Beeindruckender Derbysieg

Es war ein furioser Beginn der 05er, nach gutem Ballgewinn durch aggressives Pressing im Mittelfeld wurde der Ball in die Tiefe auf Nils Lihsek gespielt, der zum kreuzenden Christian Kinsombi durchsteckte. Dieser wiederum ließ dem Eintracht-Keeper mit einem platzierten Rechtsschuss nach nur wenigen Sekunden Spielzeit keine Abwehrmöglichkeit.

Weiter ging es in einer beeindruckenden Anfangsphase durch aggressives Vorwärtsverteidigen und sehenswerte Kombinationen in die Spitze. Folgerichtig fiel das 2:0 nur fünf Minuten später wieder durch Kinsombi. Mitte der ersten Hälfte sah man dann die einzige etwas schwächere Phase der Mainzer, der Ball wurde zu häufig quer oder zurückgepasst, statt konsequent nach vorne zu agieren. Somit wurde die Eintracht unnötigerweise zurück ins Spiel gebracht, ohne aber zu größeren Torchancen zu kommen.

Der Anschlusstreffer der Frankfurter in Folge eines Strafstoßes wirkte dann wie ein Weckruf. Die 05er gingen wieder entschlossen zu Werke und     erspielten sich einige Möglichkeiten. Eine davon nutzte abermals der unermüdlich rackernde Christian Kinsombi nach hervorragender Kombination über Nik Rosenbaum, Nils Lihsek und Fatih Kaya.

Traten die Mainzer in der ersten Hälfte bereits stark auf, so konnte die Mannschaft in Hälfte zwei nochmal eine Schippe drauflegen. Noch kompakter und dominanter wurde die Eintracht phasenweise regelrecht eingeschnürt. Der Defensivverbund stand sicher und initiierte immer wieder mit dem extrem stark auftretenden Mohamed Boukayouh durchdachte Angriffe über die Außenpositionen.

Hier unterstrich besonders Spielführer Dominik Wanner seine Klasse: Er war nie zu halten und bereitete die letzten drei Treffer mustergültig über die linke Seite vor. Auch die zahlreichen Wechsel taten dem Spielrhythmus keinen Abbruch. Im Gegenteil, die Ergänzungsspieler brachten zusätzlichen Schwung in die Begegnung und so endete das Derby mit sechs teilweise wunderschön herausgespielten Toren der 05er und einem hochverdienten Auswärtserfolg.

Trainer Sacha Meeth war begeistert: „Stark – einfach nur stark! Damit lässt sich unser heutiger Auftritt auf den Punkt bringen. Die Eintracht auf eigenem Gelände derart zu dominieren und auch in der Höhe absolut verdient zu schlagen, dafür gebührt den Jungs ein großes Lob. Als Trainer kannst du immer wieder nur froh sein, mit solch einem phantastischen Jahrgang arbeiten zu dürfen: Nach viereinhalb Wochen Vorbereitung ein neues System schon so abrufen zu können und immer wieder mit unserer grundlegenden Mainzer Spielphilosophie auszufüllen, zeigt wieder einmal, wie spielintelligent und lernwillig die Truppe ist. Nun gilt es, sich in dieser Verfassung kommende Woche beim verdammt schwierigen Saisonauftakt in Maikammer zu präsentieren und den eingeschlagenen Weg konsequent weiterzugehen.“

Auch Betreuer Michael Kubitza „war heute wirklich beeindruckt“. Jetzt konnte ich berufsbedingt einige Spiele des Teams nicht mitverfolgen, dann kommst du nach Frankfurt und bist abermals erfreut, welchen Schritt nach vorne die Mannschaft in den letzten Wochen wieder gemacht hat. Vor allem wenn man die Vergleiche mit anderen Nachwuchsleistungszentren Revue passieren lässt (6:1 gegen Freiburg, 6:1 gegen Frankfurt), muss man konstatieren, dass der Jahrgang auf einem wirklich guten Weg ist."

Eintracht Frankfurt - 1. FSV Mainz 05 1:6 (1:3)