Profis 08.07.2013 - 11:20 Uhr
Aus der Schweiz, in die Schweiz
Erstes Training für Dani Schahin – und dann ab in die Berge
Dani Schahin erlebt gerade die Schnelllebigkeit des Profigeschäfts am eigenen Leib: Am Samstag noch trainierte der 23-Jährige mit Fortuna Düsseldorf im sagenumwobenen Spiez, dem Schweizer Trainingsquartier der deutschen WM-Helden von 1954, für die kommende Zweitligasaison. Am späten Samstagabend traf er, nachdem der Bundesliga-Absteiger und die Nullfünfern den Transfer festgezurrt hatten, bereits in Mainz ein. Am Sonntag folgten Medizincheck und Vertragsunterschrift. Nun ist Schahin ein Nullfünfer mit einem Vertrag bis 2017.
Am Bruchweg beginnt mit dem ersten Training am Montagvormittag der nächste Karriereschritt für den Angreifer, der ihn allerdings am Nachmittag erst einmal zurück in die Schweiz führt. Ironie eines Vereinswechsels. Die Nullfünfer absolvieren im Kanton Wallis eine Teammaßnahme.
„Das ist jetzt gerade für mich etwas hektisch und aufregend. Ich bin am Samstag nur mit der Kleidung am Leib und einer kleinen Tasche in Spiez aufgebrochen, zwei Stunden mit dem Taxi zum Flughafen nach Zürich gefahren und hierher geflogen“, berichtet Schahin am Montagmorgen. „Jetzt habe ich eigentlich nur die Kleidung von Mainz 05, die ich gerade bekommen habe. Aber das ist alles überhaupt gar kein Problem. Ich freue mich sehr auf die Mannschaft und den Verein. Und aus Düsseldorf kann ich ein paar Sachen holen, sobald wir aus der Schweiz zurück sind.“
Aber nun erst einmal Kurzaufenthalt in Mainz. Montagmorgen, Umkleidekabine am Bruchweg. Der Empfang ist herzlich ausgefallen, auch, weil Schahin dort in Eric Maxim Choupo-Moting, Nicolai Müller, Johannes Geis und Christoph Mortiz alte Bekannte aus früheren Klubs und den Junioren-Auswahlteams traf. „Der erste Eindruck ist sehr gut, die Kollegen sind nett – und die Bekanntschaften erleichtern natürlich den Einstieg“, sagt Schahin.
Nach Mainz gekommen ist der in Donezk geborene Angreifer mit der Empfehlung von acht Treffern aus 31 Bundesligaspielen in der vergangenen Saison. Damit lag Schahin in der Torjägertabelle gleichauf mit dem hoch gehandelten Bas Dost (VfL Wolfsburg) und vor so namhaften Kollegen wie Didier Ya Konan (Hannover 96, sieben Tore) oder des sechsfach erfolgreichen Luuk de Jong (Borussia Mönchengladbach), Jefferson Farfan (Schalke 04) oder Martin Harnik (VfB Stuttgart). Schahin war der beste Torschütze beim Absteiger …
„Ich wollte unbedingt nach Mainz kommen. Die Trainer haben sich viel Zeit genommen für mich, haben mir erklärt, was ich hier in Mainz lernen kann, wie ich mich weiter entwickeln kann, sei es im Training, im Spielsystem oder in der Spielgeschwindigkeit. Das hat mich begeistert“, sagt Schahin. „Ich sehe mich als klassischen Mittelstürmer mit den Stärken zentral vor dem Tor. Mainz 05 spielt mit viel Ballbesitz, technisch gut, sehr offensiv. Ich erhoffe mir, dass ich hier im Zentrum öfter den Ball bekomme und torgefährlich werden kann, anders als im vergangenen Jahr.“
Auf den Ball muss er nun erst einmal bis zur nächsten Trainingseinheit der Mannschaft am Samstag warten. Bis dahin wird er um die eine oder andere Erfahrung am Berg reicher sein. Die Teammaßnahme, die den Zusammenhalt und die Abläufe innerhalb der Gruppe stärken soll, führt die Spieler samt Trainern und Betreuern über Zürich ins Wallis. „Ich weiß noch nicht genau, was dort auf uns zukommt. Aber ich denke, dass es uns Spaß machen wird“, vermutet Schahin. Seinen eigenen Beitrag wird er dazu leisten. Am Dienstag feiert er im Kreis der Mannschaft seinen 24. Geburtstag.