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Profis 08.02.2023 - 18:10 Uhr

Barkok: "Ich habe mich selbst am meisten geärgert"

Der 05-Mittelfeldspieler konnte in den ersten fünf Pflichtspielen des Jahres seine ersten Startelf-Einsätze als 05ER verbuchen. Um ein noch größerer Faktor zu werden im Spiel des FSV, setzt er auf ungewöhnliche Zusatzeinheiten.

Mehr als verdoppelt hat Aymen Barkok seine Einsatzminuten (304 gegenüber 115) im 05-Trikot im Jahr 2023 gegenüber den Anfangsmonaten nach seinem Wechsel vom Rhein an den Main im vergangenen Sommer. Der Lohn harter Arbeit und Geduld auf Seiten des 24-Jährigen, der in den ersten fünf Pflichtspielen dreimal in der Startelf des FSV auftauchte. Vor dem Jahreswechsel war ihm dies nicht ein einziges Mal gelungen. "In der schwierigen Zeit, in der Trainer nicht so viel auf dich setzt, musst du dran glauben und an dir arbeiten", erklärt Barkok, dessen private Zusatzschichten über die Arbeit mit einem Fitnesstrainer hinausgehen.

Am vergangenen Wochenende, nach der bitteren 1:2-Niederlage bei Union Berlin, haderte der gebürtige Frankfurter noch lange nach Abpfiff. Satte drei Torschüsse hatte der diesmal in der 71. Minute eingewechselte Joker abgegeben, aufs Gehäuse aber keinen seiner Versuche gebracht: "Ich habe mich selbst am meisten geärgert. Da muss ich den Ball einfach unter die Latte klatschen. Ich komme jetzt aber immer häufiger in Abschlusssituationen, und irgendwann muss das Ding halt reingehen", bleibt Barkok, dem in bislang 83 Bundesliga-Partien vier Treffer (allesamt für Eintracht Frankfurt) gelangen, zuversichtlich. 50:50-Situationen, sowohl als Team als auch persönlich, wieder vermehrt auf die richtige Seite zu ziehen, werde in den kommenden Wochen entscheidend sein, findet der marokkanische Nationalspieler. Um dann auch wieder konstanter zu liefern und die notwenigen Zähler einzufahren, um den Abstand zur bedrohlichen Zone bestenfalls weiter zu vergrößern. Mit der Bilanz von vier Zählern aus den ersten vier Punktspielen sei man schließlich keinesfalls zufrieden gewesen.

08.02.2023

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Fokus auf das Geschehen auf dem Rasen

"Wir haben gegen den BVB und in Berlin zwei späte Nackenschläge bekommen, die sehr weh getan haben. Zwei Punkte mehr hätten wir auf dem Konto haben müssen und uns auch verdient. So sind wir mit der Ausbeute nicht einverstanden, deswegen gilt es gegen Augsburg die Punkte einzufahren. Gegen Bochum haben wir gezeigt, wie es gerade zuhause funktionieren kann. Wir müssen unser Spiel durchziehen und Spaß haben am Fußball", fordert Barkok. Augsburg, so der Sommerneuzugang, sei zwar nach dem kleinen Umbruch - ganze sieben Neuzugänge verpflichteten die bayerischen Schwaben - im Winter "eine gute Truppe", dennoch "gehen wir in jedes Spiel mit dem Ziel zu gewinnen und unsere Fans glücklich zu machen", setzt er im Fastnachtsheimspiel zum einen wieder auf den Support der 05-Fans und hofft zum anderen auf Heimsieg Nummer drei.

Dass das Duell mit dem Tabellennachbarn, der mit 21 Zählern derzeit zwei weniger als der FSV eingefahren hat, rund um die MEWA ARENA und auf den Rängen im Zeichen der fünften Jahreszeit stehen wird, werde für die Mannschaft keine große Rolle spielen, wie er betont. "Natürlich weiß ich, dass wir in einem besonderen Trikot spielen werden, und es ist für mich das erste Mal – das möchte ich genießen. Dennoch wird unsere Aufgabe auch am Wochenende sein, uns auf Fußball zu konzentrieren. Fastnacht feiern und uns nach vorne treiben sollen die Fans auf den Tribünen."

Mit dem Schauspieler Bern Lambrecht arbeitet Barkok seit einigen Monaten unter anderem an seiner Körpersprache.

Brüllen im Walde

Um künftig selbst zu einem noch größeren Faktor im 05-Spiel zu werden, beschreitet der Profi seit einigen Monaten, neben Einheiten mit einem Personal Trainer, unkonventionelle Wege, die ihn an freien Tagen regelmäßig nach Heidelberg führen: Über die Arbeit mit der Neuro-Athletik-Trainerin Sabine Kubesch, bei der es um Gedankentraining und vorausschauendes Handeln geht, ist der Kontakt zum Schauspieler und Musical-Darsteller Bernd Lambrecht zustande gekommen, der in Hamburg beim Musical "König der Löwen" die Rolle des "Scar" spielt. Mit ihm arbeite er seither an Themen wie seiner Ausstrahlung und Körpersprache. "Ich wollte mich damit schon länger auseinandersetzen. Es geht beispielsweise darum: 'Wie nehmen mich die Fans wahr, wie die Gegner? Wie kann ich mental noch stärker werden und noch mehr in meine Fähigkeiten vertrauen?'". Das Video einer Übung, das Barkok exemplarisch präsentiert, zeigt ihn im Wald, von Lambrecht angetrieben, brüllend, wobei seine Körperhaltung an den bekannten neuseeländischen "Haka"-Tanz erinnert. Als ein Ergebnis dieser Zusammenarbeit stelle er sich seither im Vorfeld der Spiele vor den Spiegel in der Kabine und versuche sich lautstark selbst zu stärken, zu motivieren und sein Auftreten noch bewusster wahrzunehmen.

Es sind für den Profi, dem Cheftrainer Bo Svensson mit die besten Fitnesswerte bescheinigt ("Laufen kann gefühlt jeder Marokkaner, das liegt mir im Blut"), nicht ganz gewöhnliche Zusatzschichten, die Früchte tragen und ihn als Spielertyp noch facettenreicher machen sollen. Im Idealfall schon im wichtigen Duell mit dem FC Augsburg am Samstagnachmittag in der MEWA ARENA, in der er nur allzu gerne seinen ersten Treffer im 05-Trikot bejubeln möchte.

Tickets für die Partie erhaltet ihr in den 05-Fanshops sowie im Online-Ticketshop.