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Profis 25.02.2019 - 13:24 Uhr

„Da gehen viele Emotionen durch einen durch“

Karim Onisiwo erzielte beim 3:0-Sieg über Schalke 04 erstmals einen Doppelpack in der Bundesliga – Schwarz: Sehr gute Entwicklung

Nur dreimal stand Karim Onisiwo in dieser Bundesligasaison gar nicht im Kader des 1. FSV Mainz 05 - weil er krank war. Die meisten seiner bisher 16 Einsätze bestritt der österreichische Stürmer als Einwechselspieler und erzielte dabei zwei Treffer. Bei seinem fünften Auftritt in der Startelf schwang sich der 26-Jährige nun als Mann des Tages  und Doppel-Torschütze auf beim 3:0-Erfolg der 05er in der OPEL ARENA gegen den FC Schalke 04 und unterstrich damit seine positive Entwicklung im Team von Sandro Schwarz. „Ich hatte öfter die Joker-Rolle, habe immer versucht Gas zu geben. Und nach drei Jahren ist es gut, wenn mal der Knoten platzt“, sagte der gebürtige Wiener.

„Karim ist immer auf den Punkt da. Jetzt hat er sich mal richtig belohnt“, sagte Rouven Schröder nach dem deutlichen Sieg gegen die Schalker. „Das freut uns, weil er ein Teamspieler ist, der sich für die Truppe einsetzt. Er steht auch nicht gerne im Mittelpunkt, den musst du quasi auf den Zaun tragen, damit er die Humba anstimmt.“ Irgendwie schaffte es der Profi aufs Geländer vor den Fans, holte sich die verdienten Ovationen ab und stimmte die Erfolgszeremonie an. „Da gehen viele Emotionen durch einen durch, wenn man das erste Mal in der Bundesliga zweimal trifft. Ich bin heute überglücklich“, sagte der 05-Profi danach.

Schon die ersten Ballkontakte gut

Mit Entschlossenheit und Power packte Onisiwo die Gelegenheit beim Schopf, nachdem der 05-Trainer ihn zusammen mit Anthony Ujah als Angriffs-Duo ins Rennen geschickt hatte. Beim 1:0 hämmerte der Stürmer in zentraler Strafraumposition den von Danny Latza eroberten und weitergeleiteten Ball ins Netz. Beim seinem zweiten Treffer zum 3:0-Endstand, erneut von Latza per Pass losgeschickt, umkurvte Onisiwo Innenverteidiger Salif Sané („da waren viele Bewegungen dabei“) und fand den Weg ins lange Eck. Beim 2:0 von Jean-Philippe Mateta war es der Österreicher, der die Aktion im Tempokonter vorbereitete, kurz vor Schluss scheiterte der Angreifer noch einmal am Torhüter.

„Es ging alles ziemlich schnell, ich muss mir das nochmal in Ruhe anschauen im Fernsehen. Es sind immer die ersten Ballkontakte, die man hat, die den Weg aufzeigen. Die waren gut, und deshalb ist das ganze Spiel gut gelaufen.“, sagte Onisiwo, der im Januar 2016 vom SV Mattersburg an den Bruchweg gekommen war und im Prinzip seitdem immer die Rolle des Jokers inne hatte. „Ich denke eigentlich immer positiv. Natürlich will jeder spielen, aber manchmal muss man sich auch hinten anstellen und dann  trotzdem die Leistung bringen. Ich bin in dieser Saison zum ersten Mal länger als drei, vier Monate in Folge auf dem Platz, habe erstmals die komplette Sommer-Vorbereitung mitgemacht. Das war vorher nicht der Fall. Im Moment habe ich das Gefühl, dass ich die Power habe, die ich in Mattersburg hatte, bevor ich nach Mainz gekommen bin. Hier war ich dann oft verletzt und jedesmal, wenn ich wieder richtig im Laufen war, kam wieder etwas Neues dazu. Das ist jetzt zum Glück längere Zeit nicht so gewesen, deshalb fühle ich mich auch topfit“, sagt der 26-Jährige.

Besser als Doppelspitze

Die Systemumstellung auf die Raute kam dem Angreifer ebenfalls zu pass. „Der Trainer hat mich vorne eingeplant. Wir haben viel darüber gesprochen, was er von mir sehen will im Spiel. Es hat eine Zeit lang gedauert, aber ich glaube, dass er im Moment zufrieden ist mit meinen Fortschritten. Dadurch, dass ich jetzt mehr im Zentrum spiele neben einem Mittelstürmer, ist der Weg zum Tor kürzer. Wenn ich einen Gegner überlaufen oder überspielen kann, dann bin ich direkt vor dem Tor. Wenn du sonst auf der Außenbahn spielst und startest in der eigenen Hälfte, ist es weit bis in den Strafraum. Als Doppelspitze fühle ich mich viel, viel wohler.“

Im Training fällt Onisiwo seit geraumer Zeit schon mit  Durchsetzungsvermögen und guter Abschlussquote auf. „Ich finde, Karim hat eine sehr gute Entwicklung genommen“, sagt der 05-Trainer. „Er überzeugt mit seiner Körperlichkeit, setzt sich in den Zweikämpfen durch und hat eine gute Ballbehauptung als Stürmer.“