Mit dem Augsburg-"Gesicht" in die nächste Wettkampf-Woche

Am späten Dienstagvormittag absolvierten die 05ER die einzige öffentliche Einheit der Woche. Ab Mittwoch soll es dann bereits um den (taktischen) Feinschliff gehen in Vorbereitung der Partie bei Bayer 04 Leverkusen am Freitagabend (20.30 Uhr). 

So viel Zeit muss sein: Nach intensiven 75 Minuten auf dem Rasen im Wettkampfmodus legte der neue 05-Cheftrainer den Schalter umgehend um, plauderte zunächst locker mit Fans und Ordnern, bevor er sich der Medienarbeit widmete. Zeit, die er nutzte, um zu unterstreichen, dass in seinem ersten Bundesliga-Auswärtsspiel zwar eine gänzlich andere Herausforderung wartet als zuletzt gegen Augsburg, man aber keinesfalls zum Tabellenführer reise, um deren fußballerischen Qualitäten zu bestaunen. "Wir glauben an uns, und ich habe im Fußball schon größere Überraschungen erlebt, als einen Sieg von uns am Freitag", so Bo Henriksen im Austausch mit den Journalisten.

Zweikämpfe, Torabschlüsse, Spielfreude. Die rund 50 anwesenden Fans konnten sich drei Tage nach dem zweiten Saisonsieg davon überzeugen, dass nach wie vor richtig Feuer drin ist in dieser Mannschaft. Unter stetigem Feedback des Trainers, der lobte, verbesserte, aber sich zumeist begeistert zeigte ("I love it, "What a ball" etc.), legten die 05-Profis schon weit über 72 Stunden vor dem Anpfiff der nächsten Begegnung eine Gangart an den Tag, die auch in der BayArena gefordert sein dürfte. "Die Spieler werden bereit sein. Das Training heute hat gezeigt, dass sie drauf gehen wollen, dass sie aktiv statt passiv sein möchten. Die Intensität muss genauso hoch sein, wir brauchen Aggressivität. Ich hasse es, wenn man nur hofft und abwartet - du musst an deine Chance glauben", so der Däne, der einem "fantastischen Spiel" entgegenfiebert, in dem die 05ER selbst die Initiative ergreifen wollen. "Es ist eine großartige Mannschaft, vor der wir großen Respekt haben. Wir wissen, wie sie spielen können, wenn wir sie lassen. Wenn sie 80 Prozent Ballbesitz haben, dann werden wir verlieren."

BLICK AUF DEN TRAININGSPLATZ

Henriksen: Passivität wird bestraft

Am Vortag hatte bereits Nadiem Amiri erläutert, dass es aus seiner Sicht wenig zielführend wäre, sich bei den Leverkusenern hinten rein zu stellen, in der Hoffnung, schadlos davonzukommen. Eine Meinung, die sein Trainer teilt: "Wenn wir dahin fahren, uns etwas zutrauen, zusammenhalten, dann bin ich zuversichtlich, dass wir etwas mitnehmen können. Das ist unser Ziel. Wir fahren nicht dorthin, um nur zu verteidigen. Wir wollen auch angreifen. Ansonsten ist es nur eine Frage der Zeit, bis sie uns für unsere Passivität bestrafen. Ich freue mich sehr, weil die Jungs am Samstag ein Gesicht gezeigt haben, das mir gefällt. Dieses Erlebnis gepaart mit unserem Mut ist unsere Stärkste Waffe." Das erste gemeinsame Erfolgserlebnis soll als Basis dienen, neben dem Selbstvertrauen auch das Punktekonto kontinuierlich ansteigen zu lassen. 

Die Zuversicht, die Henriksen seit seinem Amtsantritt tagtäglich zum Ausdruck bringt, scheint sich auf die Spieler zu übertragen. Sie folgen ihm, wohlwissend, dass ein beschwerlicher Weg wartet auf dem Weg zum großen Ziel. Doch der Trainer mag Herausforderungen und fühlt sich bereits nach einer Woche bestens aufgehoben an neuer Wirkungsstätte: "Ich habe Glück, ich bin an einem fantastischen Ort in einer familiären Atmosphäre. Jeder kümmert sich überragend. Heute haben wir eine Wohnung in Mainz gefunden und kommen immer besser an. Jeder hier tut sein bestes und ist demütig, das braucht man und ist eine perfekte Basis."