05ER Klassenzimmer 06.07.2016 - 14:53 Uhr
Chemie im Alltag
Die Gutenbergschule Eltville zu Besuch in der OPEL ARENA
Kunststoffe gehören zu unserem alltäglichen Leben und aus diesem Grund machte es sich eine 10. Klasse der Gutenbergschule Eltville anhand eines Chemie-Projekts zur Aufgabe, etwas tiefer in diese Thematik einzusteigen. Zum Abschluss der Projektreihe durfte Mainz 05 die Klasse in der Heimspielstätte der 05er willkommen heißen, wo die Jugendlichen nach einer Stadionführung, welche speziell auf die Verwendung von Kunststoffen in der OPEL ARENA ausgerichtet war, einen Vortrag zu diesem Themengebiet erhielten.
Dr. Wolfang Frings, Leiter der Abteilung Forschung und Entwicklung der SIMONA AG sowie Logenpartner von Mainz 05 und Gastreferent für diese 05er-Klassenzimmer-Aktion, gewährte den Realschülern einen genaueren Einblick in das Thema Kunststoffe.
Zu Beginn stellte Dr. Frings die SIMONA AG vor und erzählte, dass das Unternehmen ursprünglich eine Lederfirma war, die sich mittlerweile auf die Verarbeitung von Kunststoffen spezialisiert hat. Passend dazu erklärte er die wichtigsten Eigenschaften von diesen.
Danach erläuterte der Experte das Verfahren der Herstellung einer Kunststoffplatte, bei der Kunststoffgranulate so lange erhitzt werden, bis sich eine zähflüssige Masse gebildet hat. Diese wird dann mittels eines Werkzeugs „in Form“ gebracht und anschließend wieder abgekühlt. „Man kann sich die flüssige Masse wie einen Kaugummi vorstellen“, verdeutlichte der Leiter für Forschung und Entwicklung. Verschiedene Plattenmuster dienten dazu, den Schülerinnen und Schülern die jeweiligen Unterschiede aufzuzeigen und zu erklären.
Anschließend wurden die Stoffe, die die Firma am Häufigsten benutzt, dargestellt. Einer davon ist Polyvinylchlorid (PVC). PVC wird vor allem im Baubereich genutzt, um z.B. Türen, oder Fassadenelemente herzustellen. Des Weiteren gibt es den sogenannten PVC-Schaum, um beispielsweise Bühnenbilder herzustellen. Diese Art wird aufgrund seiner Leichtigkeit und der guten Bedruckbarkeit (Digitaldruck) im Werbesektor und Messebau sehr gerne verwendet.
Ein weiterer wichtiger Kunststoff ist das sogenannte Polyethylen (PE), welches vor allem für den Bau von Behältern, aber auch z.B. von Rettungs- und Transportbooten verwendet wird. „Polyethylen ist nicht nur sehr zäh und widerstandfähig, sondern auch leichter als Wasser und kann daher nicht untergehen“, erklärte der Experte seinen Zuhörern.
Des Weiteren erfuhren die Schülerinnen und Schüler, dass Polyethylenterephthalat (PET) ebenfalls ein sehr häufig verwendeter Kunststoff ist. Aufgrund seiner Transparenz dient er häufig als Maschinenabdeckung, wird aber auch haüfig im Werbesektor und im Ladenbau eingesetzt. „Kann Glas irgendwann durch PET ersetzt werden?“, fragte die Lehrerin. „PET ist eine gute Alternative zu Glas, wird es aber wahrscheinlich niemals vollständig ersetzen können, da Glas kratzfester ist als dieser Kunststoff“, so der Experte.
Als letzten wichtigen Stoff, den die Firma verwendet, nannte er Polypropylen (PP), ebenfalls ein sehr vielseitig einsetzbarer Kunststoff. Kunststoffplatten aus diesem Material finden häufig im chemischen Behälter- und Apparatebau Anwendung, aber auch im medizinischen Bereich, beispielsweise als Komponenten in Dialysegeräten.
„Ihr seht also, dass Kunststoffe in den verschiedensten Facetten zu unserem alltäglichen Leben gehören. Sie können natürlich nicht alle anderen Materialien ersetzen, aber sie können viele Dinge besser machen, da sie meist leichter und damit material- und energieeffizienter sind als konventionelle Werkstoffe“, beendete Herr Dr. Frings seinen interessanten Vortrag.
Das 05er Klassenzimmer bedankt sich bei der SIMONA AG und Herrn Dr. Frings für die gelungene Durchführung der Aktion!