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Profis 30.03.2018 - 18:00 Uhr

"Am Ende müssen wir Spieler das regeln"

05-Routinier setzt im Bundesliga-Endspurt auf eine stärkere Eigenverantwortlichkeit der Mannschaft - "Mit Mönchengladbach fängt das jetzt an"

Den Auftrag an die Mannschaft haben Trainer und Sportvorstand klar formuliert. Die Profis des 1. FSV Mainz 05 müssen nun das Signal geben für die als Endrunde proklamierte Schlussphase dieser Saison mit sieben noch ausstehenden Spielen. Alles das, was in den zurückliegenden 14 Tagen Länderspielpause an Problemen und Mängeln von allen Seiten aufgearbeitet und besprochen worden ist, jetzt mit Leistung untermauern, mit Widerstandsgeist und Behauptungswillen das Projekt angehen mit dem Ziel, am Ende Platz 15 der Tabelle zu erreichen. Den Auftakt in diesem Programm bildet die Partie am Ostersonntag in der OPEL ARENA gegen Borussia Mönchengladbach (18 Uhr). "Die Anhänger erwarten von uns, dass wir mit großer Schärfe, Intensität und maximaler Bereitschaft in dieses Spiel gehen", sagt Sandro Schwarz, der sich dabei aber auch von seinem Team eine Portion Entspanntheit und Freude im Spiel wünscht, um den angepeilten Erfolg zu ermöglichen.

Im Vorfeld dieser Abschluss-Begegnung des 28. Spieltages ist viel über Mentalität geredet worden und davon, dass der 05-Trainer die richtigen Akteure benennen muss. Solche, die sich dieser Drucksituation  gewachsen fühlen und dabei die erforderliche Leistung abrufen können. Schwarz hat die Zügel im Kader merklich angezogen und die Spieler mit in die Verantwortung genommen. Ein Weg, den Nigel de Jong absolut begrüßt. Der Routinier gilt als harter Kämpfer und als ein Spieler, der das offene, klare Wort bevorzugt, Schwierigkeiten intern anspricht und zu beheben versucht. "Wir müssen auch kapieren, dass wir härter gegen uns selbst werden müssen und realistischer. Uns nicht alles Schönreden. Wenn du Scheiße baust, musst du auch dazu stehen. Diese Mentalität muss rein in die Mannschaft", sagt der 81-fache holländische Nationalspieler. "Jeder von uns weiß jetzt Bescheid. Der Trainer hat es uns allen verdeutlicht. Wir haben keine Zeit mehr, um zu sagen: das wird schon, das geht schon von alleine. Wir haben keine Zeit mehr, um Gründe zu finden, warum das so war und warum anderes nicht so war. Jeder Einzelne muss in den Spiegel schauen und sich fragen, was mache ich? Wie spiele ich? Das ist das Wichtigste." Der Trainer könne nur elf Spieler aufstellen, aber auch alle anderen müssten in ihrer Rolle ihre Eigenverantwortlichkeit finden.

Nicht mehr darüber reden, was war

"Am Ende müssen wir Spieler das regeln. Jetzt geht es darum, klipp und klar zu sagen, das ist der Weg. "Wer mitmöchte, geht mit, wer nicht, muss sagen, 'Tschüss und Dankeschön', ich bleibe an der Seite stehen", unterstreicht de Jong. "Wir sind eine Mannschaft mit elf auf dem Platz, sieben Spielern auf der Bank und ein paar auf der Tribüne, die müssen alle verstehen, dass wir nicht mehr lange darüber reden müssen, was war, was wer gemacht hat. Jetzt geht es nur noch um die nächsten Spiele. Mit Mönchengladbach fängt das jetzt an."

Trotz aller Erfahrung ist dieser sportliche Existenzkampf auch für den 33-Järhigen eine neue Situation. De Jong hat nie bei einem Klub in einer solchen Lage gespielt. Ajax Amsterdam, Hamburg, als der HSV noch international auftrat, Manchester City, der AC Milan waren Adressen seiner Karriere. Zuletzt, vor dem Wechsel nach Mainz, Galatasaray Istanbul.

Voll und ganz Mainz 05 verschrieben

"Auch ich suche hier keine Ausreden", sagt der Profi. "Ich versuche mein Bestes zu machen. Manchmal funktioniert das, manchmal nicht. Gegen Frankfurt war es nicht gut. Da habe auch ich zu wenig gebracht. Der Trainer entscheidet, was gut ist für die Mannschaft. Da musst du auch mal selbstkritisch sein. Manchmal ist es auch richtig, wenn dich der Trainer auswechselt, obwohl du ganz gut gespielt hast, um offensiv noch etwas mehr zu machen wie gegen Schalke."

Für ihn sei so etwas kein Problem. Er habe sich voll und ganz Mainz 05 verschrieben. "Es ist schwer im Moment, aber ich habe damit gerechnet, dass es hart wird. Ein richtig harter Abstiegskampf. Es ist schwer und es wird noch schwerer werden", sagt der Holländer. "Ich bin aber stolz, ein Teil des Ganzen zu sein, weil der Verein super ist. Und ich denke positiv, dass wir da wieder raus kommen."