Profis 07.04.2015 - 15:35 Uhr
Den Druck hoch halten
Am Samstag kommt Bayer 04 Leverkusen/gute Bilanz gegen besser platzierte Gegner
Das Saisonfinale rückt immer näher, die Zeit für die Tabellenrechner diverser Online-Sportportale ist gekommen. Wer hat sich nicht schon dabei ertappt, mindestens einmal einen Blick auf das Restprogramm seines Lieblingsklubs zu werfen und zu spekulieren, wohin der Weg führen könnte? Die Nullfünfer befinden sich erstmals seit Jahren wieder im Kreis jener Klubs, die dabei lieber das Tabellenende im Blick behalten.
Dabei hat das 0:0 vom vergangenen Samstag beim SV Werder Bremen die Ausgangslage des 1. FSV Mainz 05 im Abstiegskampf leicht verbessert. Zwar verloren die Nullfünfer einen Tabellenrang an die siegreiche Hertha aus Berlin (2:0 gegen den SC Paderborn), doch der Abstand auf den Relegationsrang (Hamburger SV, 25 Punkte) wuchs gleichzeitig um den im Weserstadion gewonnenen Zähler wieder auf sechs Punkte. Außerdem hat der FSV ein sehr gutes Torverhältnis, welches im Zweifel bei Punktgleichheit weiterhilft.
Doch Schluss an dieser Stelle mit dem Zahlenwerk, zumal Trainer Martin Schmidt sich selbst gar nicht in diese Spekulationen hineinsteigern möchte. Die Nullfünfer wissen, dass sie noch ordentlich punkten müssen, um sich rechtzeitig vor dem finalen Spieltag (beim kommenden Meister FC Bayern München) in Sicherheit zu bringen. „Wir wollen den Druck hoch halten und nicht nachlassen“, sagt Schmidt. „Die Mannschaft macht einen sehr guten Eindruck. Sie tut viel dafür, sich ein gutes Gefühl und eine gute Form aufzubauen. Das gelingt einem vor allem durch gute Heimspiele und indem man regelmäßig punktet.“
Letztgenanntes vollziehen die Nullfünfer tatsächlich regelmäßig, auch wenn bei zuletzt in vier Spielen ohne Niederlage nur ein Sieg heraussprang. Aber was heißt schon nur … Die Nullfünfer sind zweifelsohne wieder ein unangenehmer, kompakt verteidigender Gegner geworden, der nur schwer zu schlagen ist. Das ist eine wichtige Basis im Abstiegskampf. Die Remis erzielten sie zudem gegen die Top-Teams aus Mönchengladbach und Wolfsburg sowie bei Werder Bremen, unter ihrem Trainer Viktor Skripnik eines der stärksten Heimteams der Liga.
Martin Schmidts Zwischenbilanz von neun Punkten aus sechs Partien kann sich sehen lassen, der FSV spielte in dieser Zeit ausschließlich gegen besser platzierte Teams. „Die Tabelle wird mindestens die nächsten zwei, drei Wochen noch eng bleiben. Aktuell wechseln die Perspektiven ja von Spiel zu Spiel. Hätten wir beispielsweise in Hoffenheim gewonnen, stünden wir jetzt vor ihnen. Hätte Werder uns am Samstag geschlagen, würden sie jetzt über die Europa League reden“, so Schmidt.
Vielleicht passt es ja ganz gut, dass die Nullfünfer nun erneut gegen ein Top-Team in der Coface Arena antreten. Bayer 04 Leverkusen hat als Tabellenvierter bei acht Zählern Vorsprung auf den Fünften zumindest die Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League fast sicher, die Ambitionen der Leverkusener dürften aber eher noch auf die vor ihnen liegende Mönchengladbacher Borussia gerichtet sein. Und dann hat Bayer 04 noch am Mittwochabend die Chance, den großen FC Bayern im Viertelfinale des DFB-Pokals zu ärgern. Das kann Kräfte freisetzen. Genau in dieser Rolle werden sich die Nullfünfer am kommenden Samstag zutrauen, wieder einen Großen der Liga zu ärgern.