Aufsichtsrat 15.11.2017 - 09:36 Uhr
Aufsichtsrat entlastet Altvorstand
Der Aufsichtsrat des 1. FSV Mainz 05 hat in seiner Sitzung am Dienstagabend den Alt-Vorstand des Vereins entlastet. Die ihm satzungsgemäß zustehende Aufgabe hatte der Aufsichtsrat im Rahmen der ordentlichen Mitgliederversammlung am 30. Oktober aus formalen Gründen vertagt. Der Aufsichtsrat setzte darüber hinaus die Aufwandsentschädigung für den von den Mitgliedern gewählten ehrenamtlichen Vereins- und Vorstandsvorsitzenden auf monatlich 3.000 Euro fest. Die Erklärung des Aufsichtsrates im Wortlaut:
"Liebe Mitglieder,
wir, die Mitglieder des Aufsichtsrats des 1.FSV Mainz 05, wenden uns heute direkt an Sie.
Das wollen wir auch in Zukunft tun, wenn es um wichtige Fragen des Vereins geht.
Heute, Dienstag, den 14.11., fand unsere erste Sitzung nach der Mitgliederversammlung statt und wir haben uns mit den beiden Themen, Entlastung des Alt-Vorstands und Aufwandsentschädigung für den Vorsitzenden, erneut ausführlich befasst.
Durch die Änderung der Satzung, die wir gemeinsam Anfang dieses Jahres beschlossen haben, sind wir auch für die Entlastung des Alt-Vorstands verantwortlich, obwohl wir diesen im Geschäftsjahr 2016/2017 nicht begleitet haben.
Wir waren daher gehalten, die Protokolle der Vorstandsitzungen ebenso wie die der Mitgliederversammlungen auszuwerten und haben uns auch mit den vielen Presseberichten der letzten Monate befasst. Wir mussten anonyme Hinweise bewerten und haben den Wirtschaftsprüfer beauftragt, einen Sonderbericht über die Leistungsbeziehungen zwischen dem Verein und den einzelnen Vorstandsmitgliedern zu erstellen.
Wir haben zu den drei ergangenen Strafanzeigen gegen den Vorstand Akteneinsicht beantragt, leider erst nach unserer Versammlung erhalten und festgestellt, dass die Akten geschlossen sind.
Nachdem wir in den letzten Tagen über alle offenen Fragen mit dem Alt-Vorstand Einvernehmen erzielt haben, haben wir heute die Entlastung ausgesprochen.
Wir haben großen Respekt vor der Leistung unserer ehemaligen Vorstandsmitglieder, die über viele Jahre unseren Verein geprägt haben. Selbstverständlich haben wir Harald Strutz und seine Kollegen vor der Mitgliederversammlung über die Vertagung der Entlastung und die Hintergründe informiert. Auch nach der Versammlung haben wir weiter informiert, z.B. über die Ergebnisse des Prüfberichts und die rechtlichen Einschätzungen der uns beratenden Kanzlei.
Ein weiteres Thema war heute die pauschale Aufwandsentschädigung für unseren Vorsitzenden, Hans Kaluza, entsprechend § 12 Absatz 7 unserer Satzung.
Ein ehrenamtlicher Vorstand ist nach den gesetzlichen Regelungen unentgeltlich tätig, er kann daher weder einen Verdienstausfall noch eine Entschädigung für die von ihm aufgewendete Arbeitszeit erhalten. Er hat allerdings Anspruch auf Erstattung der infolge seiner Tätigkeit verursachten Aufwendungen.
Die alte Satzung wich zulässiger Weise von dieser gesetzlichen Regelung ab. Die neue Satzung enthält diese Möglichkeit nicht.
Die pauschale Aufwandsentschädigung beträgt laut unserem Beschluss monatlich 3.000 €. Nach einem Jahr wird der Aufsichtsrat prüfen, ob entsprechend der Aufwendungen eine Korrektur notwendig ist.
Bleibt ein letztes Thema, die Besetzung der weiteren hauptamtlichen Vorstandsposition. Wir haben, wie in solchen Fällen üblich, einer Agentur einen Suchauftrag erteilt. Wir haben uns 37 Profile von infrage kommenden Personen angeschaut. Mit 15 Kandidaten wurden vertiefende Einzelinterviews geführt und demnächst stellt sich ein kleiner Kreis dem Personalausschuss des Aufsichtsrats vor. Wir glauben, dass wir in ca. 4 Wochen eine Entscheidung treffen und den neuen Vorstand der Öffentlichkeit vorstellen können.
Damit sind die Themen, die nach der Neustrukturierung eine besondere Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit auf sich gezogen haben, abgearbeitet und Schlagzeilen soll nur noch der Fußball machen .
Liebe Mitglieder, Sie haben uns als Kontrollorgan gewählt, und wir sehen es als wichtige Aufgabe an, für Transparenz, Kommunikation und Beachtung der Mitgliederbeschlüsse Sorge zu tragen. Dies bedeutet auch, dass ihre Fragen, Kritik und Anregungen ausdrücklich erwünscht sind.
Wir haben diese Information an 11.000 Mail-Adressen gesandt, bitte haben sie also Verständnis, dass es ein paar Tage dauern kann, bis wir antworten.
Sie können über [email protected] gerne Kontakt mit uns aufnehmen.
Mit freundlichen Grüßen
Detlev Höhne
(Vorsitzender des Aufsichtsrats)"