Profis 24.04.2018 - 13:30 Uhr
De Blasis: Gegen Leipzig anders auftreten
Nach dem 0:2 von Augsburg richtet sich der Fokus der 05er einzig aufs Heimspiel am Sonntag
Die erste Niederlage in dieser zur Endrunde erklärten Saison-Schlussphase hat die Ausgangslage des 1. FSV Mainz 05 zwar nicht groß verschlechtert, mit dem 0:2 beim FC Augsburg verpasste die Mannschaft von Sandro Schwarz jedoch nach drei guten Auftritten eine Gelegenheit, die eigene Situation maßgeblich zu verbessern. "Es war eine Riesenchance, davon zu ziehen. Wir haben sie nicht genutzt", sagte René Adler nach der Partie. "Wir dürfen jetzt aber nicht in Panik verfallen und alles kurz und klein schlagen, sondern wir müssen uns nun wieder neu fokussieren, eine vernünftige Trainingswoche hinlegen und versuchen das Heimspiel zu gewinnen." Am Sonntag erwarten die 05er RB Leipzig in der OPEL ARENA. Und der 05-Torhüter sieht da reelle Chancen. "Die Leipziger sind auch nicht in der Form, in der sie mal waren."
Die Chance war da für die Mainzer, sich vom Relegationsplatz abzusetzen und den Druck auf die punktgleichen Rivalen aus Wolfsburg und Freiburg zu erhöhen. "Vor allem die erste Halbzeit war jedoch nicht das, was wir uns vorgestellt haben, nicht das, was wir ausgerufen haben in den letzten Wochen. All die Dinge, die uns in den vergangenen Spielen richtig stark gemacht haben, davon haben wir einen Tick zu wenig gegeben", erklärte Adler. "Was mich aber positiv stimmt, ist, dass wir dann eine zweite Halbzeit rausgehauen haben, die deutlich besser war." Mit dem großen Manko, dass den Offensiv-Bemühungen insgesamt das Zwingende fehlte.
Regeltechnisch korrekt
Fast die komplette zweite Hälfte lang bestimmten die 05er das Spiel gegen tiefstehende Augsburger, die sich über weite Strecken darauf beschränkten, den Vorsprung aus dem ersten Durchgang zu verteidigen. Doch trotz klarer Spielkontrolle und viel Ballbesitz schafften es die Mainzer nicht, klare Torchancen herauszuspielen, um den Führungstreffer aus der 29. Minute zu egalisieren. Einen Treffer, dem eine eigene Möglichkeit zum Torerfolg vorausgegangen war. Giulio Donati, nach seiner Spielsperre in die Startelf zurückgekehrt, leitete über rechts den Angriff ein. Nach einem harten Foul von Philipp Max ließ der Schiri den Vorteil laufen, Levin Öztunali marschierte zum Strafraum, brachte den Ball in aussichtsreicher Situation jedoch nicht zum Mitspieler. Der FCA klärte, konterte schnell über drei Stationen, Michael Gregoritsch vollstreckte. "Wir haben beim 0:1 viel zu lange gebraucht, um nach dem Ballverlust hinter den Ball zu kommen", sagte der 05-Torhüter.
Nicht zuletzt auch deshalb, weil ein Teil des Teams protestierte, da Donati in Höhe der Mittellinie angeschlagen lieben geblieben war, der Gegner den Ball nicht ins Aus geschossen hatte. „Regeltechnisch war das ja völlig korrekt", betonte der 05-Trainer nachher. "Ich finde, das muss einfach ein Beispiel dafür sein, dass wir damit aufhören, zu fordern, dass Mannschaften freiwillig den Ball ins Aus schießen. Du kannst nicht dem Spieler die Verantwortung geben, die Situation zu entscheiden. Es sollte gang und gäbe sein, dass der Schiedsrichter unterbricht, ansonsten geht das Spiel weiter. Das muss echt Kultur werden. Dann kriegst du nicht solche Zwittersituationen", forderte Schwarz.
Adler verhinderte höheren Rückstand
René Adler verhinderte danach mehrfach mit glänzenden Paraden einen höheren Rückstand. In der Schlussphase, als die 05er alles nach vorne warfen, quasi mit der Brechstange versuchten, bei Standardsituationen wenigstens den Ausgleich zu erzielen, stürmte neben Innenverteidiger Alexander Hack auch der 05-Keeper in vorderster Reihe. "Es ist dann natürlich ärgerlich, wenn der Ball zweimal abgefangen wird und du wieder einen 100-Meter-Sprint zurück machen musst", sagte der Routinier.
Adler schaffte es beim finalen Augsburger Konter nicht mehr rechtzeitig zurück, um Alfred Finnbogason am Siegtreffer zu hindern. "Wir waren halt in sämtlichen Situationen nicht zwingend genug." Es sei sehr ärgerlich, diese große Chance auf Big Points liegen gelassen zu haben, sagte Pablo De Blasis, der in dieser Partie erstmals in der Bundesliga als 05-Kapitän aufgelaufen war. "Es war so ein Spiel, in dem es bei uns irgendwie nicht geklappt hat, aber ab sofort denken wir nur noch an Leipzig. Zu Hause können und müssen wir wieder anders auftreten und die Initiative ergreifen."