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Profis 19.01.2020 - 15:00 Uhr

Beierlorzer: "...diese Momente nutzen, um uns zu belohnen"

Effiziente Freiburger nehmen die Punkte mit - 05ER belohnen sich beim Rückrundenstart nicht für gute Offensivaktionen

Nach dem Abpfiff versammelte Achim Beierlorzer alle seine Leute im Kreis und redete eindringlich auf die Profis ein. "Ich weiß, was ich mit der Mannschaft machen muss, damit das Ergebnis nichts mit der Mannschaft macht", erklärte der Trainer des FSV. Das Ergebnis war dieses dumme 1:2 zum Rückrundenstart gegen den FC Freiburg. Eine nach der positiven Vorbereitung etwas ernüchternde Heimniederlage. "Es ist zwar bitter für uns, aber wir müssen uns sofort schütteln und weiter geht's", sagte der Coach.

Beierlorzer wollte mit der Ansprache nach Spielende verhindern, dass seine Mannschaft wegen dieses verpatzen Heimspielauftakts in der OPEL ARENA ins Grübeln gerät, das aufgebaute Selbstbewusstsein sofort wieder einen Knacks erhält. "Wir brauchen unser Selbstbewusstsein", erklärte der 52-Jährige. "Es ist ja auch nicht so, dass wir ein miserables Spiel gespielt haben."

Sportvorstand zuversichtlich

Am Ende wäre den Mainzern fast sogar noch der Ausgleich gelungen und damit ein Punktgewinn, der angesichts des Folgeprogramms sehr gut getan hätte. Die Mainzer müssen am Samstag nach Gladbach und empfangen eine Woche später den FC Bayern zu Hause. "In der Vorrunde haben wir diese ersten drei Spiele verloren, von daher können wir eigentlich nur was gewinnen", gab sich Rouven Schröder zuversichtlich.

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Die Begegnung lieferte etliche Situationen und Abschluss-Gelegenheiten, die diese Zuversicht des Sportvorstands stärkten. Allerdings auch Szenen, die immer wieder das eigene Bemühen konterkarierten. Es war eine typisch kampfbetonte Partie, wie immer gegen Freiburg. Das sehr kompakte, von hohem Laufaufwand geprägte Spiel, mit dem die Gäste die Laufwege blockierten und die 05ER in den Zweikämpfen attackierten, sorgte dafür, dass, wie Beierlorzer sagte, "unser Spielaufbau nicht mehr so ganz flüssig war, wie in den letzten Spielen oder im Trainingslager".

Dennoch hätten die Mainzer führen können. Auch schon vor den Schlüsselszenen Mitte der ersten Halbzeit. Da jedoch kam alles zusammen: Die Balleroberung von Jean-Paul Boëtius gegen Amir Abrashi, der Pass zentral in den Strafraum zu Jean-Philippe Mateta, der Robin Koch gekonnt aussteigen ließ, aber mit seinem Flachschuss am rechten Fuß des überragend reagierenden Alexander Schwolow scheiterte. Im Gegenzug ein verlorenes Kopfballduell im Mittelfeld, Konter über rechts und das 0:1 durch Changhoon Kwon. Und wieder quasi direkt danach der Spielzug über Kunde, Boëtius und Robin Quaison, der quer vors Tor passte, wo Mateta um einen Bruchteil einer Sekunde zu spät kam, um die Kugel zum Ausgleich über die Linie zu grätschen. Stattdessen erhöhten die Freiburger wenig später nach einem Konter auf 2:0.

Ein Treffer, der nicht fallen musste, weil zunächst Abrashi den Ball nicht korrekt gegen Boëtius eroberte (Beierlorzer: "Ich sage, es war ein Foul") und am Ende der Kette Moussa Niakhaté unglücklich vor die Füße von Nils Petersen klärte, der eiskalt vollstreckte.

Onisiwos Chance auf den Ausgleich

Nach dem Wechsel wurde die Partie komplizierter. Der 05-Trainer musste den rotgefährdeten Ridle Baku rausnehmen, stellte um auf ein 4-3-3, doch die 05er mussten nun einen Gegner bespielen, der sich weit zurückzog, komplett auf den  Ballbesitz verzichtete. "Die Freiburger standen in der zweiten Hälfte unheimlich tief. Wir haben eine große Frustrations-Toleranz gebraucht gegen eine Fünferkette, zwei Sechsern davor, Stürmern die extrem fleißig malochen und manchmal sogar alle nach hinten arbeiteten", erklärte Beierlorzer. Dazu kam, dass beide Außen Mann gegen Mann spielten und die 05-Flügelspieler ständig ansprinteten. "Deshalb haben die auch die höhere Laufleistung. Sie haben es uns wirklich schwer gemacht, flüssig Fußball zu spielen. Sie haben dafür gesorgt, dass wir kompliziert spielen mussten."

Dennoch hatte das Team von Christian Streich Mühe, den Sieg über die Zeit zu bringen. Matetas Anschlusstreffer per Kopfball in der 82. Minute war das Signal zu einem fulminanten Endspurt. Zwei Minuten vor dem Ende war es Karim Onisiwo, der den verdienten Ausgleich auf dem Fuß hatte. Nach einer sehenswerten Drehung um Dominik Heinz herum strich der Ball jedoch um Zentimeter am langen Pfosten vorbei. "Der Trainer wünscht sich: Macht die Tore rein und verteidigt besser. Dann gewinnt man!", sagte der 05-Coach. "Die Freiburger Effizienz hätte ich uns gewünscht. Wir müssen diese Momente nutzen, um uns zu belohnen."