Beierlorzer: "Fußball lässt einen nie komplett los"

Eine, häufig übliche, gesonderte Teambuildingmaßnahme im einwöchigen Trainingslager im andalusischen Estepona, in das die 05ER am Sonntag starten, sei nicht geplant, teilte Cheftrainer Achim Beierlorzer nach dem Trainingsauftakt am Freitagnachmittag mit. Als Erklärung nahm er Bezug auf die vorangegangenen 90 Minuten, in denen seine Profis beim Trainingsauftakt 2020 erneut unter Beweis gestellt hätten, dass "jedes Training ein Teambuilding ist. Die Jungs sind ehrgeizig und wollen jede Spielform für sich entscheiden. Das wirkt sich unheimlich positiv auf die Gemeinschaft aus", sagte der zufriedene Trainer im Anschluss an das erste Aufeinandertreffen im neuen Jahr.

Exakt 13 Tage waren vergangen seit dem letzten Auftritt vor dem Jahreswechsel, diesem unglücklich zustande gekommenen 0:1 gegen Bayer Leverkusen in der OPEL ARENA. Knapp zwei Wochen, die "gut getan haben", wie Beierlorzer sagte. "Es ist wichtig innezuhalten. Ich habe es genossen, morgens aufzuwachen und keine Termine zu haben." Dennoch: "Der Fußball lässt einen nie komplett los." Umso wichtiger sei es gewesen, kurz abzuschalten, Zeit mit der Familie und den beiden Hunden zuhause zu verbringen. "Weil es jetzt Schlag auf Schlag weitergeht. Die Pläne fürs Trainingslager liegen bereit."

Gänzlich zurücklehnen war also sowohl für die Profis, die individuelle Trainingspläne im Gepäck auf dem Weg in den Kurzurlaub mitbekommen hatten, als auch für den Cheftrainer ausgeschlossen. Zu kurz ist die Vorbereitung vor dem Rückrundenauftakt gegen den SC Freiburg (18. Januar) und den darauffolgenden Partien bei Borussia Mönchengladbach (25. Januar) und den FC Bayern München (1. Februar). "Wir wollen unseren Weg weitergehen und Leistungen wie die gegen Bremen oder Leverkusen konstant abrufen. Zwei Wochen sind wenig, aber es ist ohnehin wichtiger, permanent an den Dingen dranzubleiben."

Welche Dinge Beierlorzer konkret weiter verbessern möchte mit seinem Team? "Wir wollen stabiler in der Defensive stehen, unser schnelles Umschaltspiel weiter verbessern, Tempo gegen den Ball in den eigenen Ballbesitz mitnehmen und nach vorne spielen", erklärte der 52-Jährige. Das Ziel Klassenerhalt ordne er dabei allem unter, wenn auch die Weiterentwicklung des qualitativ hochwertig besetzten Kaders eine wichtige Komponente darstelle. Zusammengefasst bringt Beierlorzer das Ganze auf eine einfache Formel: "Weniger Gegentore kriegen, noch mehr schießen und am besten gewinnen, so oft wie möglich. Wir wollen uns für unsere Arbeit in der Rückrunde ganz einfach regelmäßig mit Leistung und den dazu passenden Ergebnissen belohnen." Dass sein Team gewillt sei, dem Trainerteam auf genau diesem Weg zu folgen, habe der intensive Aufgalopp am Freitagnachmittag am Bruchweg unter Beweis gestellt.

Für den nötigen Spielrhythmus sollen dabei, neben der Detailarbeit im Mannschaftstraining, die beiden einzigen Testspiele der Wintervorbereitung gegen den FC Emmen und Borussia Dortmund sorgen. Noch nicht mitwirken können wird neben Stefan Bell auch Danny Latza, der zumindest wieder ins Lauftraining eingestiegen ist. Eine Option hingegen könnte Dong-Won Ji sein, der den Trainer nach seiner Rückkehr ins Mannschaftstraining "positiv überrascht" hat.

Ganz ohne Teambuilding verläuft die Vorbereitung der 05ER im Übrigen doch nicht, wie Beierlorzer verriet und sich auf die gemeinsame Woche in Andalusien freut: "Jedes Trainingslager ist letztendlich teambuildend und eröffnet die Möglichkeit, sich noch besser kennenzulernen", so der seit November amtierende 05-Trainer. Die letzte öffentliche Einheit vor der Abreise findet am Samstagvormittag um 10 Uhr am Bruchwegstadion statt.