Das dritte Spiel der englischen Woche steht schon am Samstag gegen die Kickers aus Stuttgart auf dem Plan der Mainzer Ausbildungsmannschaft. Trotz der Niederlage gegen den MSV Duisburg am Mittwoch ist die Stimmung in der Mannschaft gut, wie Martin Schmidt berichtet: „Man nimmt im Kopf ja meist nur den letzten Eindruck mit aus dem Spiel. Gegen Bielefeld macht dir dann das späte Gegentor die Leistung nachträglich kaputt, am Mittwoch bleibt die Aufholjagd nach einem 0:3 hängen. Aber wir wollen nicht euphorisch werden, weil wir gegen einen nachlassenden Gegner nochmal zurückgekommen sind.“ Denn trotz guter Moral offenbarte das Spiel auch Mängel, die Nullfünfer wirkten in der Anfangsphase den aggressiven Duisburgern klar unterlegen. „Wir haben das Spiel in den ersten fünf Minuten verloren“ analysiert Schmidt, der dem Team eine „kollektive Schlafmützigkeit“ attestiert. Wenn man sich den Freistoß des MSV anguckt, würde man nicht glauben, wer daraus das Tor macht.“ Nico Klotz, zunächst an der Mittellinie postiert, lief ungehindert über den halben Platz in den Strafraum ein und traf am langen Pfosten zum 0:1.
Auf dem Papier besser
Nichtsdestotrotz gab es auch viele Dinge, die für die Mainzer sprechen. Unter anderem die Tracking-Daten der Spielanalyse. „Wir sind wie schon in Köln zehn Kilometer mehr gelaufen als der Gegner, hatten fast doppelt so viele Sprints, die doppelte Passquote“, erzählt Schmidt. Allein die Anzahl der Angriffe über die linke Seite mit 42 Mainzer Offensivaktionen gegenüber 14 Duisburgern (rechts: 45 zu 19) „schaust Du dir an und sagst: Das Spiel hast Du klar mit 4:0 gewonnen. Stattdessen verschlafen wir die Anfangsphase und haben nichts in der Hand“. Dabei wird es dafür langsam Zeit, auch wenn vor der Saison beim nüchternen Blick auf den Spielplan wohl niemand über einen Punkt aus diesen ersten drei Partien verwundert gewesen wäre. Denn eigentlich ist noch nichts passiert, die zwei Top-Teams haben gewonnen. Wenn man aber die Spiele gesehen hat, wäre mehr drin gewesen. „Da haben wir nicht gegen übermächtige Gegner, sondern durchschnittliche Drittligisten verloren. Und das heißt für uns: Der Kampf um den Klassenerhalt hat jetzt begonnen.“
Auswärts wieder mit den Balleroberungsmaschinen
Taktisch wird es in Stuttgart sicher Veränderungen geben, „Dominanz ist nicht unser Ziel im Auswärtsspiel. Die große Herausforderung in Stuttgart wird es sein, den Ball zu erobern und dann auch etwas damit anzufangen.“ Die Kickers hingegen „werden sicher nicht hinten drin stehen.“ Schmidt erwartet einen spielstarken Gegner in einem klassischen 4-3-3-System. „Und das spielen sie richtig gut aus, mit schnellen wirbelnden Spielern in der Offensive.“ Neuzugang Philipp Klement ist mit einer Oberschenkelverhärtung noch angeschlagen, nachdem er mit einem Tor und guten Impulsen am Mittwoch schon angekommen schien am Bruchweg. „Er ist sicher einer, der uns im Zentrum besser machen kann“, lobt Schmidt seine „perfekte Ergänzung zu den Balleroberungsmaschinen Daniel Bohl und Michael Falkenmayer“. Auch für Devante Parker kommt ein Einsatz wohl zu früh, „er braucht eher noch ein oder zwei Trainingswochen nach seiner Verletzung, um das Risiko zu minimieren.“ Ansonsten hat Martin Schmidt alle an Bord, das dritte Abschlusstraining der Woche wird daran sicher wenig ändern: „Wir wollen die Kräfte für morgen bündeln und möglichst frisch in die Partie gehen.“ Anstoß ist am Samstag um 14 Uhr im Stadion an der Kreuzeiche in Reutlingen.