Profis 10.04.2019 - 13:30 Uhr
Bungert: "Der Lohn für harte Arbeit"
Kapitän mit starkem Comeback - 05-Kader kurbelt im Training an der Hochform
Ob in den Spielformen, in denen Blockverteidigung, Balleroberung und Umschaltung im Mittelpunkt standen oder im intensiven Zweikampf-Training mit anschließendem Fünf-gegen-fünf-Turnier auf dem Kleinfeld. In den Trainingseinheiten dieser Woche präsentieren sich die Profis des 1. FSV Mainz 05 bislang ehrgeizig und leistungsbereit. Der 5:0-Sieg gegen den SC Freiburg und die dabei von Sandro Schwarz vorgenommenen personellen Veränderungen haben dem Team offenbar noch einmal einen positiven Motivationsschub gegeben und auf der Zielgeraden der Saison eine neue Lust auf den sportlichen Erfolg entfacht. "Das brauchen wir auch, das ist der einzig mögliche Weg", betont der 05-Trainer.
Schwarz hatte Stefan Bell am vergangenen Wochenende eine Pause gegönnt und den Abwehrspieler nicht in den Kader berufen. "Aus sportlichen Gründen", wie der 40-Jährige die Maßnahme erklärte. Ebenso die Umstellung auf der rechten Abwehrseite, wo Giulio Donati gegen die Freiburger den Vorzug vor Daniel Brosinski erhielt sowie im Mittelfeld, wo Jean-Philippe Gbamin für Levin Öztunali ins Team zurückkehrte. Niko Bungert, der im vorletzten Heimspiel gegen Schalke ein Kurz-Comeback in der Nachspielzeit gegeben hatte, kam nun zu seinem ersten Startelf-Einsatz seit dem dritten Spieltag.
"Alle zeigen was"
Die guten Leistungen der Neu-Berufenen scheinen jedenfalls die Bereitschaft im Kader, sich durch entsprechenden Trainingseifer beim Coach aufzudrängen, animiert zu haben. "Alle zeigen was", sagte Schwarz nach den ersten zwei Einheiten der Vorbereitung auf das Auswärtsspiel bei Borussia Dortmund. "Es ist keiner da, der beleidigt rumlaufen würde. Jeder zeigt, dass er für sich im Training dran kurbelt, seine persönliche Situation zu verbessern. Du musst dich immer präsentieren, unabhängig davon, ob einer ausfällt oder nicht, es muss dein eigener Antrieb sein im Leistungssport, in der Trainingswoche in Hochform zu kommen."
Dem 05-Kapitän ist dies eindrucksvoll gelungen. Bungert gab der Abwehr mit seinem klassischen, schnörkellosen Innenverteidigerspiel Sicherheit. Seine Monster-Grätsche, mit der der Routinier nach einer halben Stunde einen Freiburger Konter abschaltete, ließ den Funken beim Publikum überspringen. "Niko hat herausragend trainiert in den letzten Wochen", sagte Schwarz. "Es gab schon einige Male den Härtefall, ihn nicht mit in den Kader zu nehmen. Er ist immer wieder drangeblieben, vor allen Dingen ist der Körper stabil geblieben."
Bis zur 68. Minute, dann kam mit Alexander Hack die Ablösung. "Ich habe gehofft, im ersten Spiel nach so einer langen Zeit schaffe ich es etwas länger, aber ab der 60. Minute haben mich Krämpfe geplagt", berichtete der 32-Jährige. "Ich habe da so lange drauf gewartet darauf hingearbeitet, mich jetzt schon lange gut und bereit gefühlt. Ich war bis unter die Fingernägel motiviert. Es war mein Ziel, nochmal wichtig zu werden auf dem Platz. Das war für mich ein besonderer Moment und der Lohn für harte Arbeit."
Onisiwo eindrucksvoll
Ähnlich dürfte Donati empfunden haben, der wie schon bei seinen vorangegangenen Einsätzen eine gute Vorstellung lieferte. "Giulio ist ein Top-Profi. Ich finde, er hat es wieder unter Beweis gestellt, dass man top professionell sein muss, ehrlich in der Kommunikation und das ganze Jahr über respektvoll im Miteinander. Nur deshalb funktioniert das", sagte der 05-Trainer.
Besonders gut funktioniert in dieser Rückrunde auch Karim Onisiwo, der gegen die Breisgauer nach 54 Minuten Kunde Malong ablöste, als perfekter Umschaltstürmer einen sehenswerten Treffer selbst erzielte und einen weiteren für Jean-Philippe Mateta vorbereitete. Die Entscheidung, den Österreicher zunächst draußen zu lassen, sei ihm schwer gefallen, sagte Schwarz. "Karim geht aber richtig damit um und gibt die Antwort eindrucksvoll auf dem Platz. Das ist am Ende der einzig schlüssige Weg, um nachhaltig Ansprüche zu stellen. Er ist ein Mainz-05-Spieler, der seine ganze Power und alles, was ihm der liebe Gott gegeben hat, reinwirft ins Spiel."