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Profis 09.11.2021 - 20:30 Uhr

"Anerkennung & Liebe der Fans gegenüber ihrer Mannschaft"

Wunsch erfüllt: Der Cheftrainer schwärmte am Dienstag von der Atmosphäre in der MEWA ARENA, sprach über das Zusammenspiel mit dem Nachwuchsleistungszentrum & erläuterte, weshalb er seinen Profis in den kommenden Tagen eine Bruchweg-Pause verordnet

Dem Taktgeber am Spielfeldrand folgen Team und Fans gleichermaßen.

Krisenfest und zugleich angriffslustig präsentierte sich das Team von Bo Svensson in den vergangenen Wochen. Vier sieglosen Partien folgten der Mainzer Widerstand, überzeugende Auftritte, darunter teils berauschende Fußballabende in der MEWA ARENA. Vier Pflichtspiele ohne Niederlage sowie die Erkenntnis des Cheftrainers, dass sich ein anlässlich seines Amtsantritts formulierter Wunsch am Freitagabend rund um das Duell mit Borussia Mönchengladbach fürs Erste erfüllt habe. Eine Länderspielpause zur Unzeit also? Mitnichten, findet der Däne, wie er im Rahmen einer Medienrunde am Dienstag am Bruchweg erläuterte und die Stimmung im und rund um den Verein lobte.

Die dritte Bundesliga-Pause der Saison nutze der Cheftrainer, dem aufgrund internationaler Verpflichtungen von neun Profis nur zehn Feldspieler aus seinem Kader zur Verfügung standen, am zweiten Tag der Woche für ein Trainingsspiel auf großem Feld, in dem 13 Akteure sowie die Torhüter der U23 mitmischen und sich auf Profi-Niveau beweisen durften. Eine willkommene Abwechslung, wie Svensson betonte. Und zudem die Möglichkeit, athletische Reize setzen und den 05-Nachwuchs auf höchstem Niveau abprüfen zu können. Wichtig sei ihm diese enge Verzahnung mit dem Nachwuchsleistungszentrum, wie er betont:

"Wir versuchen schon, seitdem ich da bin, dass die U23 die gleichen Trainingsreize- und Inhalte hat. Damit wird der Sprung zu uns kleiner. Das Gleiche gilt auch für die U19 und das gesamte NLZ. Denn wir wollen die Jungs so gut wie möglich darauf vorbereiten, was kommt, weil der Unterschied bei Tempo und Zweikampfhärte groß ist. So können sie sich schneller anpassen, wenn der Körper einigermaßen auf die Intensität vorbereitet ist. Es ist in unser aller Interesse, dass der Übergang so schnell wie möglich funktioniert", erklärte Svensson, der aber auch ergänzte, dass er nach wie vor Aufholbedarf sehe im Zusammenspiel: "Unser Anspruch ist klar, das noch enger zu koppeln. Wir wollen Spieler selbst ausbilden und müssen das mit Taten unterstreichen. Es ist nicht schwer, das auszuformulieren. Es in allerletzter Konsequenz zu leben, ist das Entscheidende. Da haben wir noch einen Weg vor uns", unterstrich der 42-Jährige seine Ambitionen über den Profi-Bereich hinaus.

Highlights, Stimmen, Gänsehaut

09.11.2021

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Länderspielpause im wahrsten Sinne des Wortes

Sein Team erlebt in dieser Woche im Übrigen eine Länderspielpause der etwas anderen Art. Dem Kräftemessen mit der U23 folgt, anders als üblich, nicht etwa ein Testspiel, sondern im Anschluss an das noch anstehende Mittwochstraining eine mehrtägige Pause von der Arbeit am Bruchweg, die Svensson den Journalisten wie folgt erklärte: "Ich habe die Leistungen in den Testspielen nicht immer so genossen", so der Ex-Profi lachend. "Wir sind jetzt aber, was die Belastung körperlich und mental angeht, auch in einer anderen Phase der Saison im November." Die verordnete Pause solle insofern auch dazu beitragen, wieder mit Freude zurückzukehren. "Ein bisschen Zeit auf Abstand kann wieder zu mehr Lust aufeinander führen", ist der Däne überzeugt. Das bedeutet, dass die verbliebenen Profis ab Donnerstag zwar ein individuelles Programm zu absolvieren haben, zugleich aber in den heimischen vier Wänden durchschnaufen sollen, bevor sie ab Dienstag kommender Woche die Vorbereitungen auf das Duell mit dem 1. FC Köln (bis zu 30.000 Zuschauer dürfen dabei sein) aufnehmen. Eine Partie, auf die Svensson jetzt schon brennt, auch wegen der Erfahrung des vergangenen Wochenendes.

Volles Haus, beste Stimmung: Den Besuch der MEWA ARENA dürfte in den letzten Wochen kein 05-Fan bereut haben.

"Mir persönlich hat es am Freitag gefallen, wie meine Mannschaft gespielt hat, nicht über jede Phase der 90 Minuten, aber insbesondere in der zweiten Halbzeit", so der Fußballehrer, den eine andere Wahrnehmung aber mindestens ebenso zufrieden stimmte: "Die Leistung wurde auch von den Fans anerkannt, die Stimmung war extrem gut, eigentlich von Anfang an. Wie sie Robin unterstützt haben nach dem 0:1, wie sie die Mannschaft abgefeiert haben nach dem 1:1. Und ich muss schon sagen: Als ich kam habe ich geäußert, dass ich hoffe, dass wir es irgendwann wieder hinbekommen, dass die Mainzer gern ins Stadion gehen, um ihre Mannschaft zu sehen. Das habe ich gefühlt, und das stand ganz oben auf meiner Liste", so der 05-Coach, der damit nach gut zehn Monaten ein weiteres Etappenziel erreicht sieht, sich damit - der Däne bleibt sich treu - aber keinesfalls zufrieden geben, sondern sich den Lohn in Form von Erfolgserlebnissen und Zuneigungsbekundungenen gemeinsam mit dem Team weiter hart erarbeiten möchte.

Maximale Lust auf mehr "besondere Abende"

"Wir wollen, dass die Zuschauer ins Stadion kommen, um das Team ihrer Stadt, ihrer Region zu sehen und sich nicht daran orientieren, wie der Gegner heißt. Dann", und dies betont Svensson ausdrücklich, "werden wir noch mehr besondere Abende erleben, wie den am Freitag. Denn es war kein Sieg und dennoch eine Top-Stimmung und der Ausdruck von Anerkennung und Liebe der Fans gegenüber ihrer Mannschaft, die zu spüren waren."

Und geht es nach dem Trainer sollen die 05ER sich an ebendiesen Erlebnissen weiter hochziehen und auch beim Wiedersehen in der MEWA ARENA keinen Zentimeter nachlassen in Sachen Engagement und ausdrucksstarker Leidenschaft: "Wir wollen Unterhaltung liefern, das liefert auch Köln", so Svensson mit Blick auf das zweite Heimspiel in Folge am 21. November (17.30 Uhr, der freie Vorverkauf läuft bereits). "Sie sind brandgefährlich und mutig. Auch die Köln-Fans gehen gerne ins Stadion, um ihre Mannschaft zu sehen. Es wird ein Spiel, in dem beide Mannschaften etwas erreichen und nicht nur vermeiden wollen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es langweilig wird." Bis zu dieser nächsten anvisierten Vollgasveranstaltung im rheinischen Duell bleibt Zeit durchzuatmen, den Status quo - auch mit Blick auf die Tabelle - zu genießen und die Worte des Trainers aufzusaugen. Der Mainzer Weg im Herbst 2021, er stimmt.