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Profis 10.08.2019 - 17:30 Uhr

Chancenwucher am Betzenberg - FSV mit Pokalaus in Runde eins

Mainzer präsentieren sich im Rheinland-Pfalz-Derby über weite Strecken als das klar überlegene Team, scheitern aber an sich selbst und einer fragwürdigen Schiedsrichter-Entscheidung

Erstmals seit 2014 hat es den 1. FSV Mainz 05 wieder in der ersten Runde des DFB-Pokals erwischt. Weil die Mainzer im Rheinland-Pfalz-Derby zunächst mehrere klare Torchancen liegen ließen und Schiedsrichter Felix Zwayer nach einer guten Stunde einen äußerst fragwürdigen Strafstoß für die Gastgeber gab, musste sich der FSV bei Drittligist Kaiserslautern am Ende mit 0:2 (0:0) geschlagen geben. Die Treffer erzielten Manfred Starke (63.) per Foulelfmeter sowie Florian Pick nach einem Konter (90.).

Sandro Schwarz hatte beim Drittligisten erwartungsgemäß auf ein 4-4-2 mit Mittelfeld-Raute gesetzt und mit Edimilson Fernandes einem Neuzugang das Vertrauen geschenkt. Der Schweizer agierte auf dem Betzenberg auf der Sechserposition.

Der Bundesligist agierte von Anfang an dominant und erarbeitete sich insbesondere in der Anfangsphase gleich reihenweise Gelegenheiten. In der 7. Minute tauchte Robin Quaison erstmals frei vor dem Ex-Mainzer im Tor der Gastgeber auf, scheiterte aber an Lennart Grill. Zwei Minuten später fand der Schwede auch aus 16 Metern im Schlussmann seinen Meister (9.). Auch kurz darauf war es der agile, aber glücklose Schwede, der sich aus 18 Metern versuchte, den Schuss diesmal aber zu hoch ansetzte (13.). Die größte seiner vier Gelegenheiten zu Beginn vergab Quaison dann nach einer Aarón-Flanke, das Leder kullerte vom Knie des Stürmers kommend neben den linken Pfosten (16.). Wiederum nur zwei Minuten später landete ein Freistoß des Spaniers in der Lauterer Mauer, den Nachschuss von Aarón klärte ein Abwehrbein kurz vor der Torlinie (18.). Erstmals gefährlich auf der gegenüberliegenden Seite wurde es nach einer knappen halben Stunde, als ein Kopfball des freistehenden Thiele das Tor von Florian Müller allerdings deutlich verfehlte (27.). In ebendieser Phase entglitt den 05ern die Kontrolle über das Spiel, der Drittligist wurde mutiger und witterte seine Chance, ohne aber bis zur Pause zu weiteren nennenswerten Gelegenheiten zu kommen. Der FSV fand erst gegen Ende von Durchgang eins wieder zu seinem Spiel und kam prompt zur nächsten Einschussgelegenheit. Nach einem Baku-Zuspiel versuchte es Karim Onisiwo aus der Drehung, doch wieder war es Grill, der abwehren konnte (42.) und so für ein torloses Remis zur Halbzeit sorgte.

FSV überlegen, Zwayer zeigt auf den Punkt

Auch zu Beginn des zweiten Durchgangs präsentierte sich der Bundesligist als das aktivere und gefährlichere Team. Ein Versuch von Boëtius nach Onisiwo-Ablage geriet jedoch zu zentral (55.), während ein Schuss von Onisiwo aus dem Gewühl heraus nur am Außennetz landete (56.). Ein weiterer Thiele-Kopfball nur eine Minute später stellte für Müller keine Probleme dar (57.). Mächtig strecken musste sich dafür zwei Minuten später erneut Grill, der einen Boëtius-Schlenzer mit den Fingerspitzen am Tor vorbeilenkte (59.). Eine ganz strittige Szene dann im Gegenzug: Thiele traf beim Schussversuch den Hacken von Bell, der Lauterer Stürmer kam ebenso wie der Mainzer zu Fall und Schiedsrichter Zwayer entschied auf Strafstoß – eine äußerst fragwürdige Entscheidung. Manfred Starke wars egal. Mit viel Glück überwand er Müller, der in die richtige Ecke abgetaucht war, das Leder auch zunächst parierte, bevor dieses dennoch den Weg über die Torlinie fand (63.).

Anschließend musste sich der FSV erst einmal schütteln, ehe er die Kontrolle über das Spiel zurückgewann. Onisiwo versuchte es in Minute 72 aus spitzem Winkel, erneut parierte Grill. Mit der Einwechslung von Burkardt blies Schwarz dann nach 75 Minuten zur Schlussoffensive, die der ebenfalls eingewechselte Alex Maxim mit einem Schuss über das Tor von der Strafraumgrenze eröffnete (76.). In der 88. Minute schlug Boëtius den Ball nochmal scharf und flach vors Tor, doch weder Quaison noch Burkardt gelang es, das Leder aus kurzer Distanz über die Linie zu drücken. Es kam anschließend, wie es kommen musste, der Drittligist konterte und Florian Pick überwand Müller zum entscheidenden 2:0 in der Nachspielzeit. Der späte Pfostenschuss von Burkardt in der 96. Spielminute fiel nicht mehr ins Gewicht. Der FSV war damit erstmals seit fünf Jahren in der ersten Pokalrunde ausgeschieden, hatte sich die Niederlage aber aufgrund der vergebenen Gelegenheiten selbst zuzuschreiben, auch wenn eine Fehlentscheidung des Schiedsrichters maßgeblich dazu beigetragen hatte.

Mainz 05: Müller – Brosinski, Bell (63. St. Juste), Niakhaté, Aarón – Fernandes, Latza (C) (67. Maxim), Baku (75. Burkardt), Boëtius – Quaison, Onisiwo

Kaiserslautern: Grill – Matuwila, Starke (87. Fechner), Thiele, Pick, Hemlein (56. Skarlatidis), Schad, Hercher, Kühlwetter, Sickinger, Bachmann

Tore: 1:0 Starke (63., Foulelfmeter), 2:0 Pick (90.)

Zuschauer: 40.694

Schiedsrichter: Felix Zwayer