Vorberichte 07.02.2019 - 15:00 Uhr
Außen närrisch, innen ernsthaft
05er erwarten zum Fastnachts-Heimspiel am Freitag Bayer Leverkusen in der OPEL ARENA und präsentieren das neue vierfarbbunte Trikot – Schwarz: Trauen uns besondere Leistung zu
Zum Auftakt dieses 21. Bundesliga-Spieltages hat die Mannschaft des 1. FSV Mainz 05 die Gelegenheit, den Eindruck aus der 0:3-Niederlage in Augsburg wieder geradezurücken. Der Cheftrainer hat dies mit einer klaren Ansage unterstrichen. "Wir gehen mit Vorfreude in dieses Heimspiel und wollen es nutzen, um wieder ein anderes Gefühl herzustellen, mit einer anderen Leistung ein anderes Bild als zuletzt abzuliefern." Zumindest optisch wird das gelingen, denn die 05-Profis präsentieren sich am Freitagabend (20.30 Uhr) in der OPEL ARENA gegen Bayer 04 Leverkusen in den neuen, extra für dieses Fastnachtsspiel designten vierfarbbunten Trikots. "Ein solches Spiel in der fünften Jahreszeit gehört für uns in Mainz einfach dazu", sagte Sandro Schwarz in der Pressekonferenz einen Tag vor dem Anpfiff. "Wir wollen uns aber auf dem Platz nicht fastnachtlich geben, sondern mit großer Ernsthaftigkeit."
Tabellarisch hat die jüngste Niederlage kaum Schaden angerichtet. Die 05er schwimmen punktgleich mit Werder Bremen (27 Zähler) im sicheren Mittelfeld. Die Leverkusener haben mit ihrem beeindruckenden Heimsieg gegen Bayern München gezeigt, welche Sprünge bei dieser Tabellendichte möglich sind. Das Team von Peter Bosz kletterte mit jetzt 30 Zählern auf Rang sieben. Doch auch für die hochgelobte Werkself geht es in der OPEL ARENA darum, wieder etwas geradezurücken nach dem überraschenden Pokal-Aus unter der Woche beim Zweitligisten in Heidenheim.
Handschrift erkennbar
"Das kommt natürlich mit rein in die Analyse", sagte Schwarz. "Das Ergebnis zeigt uns aber kein richtiges Muster in der Gegnervorbereitung. Wir gehen auch davon aus, dass es sicher personell eine andere Mannschaft sein wird, die hier am Freitag auflaufen wird. Wir nehmen das Spiel mit, es ist aber nicht das Hauptthema." Der 05-Coach geht von den unbestritten großen Qualitäten bei Bayer aus. Von deren Wucht und Dynamik in der Offensive, von ihrer individuellen Qualität, von Mentalität und Widerstandskraft. Die Trainercrew hat zudem Videos von Dortmunder Spielen analysiert unter der Regie Boszs, des neuen Bayer-Trainers. "Man erkennt seine Handschrift. Wir stellen uns darauf ein, dass der Gegner aktiv sein wird und in der Lage, sein Spiel durchzudrücken", erklärte der 05-Coach.
Für sein Team werde es vor eigenem Publikum wichtig sein, sehr gut zu verteidigen, Griffigkeit zu bekommen, selbst aktiv zu sein und nicht zu tief in der Verteidigung zu stehen. "Wenn wir die Kugel haben, müssen wir einfache Ballverluste vermeiden", sagte Schwarz. Das sei ein ganz wichtiger Faktor angesichts der Leverkusener Konter-Qualität. "Außerdem müssen wir selbst wieder für Torgefahr sorgen."
Im Laufe der Trainingswoche haben die 05er diverse Überlegungen hinsichtlich der Herangehensweise angestellt. Relativ tief stehen, dem Gegner den Ball überlassen und wenig Raum hinter der letzten Kette bieten, um selbst aus der Umschaltung zu kommen? Oder eher selbst aktiv sein wie in den meisten Heimspielen bisher. "Aktiv sein heißt aber auch, ein sehr gutes Gegenpressing aufzuziehen, damit sie nicht ins Laufen kommen", so der 05-Trainer. "Wir werden in dieser Partie alle möglichen Phasen sehen. Es gilt, die richtigen Antworten und Lösungen zu finden. Es wird ein sehr schwieriges Spiel werden, trotzdem trauen wir uns zu, eine besondere Leistung, eine besondere Bereitschaft abzurufen und sehr gut Fußball zu spielen."
Varianten in Abwehr und Mittelfeld
Personell sind noch Fragen offen. Klar ist, dass Danny Latza wegen seiner Gehirnerschütterung ausfällt. Jean-Philippe Gbamin litt in den vergangenen Tagen an Magen-Darm-Problemen – Einsatz fraglich. In der Abwehr steht Stefan Bell als Innenverteidiger wieder zur Verfügung. Die Rückkehr des Kapitäns nach der Gelbsperre könnte für Verschiebungen sorgen.
"Wir haben mit Bello, Alexander Hack und Moussa Niakhaté drei Innenverteidiger auf gutem Niveau", sagte Schwarz. Wenn wir alle drei auf dem Platz haben wollen, gibt es nun die Möglichkeit, Moussa als Linksverteidiger aufzustellen und Aarón mit seiner fußballerischen Qualität auf die Achterposition in der Raute oder im flachen 4-4-2 eins vorne dran zu schicken. Dann gibt's noch die Variante der Dreierkette und die Möglichkeit, einen der Innenverteidiger auf der Bank zu lassen. Das wäre dann ein Härtefall", erklärte Schwarz. Das alles hänge aber davon ab, wie das Mittelfeld positioniert werden solle sowie der Angriff. "Es gibt etliche Überlegungen", betonte der 05-Trainer, der die letzten Trainingseindrücke noch abwarten will.