Profis 13.02.2020 - 17:30 Uhr
Bruma: "Damit kann ich mich identifizieren"
Der Winter-Neuzugang hat mit dem FSV ein klares Ziel vor Augen und blickt stets positiv sowie ausschließlich nach vorne
Der Spielplan hat es so gewollt: Nach seinem erfolgreichen Debüt im 05-Trikot am vergangenen Wochenende in Berlin trifft der einzige Winter-Neuzugang mit dem FSV an den kommenden beiden Wochenenden auf seine jeweiligen Ex-Klubs. Nach dem Fastnachtsheimspiel am Sonntagabend in der OPEL ARENA sind die Mainzer genau eine Woche später am Fastnachtssonntag beim VfL Wolfsburg gefordert. Für den erfahrenen Innenverteidiger allenfalls Randnotizen, ebenso wie sein schlussendlich folgenloses Missgeschick in Berlin. Schließlich hat der 28-Jährige mit seinen neuen Teamkollegen eine Mission zu erfüllen.
"Mir war klar, dass ich einfach wieder regelmäßig Fußball spielen wollte", sagte Jeffrey Bruma am Donnerstagnachmittag nach der einzigen Einheit des Tages, angesprochen darauf, wie leicht ihm die Entscheidung pro Mainz 05 gefallen sei. Zwar habe es noch weitere Interessenten, auch aus Deutschland, gegeben. Die Gespräche mit Trainer und Sportvorstand hätten in ihm aber sehr schnell die Entscheidung reifen lassen, dass der Weg zum FSV der richtige für ihn sei. "Mein Gefühl hat entschieden. Auch, weil ich weiß, dass man hier immer auch über den Kampf ins Spiel findet. Damit kann ich mich identifizieren", so der 25-malige niederländische Nationalspieler. "Mainz war oft ein ekliger Gegner und ich denke, genau das muss in jedem Spiel unser Anspruch sein. Die Gastmannschaft muss zu spüren bekommen, mit wem sie es zu tun haben. Beim Fußball geht es nicht nur um das schöne Spiel, sondern auch darum, mal reinzuhauen. Das ist eine gute Voraussetzung, um Spiele zu gewinnen", sagt Bruma auch im Hinblick auf das Duell mit Schalke. Dem Team, mit dem er in der vergangenen Rückrunde als Leihspieler mit 0:3 in der OPEL ARENA unterlegen war. "Ich gehe die kommenden beiden Spiele an wie immer. Da geht es nicht um meine ehemaligen Vereine, sondern darum, mit Mainz 05 Punkte zu holen." Gegen Schalke rechnet er mit nicht weniger als einem "heißen Sonntagabendspiel, das natürlich beide Mannschaften für sich entscheiden wollen".
Bruma am Bruchweg
Feintuning & ein gemeinsames Ziel
Rund zwei Wochen nach seiner Verpflichtung fühlt Bruma sich bereits bestens integriert und weiß nur Positives zu berichten aus Umfeld – mit Freundin und Sohn hat er eine ihm von Seiten des Vereins gestellte Wohnung bezogen – und Mannschaft: "Es läuft bislang sehr gut. Ich bin froh, dass ich in Berlin spielen durfte. Wir haben drei Punkte gebraucht und eingefahren. Das war sehr wichtig, genau wie der gesamte Auftritt als Mannschaft. Wir können uns weiter verbessern, aber der Sieg war ein wichtiger Schritt." Die Grundprinzipien des Trainerteams um Achim Beierlorzer habe er in der kurzen Zeit bereits verinnerlichen können. Nun komme das Feintuning, wie beispielsweise die richtigen Abstände zu den Kollegen, hinzu. Alles im Sinne des gemeinsamen und klar formulierten Ziels: "Wir wollen am Ende den Klassenerhalt feiern. Dafür bin auch ich hier, möchte gesund bleiben und so viel wie möglich dazu beitragen", verspricht Bruma.
Dass ihm bei seinem Debüt in der Hauptstadt das Eigentor zum zwischenzeitlichen 1:2 unterlaufen war, hat der Routinier längst abgehakt. Zumal er gar keine Chance gehabt hatte, dem Kopfball von Dedryck Boyata in der Schlussphase auszuweichen. "Wir haben danach den Sack zu gemacht. Nur das zählt!" Und überhaupt ist es seine Sache nicht, sich mit der Vergangenheit zu beschäftigen. "Ich schaue grundsätzlich nur nach vorne", betont Bruma, der die zweite Rückrunde in Folge fernab seines eigentlichen Arbeitgebers VfL Wolfsburg verbringt. "Eine Karriere ist, genau wie Fußball, nie planbar. Jeden Rückschlag muss man akzeptieren, positiv bleiben und Lösungen finden." Die aktuelle Lösung lautet Mainz 05. Von der Haltung, mit der Bruma auch diese Mission angehet, dürfte man rund um den Bruchweg in den kommenden Monaten noch das eine oder andere Mal profitieren.