Profis 20.10.2017 - 10:00 Uhr
Brosinski: "Vorteil, für den ich sehr dankbar bin"
05 Fragen an Daniel Brosinski vor seinem 100. Bundesliga-Spiel im FSV-Trikot bei Schalke 04
Gleich zwei Mal durfte Daniel Brosinski zuletzt nach den Heimsiegen der 05er gegen Hertha BSC (1:0) und den Hamburger SV (3:2) im rot-weißen Fanblock die Humba mit anstimmen. Der Lohn für zwei überzeugende Auftritte des Außenverteidigers, der seine linke Seite defensiv dicht gemacht und offensiv immer wieder Nadelstiche gesetzt hatte. Brosinski gehört in seiner vierten Saison am Bruchweg aber ohnehin längst zu den Konstanten und Führungsspielern der 05er, stand in jedem Pflichtspiel 2017/2018 in der Startelf und leistete bislang zwei Assists. Vor dem Duell mit Schalke 04, wo Brosinski am Freitagabend (Anpfiff: 20:30 Uhr) zum 100. Bundesliga-Einsatz für den FSV kommen könnte, spricht der 29-Jährige mit www.mainz05.de über die bisherige Ausbeute der Mainzer, seinen im Sommer anstehenden runden Geburtstag und natürlich das Duell mit dem Team von Ex-Manager Christian Heidel.
Wie zufrieden können wir mit dem bisherigen Saisonverlauf nach zwei Niederlagen zum Auftakt sein?
Brosinski: Lässt man die ersten beiden Spiele weg, können wir zufrieden sein. Auch angesichts der Gegner, die wir hatten mit Bayern, Leverkusen oder Hoffenheim. Das Positive ist: Wir sehen alle noch Steigerungspotenzial. Hinzu kommt, und auch das tut gut, dass wir Spiele, in denen es wie gegen Hamburg zunächst nicht so gut läuft, gewinnen können. Darauf können wir auch ein Stück weit stolz sein. Wir profitieren davon, taktisch variabel aufgestellt zu sein und immer einen Plan B in der Tasche zu haben. Das haben wir uns in der Sommervorbereitung hart erarbeitet. Zehn Punkte nach acht Spieltagen sind in Ordnung, zwei oder drei mehr hätten es aber ruhig sein dürfen. Der Aufwärtsrend der letzten Spiele verleiht aber ohne Zweifel Selbstbewusstsein.
An diesem Trend hast auch du einen maßgeblichen Anteil. Bist du derzeit neun Monate vor deinem 30. Geburtstag auf dem Zenit angekommen?
Brosinski: Bello hat kürzlich gesagt, ich sei in der Form meines Lebens. So weit würde ich nicht gehen. Aber ich fühle mich jung und frisch und möchte noch möglichst lange auf diesem Niveau Fußball spielen. Die Zahl 30 spielt da keine Rolle, denn ich fühle mich mindestens fünf Jahre jünger. Ich habe in meiner Karriere sicherlich auch das Glück gehabt, fast nie verletzt zu sein. Das ist ein großer Vorteil, für den ich sehr dankbar bin.
Um seine Leistung kontinuierlich auf hohem Niveau abrufen zu können, spielt das Umfeld eine große Rolle. Du hast deinen Vertrag erst im Dezember bis 2019 verlängert. Was zeichnet den FSV aus?
Brosinski: Es macht einfach Spaß, in dieser Mannschaft und für diesen Verein zu spielen. Der Zusammenhalt im gesamten Verein ist großartig und wir verbringen auch außerhalb der Arbeit viel Zeit zusammen. Das Klima am Bruchweg ist einfach super und ich denke, daran wird sich auch in den kommenden Jahren nicht viel ändern. Es ist kein Zufall, dass die meisten Spieler gerne lange hierbleiben. Ich selbst habe meinen Vertrag erst vor wenigen Monaten bis 2019 verlängert und habe eine Option auf ein weiteres Jahr. Wenn es so weitergeht, denke ich, dass auch ich noch sehr lange hier sein werde.
Beginnend mit dem Auftritt auf Schalke am Freitagabend erwarten uns nun drei Flutlichtspiele binnen sieben Tagen. Freut man sich auf Abendspiele ganz besonders?
Brosinski: Unter Flutlicht zu spielen ist definitiv ein tolles Feeling und für jeden Fußballer nochmal etwas Anderes, als um 15:30 Uhr aufzulaufen. Das ist einfach geil, man freut sich. Das Derby gegen Frankfurt rundet die englische Woche dann optimal ab. Gerade mit der Stimmung aus dem Mai im Hinterkopf. Das war damals eines der schönsten Spiele, seitdem ich hier bin. So laut war es in der OPEL ARENA in meiner Zeit hier noch nie. Wir können in dieser Woche viel erreichen, aber eben auch viel verlieren und müssen hellwach sein.
Zunächst einmal wartet mit Schalke 04 ein Gegner mit hohen Ambitionen auf uns. Was ist drin für Mainz 05?
Brosinski: Das Ziel muss sein, an der Negativserie (Anm. d. Red.: Letzter Sieg im Mai 2011) auf Schalke etwas zu ändern und mindestens einen Punkt mitzunehmen. Dafür müssen wir genauso mutig auftreten wie in den vergangenen Spielen und bestenfalls von der ersten bis zur 90. Minute unseren Plan umsetzen. Legen wir Ruhephasen ein, lassen wir den Gegner ins Spiel kommen. Gerade gegen eine Mannschaft mit der Qualität der Schalker müssen wir Aussetzer vermeiden, denn dort werden Fehler noch schneller bestraft.