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U19 20.12.2012 - 11:22 Uhr

Ausreißer in der Gefühlskurve

Halbzeit in der A-Junioren Bundesliga - Zeit für einen Blick zurück auf 14 aufreibende Begegnungen voller Emotionen.

Eine packende Hinrunde voller Höhen und Tiefen liegt hinter den Mainzer A-Junioren - sportlich wie emotional gelangten die Schützlinge von Stefan Sartori und Petr Ruman erst in den letzten Wochen in ruhigeres Fahrwasser auf Platz neun der Bundesliga. Von Saisonbeginn an fehlten dem Trainer verletzungsbedingt „in jedem Spiel mindestens zwei oder drei echte Leistungsträger.“ Zum Jahresende ist der Coach nun erstmals mit dem ‚Luxus‘ konfrontiert, den Kader über sportlichen Konkurrenzkampf anstelle medizinischer Gesichtspunkte zusammenzustellen und mit Spielern der jüngeren Jahrgänge aufzufüllen. Personell wird der Rückrundenauftakt damit eine Art „Neustart. Bis jetzt hat sich die Mannschaft ja quasi selbst aufgestellt.“

Entsprechend schwierig gestaltete sich der Beginn der Saison, das erste Spiel – zu Hause gegen Stuttgart – ging mit 1:5 verloren. Auch die frühe Chance zur Wiedergutmachung im Rückspiel nur zwei Monate später scheiterte – wieder hieß es 1:5 aus Sicht der 05er. Fast die Hälfte aller Mainzer Gegentore geht aufs Konto des Tabellenführers. „Das waren die bittersten Erlebnisse, seit ich hier in Mainz bin“ ärgert sich Sartori bis heute: „Der Stachel sitzt noch sehr tief!“

Aber auch viele positive Erfahrungen bleiben hängen aus den vergangenen 14 Spielen, mit großem Willen und Leidenschaft hat sich die Mannschaft ihre Erfolgserlebnisse erarbeitet und auch tabellarisch Boden gut gemacht: „Mit den beiden verdienten Last-Minute-Siegen an den letzten Heim-Spieltagen haben wir uns endlich wieder belohnt. So ein Lucky Punch nach der harten Arbeit tut richtig gut. Das sind die ganz großen Momente einer Saison!“

Auch Sartori arbeitet in der emotional aufreibenden Spielzeit in jeder Sekunde mit: „Bei mir war es schon immer laut an der Linie“, schmunzelt der Coach, „aber während des Spiels ist mir alles andere egal. Auch wenn ich in den letzten Wochen öfter mal Gefahr lief, auf der Tribüne sitzen zu müssen.“

Doch nicht nur Ergebnisse sorgen für die Ausreißer nach oben in der Mainzer Gefühlskurve: „Jeder einzelne Sieg war ein klares Highlight, aber auch personell gab es echte Überraschungen.“ Zwei Spieler der U 19 wurden in den DFB-Kader berufen, „die wir vor der Saison noch gar nicht so sicher auf dem Zettel hatten“: David Kinsombi und Linus Radau haben sich schon in der Vorbereitung durchgesetzt und sind als Stammkräfte nicht mehr weg zu denken. „Sie haben die neue Drucksituation sehr gut angenommen und direkt Fuß gefasst“, freut sich der Trainer über die rasante Entwicklung: „Linus zum Beispiel hat sich in der Vorbereitung komplett gewandelt; ein super geiler Kicker, der alles mitbringt!“ Genau da setzt Stefan Sartori auch einen Schwerpunkt seiner Arbeit: „In der Rückrunde wollen wir als Ausbildungsmannschaft natürlich wieder möglichst viele Spieler in den Profibereich oder in die U 23 hieven.“

Neben der individuellen Entwicklung steht aber auch sportlich noch einiges auf der Agenda des Trainerteams: “Wir wollen Kontinuität in unsere Leistungen bringen und noch möglichst viele Plätze gut machen. Der Spielausfall in Freiburg bremst uns ein bisschen aus, aber auch spielerisch können wir noch einiges mehr! Wir nutzen nun die Weihnachtszeit zur dringend nötigen Erholung, um dann im Januar nochmal neu anzugreifen.“