Spielbericht 09.03.2018 - 00:00 Uhr
Caligiuri-Solo reicht S04 - FSV scheitert an Fährmann
Glücklicher dürfte ein Auswärtssieg in der OPEL ARENA lange nicht zustande gekommen sein: Mit 0:1 (0:0) musste sich der 1. FSV Mainz 05 am Freitagabend dem FC Schalke 04 geschlagen geben. Und das, obwohl die Heimmannschaft im zweiten Durchgang lange Zeit auf ein Tor gespielt hatte, drückend überlegen war. Einzig einem Solo von Daniel Caligiuri (55.) und Torhüter Ralf Fährmann hatte es der Tabellenzweite am Ende zu verdanken, dass die Königsblauen drei Punkte mit nach Hause nehmen durften. Sandro Schwarz hatte sein Team nach dem Remis in Hamburg auf vier Positionen umgestellt. Für den angeschlagenen Giulio Donati (Oberschenkelverhärtung) nahm Karim Onisiwo die Position auf der rechten Außenbahn ein, Daniel Brosinski ersetzte Gerrit Holtmann und Nigel de Jong sowie Anthony Ujah rückten für Leon Balogun (Gelb-Rot Sperre) und Yoshinori Muto in die Startelf.
Beide Teams begannen verhalten und waren in den Anfangsminuten darauf bedacht, keine Risiken einzugehen. Die erste Halbchance bot sich so wenig überraschend nach einem Standard. Allerdings war der Kopfball von 05-Kapitän Stefan Bell nach einer Brosinski-Ecke leichte Beute für Schalke-Schlussmann Ralf Fährmann (7.). Zwar entwickelte sich danach eine packende und durchaus unterhaltsame Partie, in der Torchancen aber auch im weiteren Verlauf von Durchgang eins lange Mangelware blieben. Die 05er agierten aus einer stabilen Defensive heraus und waren auch in der Offensive das aktivere Team. Nach einem Zuspiel von Brosinski drehte sich Robin Quaison nach einer knappen halben Stunde um seinen Gegenspieler, doch sein abgefälschter Schuss rauschte am rechten Torpfosten vorbei (29.). Im Anschluss an die folgende Ecke kam Danny Latza zum Abschluss – drüber (29.). Kurz vor der Pause gehörte dann auch die letzte Gelegenheit der ersten 45 Minuten den Gastgebern. Brosinski schlug einen Freistoß scharf vor den Kasten, Ujah strich das Leder mit den Haarspitzen, der Ball aber ebenso haarscharf am Pfosten vorbei (44.), so dass es mit einem torlosen Remis in die Katakomben ging.
05er laufen vergebens an
Die 05er kamen mit Alexandru Maxim (für Latza) und noch druckvoller aus der Pause. Der eingewechselte Rumäne steckte durch auf Ujah, der Brosinski per Flanke bediente, doch der Außenverteidiger erwischte das Leder nicht voll und schoss am Tor vorbei (48). Nur wenig später versuchte Ujah es selbst, kam jedoch in Rücklage und verfehlte das Gehäuse deutlich (49.). Die Mainzer wollten diese Führung in den ersten Minuten nach Wiederbeginn erzwingen. Kurz darauf schlug de Jong einen feinen Diagonalball auf Onisiwo, der Serdar den Ball überließ, dessen Direktabnahme Fährmann aber sicher abwehren konnte (53.). Während die 05er ihre Chancen nicht hatten nutzen können, schlugen die Gäste mit ihrer ersten, und einzigen, zwingenden Offensivaktion zu. Die Gäste-Führung durch Daniel Caligiuri resultierte dabei bezeichnenderweise aus einer Einzelaktion, die der linke Außenverteidiger mit einem Schlenzer aus 18 Metern krönte – Müller war machtlos (55.). Der FSV musste sich zwar kurz schütteln und Diallo eine weitere brenzlige Situation gegen Leon Goretzka entschärfen, danach ging es aber weiter nur in eine Richtung. So war es abermals Fährmann, der die Schalker bei zwei Serdar-Schlenzern vor dem Gegentreffer bewahrte (65., 68.). Die ganz große Chance auf den mehr als verdienten Ausgleich bot sich dann in der 70. Minute Maxim. Brosinski und Onisiwo hatten sich auf der rechten Seite stark durchgesetzt, Letzterer den Rumänen bedient, doch ein Schalker Abwehrspieler warf sich in höchster Not in den Schuss aus rund zwölf Metern Torentfernung.
Zehn Minuten vor Ende der Partie notierte die Statistik ein Torschussverhältnis von 15 zu 6 aus Mainzer Sicht, allein das Ergebnis spiegelte den Spielverlauf nicht annähernd wider. Mit Muto und Levin Öztunali hatte Schwarz in dieser Schlussphase nun auch seine letzten offensiven Optionen gezogen. Und der letzte 05-Joker war es auch, der die nächste Gelegenheit auf dem Fuß hatte. Ebenfalls von Brosinski bedient, scheiterte jedoch auch er an einem Klasse-Reflex von Fährmann (84.). Die gesamte zweite Halbzeit glich einem einzigen Sturmlauf der Mainzer gegen einen phasenweise überfordert wirkenden Tabellenzweiten. Weil auch eine scharfe Öztunali-Hereingabe nicht den passenden Abnehmer fand (87.), mussten die gut 30.000 Zuschauer auf die fünfminütige Nachspielzeit hoffen. Doch obwohl das Schwarz-Team alles, inklusive der kopfballstarken Innenverteidiger Bell und Gbamin, nach vorne warf, sollte der erlösende Treffer nicht mehr fallen. Schalke durfte sich am Ende über die drei Punkte freuen, so dass die Mainzer auch nach 26 Spieltagen 25 Zähler auf dem Konto haben. Am kommenden Wochenende geht es für die 05er dann zum Rhein-Main-Derby bei Eintracht Frankfurt (Samstag: 15:30 Uhr). Mit einer Leistung im Rücken, auf der man mehr als aufbauen kann.