Verein 04.09.2016 - 15:47 Uhr

Der nächste Schritt

Zweite Info-Veranstaltung für Mitglieder und Fans zur Entwicklung der Vereinsstruktur

Der 1. FSV Mainz 05 hat am Sonntag in der OPEL ARENA Mitglieder und Fans im Rahmen der zweiten Informationsveranstaltung zum Umstrukturierungsprozess detailliert über die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten des Vereins unter dem Aspekt der Stärkung von Kontrolle und Transparenz informiert. Auf Basis dieser Informationen sollen die Vereinsmitglieder im November im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung über die strukturelle Fortentwicklung des Vereins entscheiden und dabei unter anderem festlegen, ob der Profifußball auch künftig unter dem Dach des eingetragenen Vereins beheimatet sein soll, oder ob er aus der Vereinsstruktur ausgegliedert wird. 

„Wir entscheiden über die Strukturen des Vereins, die für die Zukunft des Vereins entscheidend sind. Ich habe mich heute über die rege Beteiligung an dieser Sachdiskussion gefreut. Nach meiner Wahrnehmung geht die Tendenz in Richtung einer Entwicklung der Vereinsstruktur, zu der wir einen Kriterienkatalog ausarbeiten werden“, sagte Präsident Harald Strutz im Anschluss an die Veranstaltung. 

Vizepräsident Jürgen Doetz, Koordinator der Strukturdiskussion im Vorstand und Moderator der Informationsveranstaltung, sagte: „Wir wollten heute Mitglieder und Fans umfassend über die beiden möglichen Wege der Strukturentwicklung für Mainz 05 informieren, Fortentwicklung der Vereinsstruktur oder Ausgliederung. Dabei haben wir ein buntes Meinungsbild erhalten und Argumente für und gegen verschiedene Denkmodelle. Jetzt werden die Mitglieder im November das Wort haben, über den künftige Weg von Mainz 05 zu entscheiden.“

Rechtsanwalt Johannes Zindel hatte als Vertreter für die Strukturkommission des Vereins den Mitgliedern und Fans zuvor verschiedene Ansätze präsentiert, in denen die Vereinsstruktur weiterentwickelt werden kann. „Die uns vom Vereinsvorstand übertragene Aufgabe lautete, Denkmodelle zu entwickeln, wie Mainz 05 seine bestehende Vereinsstruktur weiter entwickeln kann unter dem Anspruch, dass künftig den Aspekten Kontrolle und Transparenz über die Installation eines Aufsichtsrats Rechnung getragen wird“, sagte Zindel. „Wir haben hierzu die Strukturen anderer Bundesligisten analysiert, die ebenfalls noch über Vereinsstrukturen verfügen.“ 

Die von den Vereinsmitgliedern in den kommenden Monaten für den Fall einer präferierten Beibehaltung der Vereinsstruktur zu erarbeitenden Details einer künftigen neuen Satzung beträfen verschiedene Aspekte, die während der Informationsveranstaltung kontrovers diskutiert wurden: beispielsweise in Bezug auf den von der Mitgliederversammlung zu bestimmenden Aufsichtsrat die Frage der Anzahl der Mitglieder, nach kooptierten Aufsichtsratsmitgliedern oder einer Fanvertretung, in Bezug auf den Vorstandsvorsitzenden bezüglich Haupt- oder Ehrenamtlichkeit, die Wahl durch Aufsichtsrat oder direkt von der Mitgliederversammlung sowie die Bildung einer Wahlkommission, welche die zu wählenden Aufsichtsratsmitglieder vorschlägt. 

Mainz 05 kam im Rahmen der zweiten Informationsveranstaltung auch dem Wunsch seiner Mitglieder nach, den Aspekt der Ausgliederung des Profifußballs näher zu beleuchten. Fachanwalt Dr. Jörg Alvermann präsentierte hierzu ein gemeinsam mit Steuerfachmann Fritz Schardt erarbeitetes Gutachten, das Vor- und Nachteile einer Ausgliederung unter den speziellen Voraussetzungen der bestehenden Vereinsstruktur des 1. FSV Mainz 05 beleuchtete. Das Fazit des Gutachtens: Die Anpassung der Strukturen von Mainz 05 an die Erfordernisse eines modernen Wirtschaftsunternehmens sei sinnvoll und geboten. Die hierfür erforderliche Umstrukturierung könne durch eine Ausgliederung als auch eine bloße Modernisierung der Vereinsstrukturen erreicht werden. 

„Unsere persönliche Meinung als Gutachter ist jedoch, dass die derzeitigen Interessen von Mainz 05 durch eine Umstrukturierung im bestehenden Verein ausreichend gewahrt werden. Der umfangreiche und aufwändige Weg der Ausgliederung ist aus unserer Sicht aktuell noch nicht notwendig. Wir würden die Modernisierung des bestehenden Vereins bevorzugen und dazu raten, bei der Weiterentwicklung der Vereinsstruktur nicht den zweiten vor dem ersten Schritt zu machen“, sagte Dr. Jörg Alvermann. 

Den Schritt zu den für die Strukturveränderung nötigen Satzungsänderungen will der Verein in der außerordentlichen Mitgliederversammlung im November gehen. Im Rahmen seiner regulären Mitgliederversammlung am 27. September wird es im Zusammenhang mit den Rechenschaftsberichte auch um Personen gehen. „Dann ist der richtige Zeitpunkt für Harald Strutz und für uns als gesamter Vorstand Stellung zu beziehen zu den Themen, die im Raum stehen und von denen wir wissen, dass sie unsere Mitglieder interessieren. Diese Diskussionen sind in der ordentlichen Mitgliederversammlung richtig aufgehoben“, sagte Jürgen Doetz. 

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