Spielbericht 22.03.2015 - 00:00 Uhr
Besser als der Zweite
Das Heimspiel am Sonntagnachmittag gegen den VfL Wolfsburg begann der 1. FSV Mainz 05 furios. Vom Anpfiff weg war die Elf von Martin Schmidt präsent und setzte den Tabellenzweiten der Fußball-Bundesliga enorm unter Druck. In der zweiten Minute kam Shinji Okazaki erstmals im Gäste-Strafraum zu Fall, für einen Elfmeter war das aber zu wenig. Einen Rückpass nahm Torhüter Diego Benaglio mit der Hand auf, bescherte unseren Nullfünfern einen indirekten Freistoß. In das Pfund von Johannes Geis warf sich VfL-Verteidiger Timm Klose. Mit dem Kopf klärte der Schweizer zur Ecke. Die Ausführung übernahm erneut Geis und verdiente sich dabei einen Scorerpunkt, da Niko Bungert diese per Kopf ins Tor wuchtete – 1:0 für Mainz 05 (7.)!
Kurz darauf sorgte dann Stefan Bell mit einem weiteren Kopfball für Torgefahr (9.). Einen sehenswerten Angriff über Yunus Malli und Okazaki konnte Rechtsverteidiger Daniel Brosinski dann leider nicht mit dem zweiten Treffer veredeln (16.). Nach dieser sehr dominanten Anfangs-Viertelstunde unserer Nullfünfer versuchten nun die Gäste, das Zepter zu übernehmen. In der zweiten Viertelstunde der Partie hatten sie mehr Ballbesitz, versprühten aber nie die Torgefahr, die unsere Nullfünfer immer wieder vor dem Gästetor verbreitete. Der erste Schuss von „Rückkehrer“ André Schürrle ging doch sehr deutlich drüber (19.).
Die Schmidt-Elf war dem zweiten Tor deutlich näher als der Europa-League-Viertelfinalist dem ersten. Einen direkten Freistoß hämmerte Geis ans Lattenkreuz (29.). Nach einer Flanke von Brosinski klärte Sebastian Jung mit dem Kopf vor Pablo De Blasis (31.). Auf der anderen Seite klärte Loris Karius die erste wirkliche Wolfsburger Chance – einen direkten Freistoß von Kevin De Bruyne aus spitzem Winkel – per Faustabwehr (33.).
Bei einem Schuss von De Blasis staubte Okazaki ab, der Ball war drin, die Fahne des Assistenten unten. Erst während das Stadion bereits das 2:0 bejubelte, signalisierte der Schiedsrichter-Assistent dann doch die Abseitsstellung des Japaners. Es blieb bei der knappen, aber hochverdienten 1:0-Führung unserer Nullfünfer zur Pause.
Die Ankündigung, den Wolfsburgern mit Leidenschaftlichkeit, den Spaß am Spiel zu nehmen, kamen unsere Nullfünfer auch nach Wiederanpfiff nach. Bis zur 60. Minute gestatteten sie den Gästen keine nennenswerten Möglichkeiten. Julian Baumgartlingers Ausrutscher auf Höhe der Mittellinie bescherte Luiz Gustavo dann eine gute Schusschance. Der Brasilianer drosch das Leder an den Pfosten, Bell klärte den Abpraller zur Ecke (60.). Irgendwie landete der Ball erneut vor den Füßen Gustavos, der ihn im Mainzer Tor unterbrachte – 1:1 (61.). Unsere Nullfünfer schüttelten sich kurz, ließen die Köpfe aber nicht hängen und kämpften weiter aufopferungsvoll für das zweite Tor.
Nach einem Eckball von Geis köpfte Okazaki, am zweiten Pfosten lauernd, den Ball wieder vors Tor, Bungert probierte es mit einem Seitfallzieher, traf das Leder aber nicht richtig (69.). Auf der Gegenseite musste sich Karius bei einem Schlenzer von De Bruyne ganz schön lang machen, um einen Rückstand zu verhindern (72.).
Bei einem Wolfsburger Überzahl-Konter stoppte Malli mit einer fairen Grätsche Maximilian Arnold (74.). Bei der darauffolgenden Umschaltaktion stieg Luiz Gustavo zum wiederholten Male rüde ein, bekam die zweite Gelbe für sein Foul an Geis aber nicht. VfL-Coach Hecking wechselte seinen rot-gefährdeten Schützling daraufhin aus.
Die Nullfünfer scheuten das Risiko heute nicht, spielten gegen den Tabellenzweiten aus Niedersachsen weiter voll auf Sieg. Eine Flanke von Brosinski verpasste Okazaki knapp (86.), auch mit der Brechstange in der Nachspielzeit wollte das Siegtor aber leider nicht gelingen. Unter Strich zwar nur ein Punkt, aber eine Leistung, auf die man stolz sein kann.
1. FSV Mainz 05 - VfL Wolfsburg 1:1 (1:0)
Mainz: | Karius – Brosinski, Bungert, Bell, Park – Geis, Baumgartlinger – Koo, Malli, De Blasis (82. Jara) – Okazaki. |
Wolfsburg: | Benaglio – Jung (46. Vieirinha), Naldo, Klose, Schäfer – Guilavogui (46. Perisic), Gustavo (77. Knoche) – De Bruyne, Arnold, Schürrle – Bendtner. |
Tore: | 1:0 Bungert (7.), 1:1 Luiz Gustavo (61.) |
Schiedsrichter: | Wolfgang Stark (Ergolding) |
Zuschauer: | 32.236 |