Spielbericht 05.10.2019 - 00:00 Uhr
Brosinski mit Rekord vom Punkt, Zentner hält Sieg fest
In einem umkämpften Kellerduell hat sich der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag knapp aber verdient mit 2:1 (2:1) bei Schlusslicht SC Paderborn durchsetzen können. Die frühe Führung durch Robin Quaison konterte Ben Zolinski noch in der Anfangsphase, nach einer guten halben Stunde gelang Daniel Brosinski durch einen an Levin Öztunali verursachten Foulelfmeter der Siegtreffer noch in Durchgang eins. Robin Zentner wurde in der Schlussphase zum gefeierten Mann, als er einen Handelfmeter von Jamilu Collins reaktionsstark entschärfen konnte.
Sandro Schwarz hatte sein Team gegenüber der Niederlage gegen Wolfsburg auf zwei Positionen verändert und in der Benteler Arena Öztunali sowie Karim Onisiwo den Vorzug vor dem erkrankten Ronaël Pierre-Gabriel und Ádám Szalai (Bank) gegeben. Auch der wieder einsatzbereite Kapitän Danny Latza nahm zunächst auf der Bank Platz. Anstelle des zu Saisonbeginn praktizierten 4-4-2 mit Mittelfeld-Raute agierten die Mainzer beim Aufsteiger zudem im flachen 4-4-2 mit Öztunali und Boëtius auf den offensiven Außenpositionen.
Die Begegnung nahm einen schwungvollen Beginn mit der ersten Halbchance für die Gastgeber. Den Schuss von Oliveira Souza aus 20 Metern blockte Edimilson Fernandes mit dem Kopf zur Ecke (5. Minute). Nicht zwingend angedeutet hatte sich wenig später die Mainzer Führung. Öztunali erkämpfte sich das Leder auf dem linken Flügel gegen Mohamed Dräger, lupfte mustergültig in den Lauf von Quaison, der Leopold Zingerle aus kurzer Distanz überwand (8.). Unmittelbar im Anschluss hätten die 05ER erhöhen können, als Onisiwo frei auf Zingerle zusteuerte, sich den Ball aber zu weit vorlegte. Stattdessen schlug der SCP wenig später zurück. Dräger marschierte durchs Mittelfeld und bediente Zolinski, der Zentner mit einem Schuss aus der Drehung keine Abwehrchance ließ. Viel zu einfach hatte der FSV diese frühe Führung hergeschenkt (14.). Der schnelle Ausgleich verlieh den Ostwestfalen merklich Rückenwind, während die Mainzer an diesem Rückschlag ein paar Minuten zu knabbern hatten und immer wieder Unsicherheiten in der Defensive wie auch Ungenauigkeiten im Spiel mit Ball zeigten. Zu weiteren Gelegenheiten kamen die Gastgeber zunächst allerdings nicht. Die nächste nennenswerte Abschlusschance bot sich Sven Michel, dessen Versuch aus gut 20 Metern aber knapp neben dem linken Torpfosten landete (29.). Auf der gegenüberliegenden Seite zog im Gegenzug Brosinski nach innen und prüfte Zingerle aus 25 Metern (30.). Erfolgreich sollte der Außenverteidiger dann aber zwei Minuten später vom Elfmeterpunkt sein: Boëtius hatte Öztunali freigespielt, der im Strafraum von Collins gelegt worden war. Der Vize-Kapitän blieb cool und sorgte mit dem 2:1 gleichzeitig für einen Elfmeter-Rekord in der Bundesliga. Zum 25. Mal in Serie hat der FSV nun getroffen.
In der Schlussphase des ersten Durchgangs verdienten sich die Gäste diese Führung dann und hätten sie gar ausbauen müssen. Doch sowohl Kunde (34. & 42.) als auch Onisiwo per Kopf (41.) und Quaison nach schönem Solo in der Nachspielzeit versäumten es Treffer Nummer drei noch vor der Pause nachzulegen.
Packende zweite Hälfte - Zentner entschärft Elfmeter
Unverändert gingen beide Teams in den zweiten Durchgang. Den ersten Warnschuss gab erneut Paderborn ab, als Oliviera Sousa Zentner aus 20 Metern zum Eingreifen zwang. Auf der gegenüberliegenden Seite trat vier Minuten später der Torschütze zum 1:0 erneut in Erscheinung, doch diesmal landete der Quaison-Schuss von der Strafraumgrenze knapp neben dem Gehäuse (59.). Erstmals nach dem Seitenwechsel eingreifen musste Paderborn-Schlussmann Zingerle dann bei einem Gewaltschuss von Fernandes, den der Torhüter mit den Fingerspitzen über den Querbalken lenkte (60.). Paderborn wehrte sich in der Folge gegen die drohende Niederlage, doch die nächste Gelegenheit hatten wieder die Mainzer. Nach einer Baku-Flanke nahm Quaison das Leder sauber an, verzog aber beim folgenden Abschluss aus zehn Metern deutlich (69.). Auf der anderen Seite war Zentner zwei Minuten bei einem Schuss des eingewechselten Marlon Ritter sicher zur Stelle (71.). Enger für die Gäste wurde es da schon wenig später, als Ritter es diesmal aus kurzer Distanz versuchte, aber am Außennetz scheiterte (74.).
In einer unterhaltsamen zweiten Halbzeit waren anschließend wieder die 05ER an der Reihe. Eine gut getimte Flanke von Onisiwo erreichte Sturmpartner Quaison, dessen Koprball aus acht Metern auf dem Tornetz landete (75.). Wie aus dem Nichts dann wenig später die Riesenchance für den SCP auszugleichen: Drägers Flanke hatte Brosinski im Grätschen mit dem Arm berührt und Schiedsrichter Patrick Ittrich sofort auf den Punkt gezeit. Collins legte sich das Leder zurecht, scheiterte aber aus elf Metern an einem Reflex von Zentner, der in die rechte Ecke abgetaucht war (79.). Der FSV nahm die knappe Führung mit in die Schlussphase und hatte fast im Gegenzug die Möglichkeit, auf 3:1 zu stellen. Nach einem Brosinski-Eckball kam Moussa Niakhaté an den Ball, aber Zingerle parierte (80.). Die letzte Gelegenheit der Partie hatte in der 90. Minute Jonathan Burkhardt, der freistehend zu ungenau zielte. Das änderte jedoch nichts am ganz wichtigen zweiten Saisonsieg, durch den die Mainzer vor der nun anstehenden Länderspielpause Anschluss ans Tabellenmittelfeld herstellen. Mit sechs Punkten im Gepäck reisen die Mainzer am Samstag in zwei Wochen zu Fortuna Düsseldorf.