz 05 hat eine sehr gute Truppe mit hohem Siegeswillen. Außerdem ist die Bundesliga als eine der besten Ligen Europas natürlich reizvoll“, sagte Kresic.

In Mainz greift Kresic in einen seit dem Herbst neu entfachten Konkurrenzkampf um die Position im Tor ein, insbesondere auch mit Loris Karius, der sich zuletzt in den Vordergrund gespielt und das Ranking der Torhüter auf den Kopf gestellt hatte. Diesen Konkurrenzkampf betonte auch Trainer Thomas Tuchel anlässlich der Verpflichtung des Kroaten noch einmal. „Die Ausgangslage ist für Loris Karius die gleiche wie zuvor. Er kann alles selbst beeinflussen. Die Chancen, im ersten Rückrundenspiel im Tor zu spielen, sind aktuell für ihn am besten. Aber das ist heute …“, so Tuchel. „Wir brauchen unbedingt drei Torhüter auf Bundesliga-Niveau. Wer nun was aus seiner Ausgangslage macht, liegt nur in der Hand der Torhüter selbst.“ Neben Kresic und Karius zählt Tuchel Christian Wetklo zu diesem Kreis. Für Nachwuchskeeper Christian Mathenia komme die Bundesliga noch ein wenig zu früh. Tuchel: „Aber das ist überhaupt kein Problem und schon gar kein Vorwurf.“ Er und Robin Zentner, der ebenfalls mit ins Trainingslager nach Marbella gereist ist, hätten immer die Chance zu den Profis zu kommen.

Kresic war die besondere Situation auf der Mainzer Torhüterposition beim Transfer wohl bewusst. „Konkurrenz ist doch völlig normal und selbstverständlich. Niemand hat heute einen garantierten Platz, jeder Spieler muss hart arbeiten und trainieren. Am Ende entscheidet dann der Trainer, wer spielt“, sagte Kresic, betonte aber, dass für ihn der Teamgedanke unter der Konkurrenz nicht leiden dürfe. „Wir sind Fußballer und müssen zusammenhalten. Als Einzelkämpfer haben wir alle keine Chance.“