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Spielbericht 26.01.2019 - 00:00 Uhr

Brosinski & Quaison treffen - FSV bezwingt auch Nürnberg

05er verdienen sich vierten Heimsieg aufgrund zahlreicher Gelegenheiten im zweiten Durchgang

Zweites Rückrunden-Spiel, zweiter Sieg: Gegen den 1. FC Nürnberg hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag vor heimischem Publikum den zweiten Dreier im Jahr 2019 einfahren können. Der 2:1 (1:1)-Erfolg war dabei aber ein hartes Stück Arbeit. Daniel Brosinski hatte den FSV in der zwölften Minute vom Elfmeterpunkt in Führung gebracht, Georg Margreitter für die Gäste kurz vor der Halbzeit ausgeglichen. Für die Entscheidung sorgte Robin Quaison in der 73. Minute nach feiner Vorarbeit von Brosinski.

Cheftrainer Sandro Schwarz hatte gegen den Club auf die gleiche Startelf gesetzt, die in Stuttgart erfolgreich in die Rückrunde gestartet war. Der wiedergenesene Danny Latza nahm zunächst auf der Bank Platz, für ihn musste Issah Abass aus dem 18er-Kader weichen.

Gleich in den Anfangsminuten übernahm der FSV das Kommando und gab in Person von Kunde Malong in der vierten Spielminute den ersten Warnschuss ab – drüber. Der FSV hatte die Partie auch in der Folge im Griff und ging dank eines beherzten Dribblings von Aarón Martín und eines eiskalten Elfmeterschützen nur acht Minuten später in Führung. Der Spanier war mit Tempo in den Strafraum der Gäste eingedrungen und von FCN-Kapitän Hanno Behrens zu Fall gebracht worden. Schiedsrichter Bastian Dankert zeigte sofort auf den Punkt, von wo aus sich Brosinski nicht zwei Mal bitten ließ, den Ex-05er Christian Mathenia verlud und die frühe Führung besorgte. Optisch blieben die 05er auch im Anschluss überlegen, hatten viel Ballbesitz, gewannen den Großteil der Zweikämpfe in den entscheidenden Zonen, erspielten sich zunächst aber keine weiteren Hochkaräter. Das erste Mal halbwegs brenzlig vor dem FSV-Gehäuse wurde es in der 24. Minute nach einem langen Zuspiel in die Gasse auf Federico Palacios. Der Mittelfeldmann stürmte auf Flo Müller zu, Aarón verhinderte einen möglichen Abschluss aber durch eine beherzte Grätsche.

Der FSV kombinierte immer wieder gefällig und hatte Pech, dass ein Chip von Kunde auf Jean-Philippe Mateta nach einem feinen Spielzug etwas zu steil geriet (30.). Spätestens jetzt folgte aber ein kleiner Bruch im Spiel der Mainzer. Aarón verschätzte sich zunächst bei einem langen Ball und Virgil Misidjan kam frei zum ersten ernsthaften Abschluss der Nürnberger, der aber deutlich neben dem Gehäuse der 05er landete (34.). Rund fünf Minuten vor Ende des ersten Durchgangs holte Alexander Hack in vielversprechender Position einen Freistoß heraus. Aarón trat an, der feine Schlenzer wurde aber von der Mauer zur Ecke abgefälscht (40.). Auf der gegenüberliegenden Seite zwang Pereira Costa Müller drei Minuten später erstmals zum Eingreifen, die Nummer eins klärte zur Ecke. Diese brachte Enrico Valentini vors Tor, wo Margreitter freistehend aus zehn Metern zum Ausgleich traf. Ärgerlich, weil der FSV sich in Teil zwei von Durchgang eins zu sehr auf der Führung ausgeruht und die Gäste ins Spiel kommen lassen hatte. 1:1-Unentschieden hieß es auch zur Pause.

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Videobeweis, dann Quaison mit dem Siegtor & Brosinski mit Vorlagen-Rekord

Den ersten Hauch von Torgefahr erlebten die Zuschauer nach dem Seitenwechsel erneut vor dem Gehäuse der Gäste. Der für Levin Öztunali in die Partie gekommene Alexandru Maxim brachte einen Freistoß genau auf den Kopf von Mateta, dessen Versuch aber neben dem Kasten landete. Kurz darauf dann die hundertprozentige Gelegenheit für Quaison nach einem Maxim-Eckball. Hack hatte den Standard am kurzen Pfosten lauernd verlängert, doch der Stürmer köpfte Mathenia aus drei Metern an (58.). Die Mainzer hatten nun wieder deutlich mehr vom Spiel als in den Minuten vor der Pause. Brosinski flankte wenig später von rechts und wieder war es Mateta, der einen Kopfball neben das Tor setzte (59.). Völlig aus dem Nichts gingen die Gäste in der 62. Minute in Führung - scheinbar. Brosinski unterschätzte einen langen Ball, in der Mitte schob Adam Zrelak ein, doch Dankert nahm den Treffer nach Hinweis des Videoassistenten aufgrund einer ganz knappen Abseitsstellung des Torschützen zurück. In der 73. Minute sahen die 22.000 Zuschauer in der OPEL ARENA dann den wohl schönsten Spielzug der Partie. Kunde nahm das Leder in der eigenen Hälfte auf, bediente Brosinski im richtigen Moment, der legte quer auf Quaison, der nur noch den Fuß hinhalten musste, um zum 2:1 einzuschieben (73.). Durch seinen 20. Assist hat der rechte Außenverteidiger sich gleichzeitig den Status als alleiniger Bundesliga-Rekordalter des FSV in Sachen Torvorlagen erarbeiten können. Drei Minuten später musste Müller dann nach einem langen Ball 25 Meter vor dem eigenen Kasten nochmal in höchster Not gegen Misidjan klären.

Der Club war danach sichtbar bemüht, wenigstens noch einen Punkt zu entführen aus der Arena und warf alles nach vorne, den Mainzern boten sich dadurch Räume in der Umschaltbewegung. So auch als Boëtius nach Zuspiel von Brosinski frei vor Mathenia auftauchte, die Entscheidung aber aus spitzem Winkel verpasste (84.). Auf der gegenüberliegenden Seite hatte Müller kleine Probleme, einen Freistoß von Eduard Löwen zu entschärfen (86.). Die Entscheidung auf dem Kopf hatte in der 89. Minute Stefan Bell, der kurz zu vor seine fünfte Gelbe Karte gesehen hatte. Nach einer weiteren Brosinski-Flanke scheiterte er an einem starken Reflex von Mathenia. Weil auch Boëtius nach tollem Zusammenspiel mit Maxim die Entscheidung verpasste (90.+2), blieb es tief in die vierminütige Nachspielzeit hinein spannend. Hinten ließen die 05er aber nichts mehr zu und brachten den knappen, aber unter dem Strich auch völlig verdienten Sieg über die Zeit. Nach 19 Spieltagen haben die 05er vor der Reise zum FC Augsburg am kommenden Sonntag nun starke 27 Zähler auf dem Konto.