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Profis 19.04.2023 - 19:05 Uhr

Der Reiz, als Mannschaft das Maximum rauszuholen

FSV-Keeper Robin Zentner über Erfolgserlebnisse, den Saisonendspurt und das Duell mit Tuchels Bayern

Robin Zentner zeigte zuletzt beim Auswärtsspiel in Köln eine starke Leistung.

Es wird am Samstagnachmittag (15:30 Uhr, live auf Sky & 05ER.fm) das erste zweier Highlights für den 1. FSV Mainz 05 am kommenden Wochenende: Die 05ER empfangen den FC Bayern München zum "Spiel der Herzen" in der MEWA ARENA. "Es muss alles passen, aber es ist möglich", blickt 05-Torwart Robin Zentner vorfreudig auf das "besondere" Duell mit dem deutschen Rekordmeister und einen möglichen neuerlichen Punktgewinn gegen den FCB. Ein besonderes Spiel steht einige Stunden später, am Sonntag um 11 Uhr (hier gibt es Tickets) an gleicher Stelle auch für die U19 des FSV an, im Finale um die Deutsche Meisterschaft treffen die Rheinhessen auf Borussia Dortmund.

"Wir hoffen, dass die Jungs die Saison krönen“, freut sich Zentner, auch auf diese Partie, die er gemeinsam mit seinen Teamkollegen in der Arena verfolgen wird. Der Fokus liegt aber selbstredend zunächst auf dem eigenen Duell mit den FC Bayern, bei dem man die Gelegenheit hat, zum zehnten Mal in Serie in der Bundesliga ungeschlagen zu bleiben.

Großes Selbstvertrauen & gute Erinnerungen

Dies ist dem FSV innerhalb einer Saison noch nie gelungen. Den Vereinsrekord mit neun aufeinanderfolgenden Spielen ohne Niederlage stellten die 05ER am vergangenen Wochenende beim 1:1 in Köln ein. "Wir haben großes Selbstvertrauen aus den letzten Spielen, weil wir eine gefestigte Mannschaft sind“, spricht Zentner über die jüngsten Erfolgserlebnisse. "Wir wissen, was wir können, auch gegen richtig gute Mannschaften. Warum sollen wir es nicht wieder schaffen, etwas gegen die Bayern zu holen?", so Zentner weiter.

In den vergangenen beiden Jahren sahen die Mainzer bei Heimspielen gegen die Münchener, von der jüngsten 0:4-Pleite im DFB-Pokal-Achtelfinale abgesehen, schließlich gut aus. Im April 2022 siegten die 05ER vor heimischer Kulisse mit 3:1 gegen den bereits feststehenden Deutschen Meister, ziemlich genau ein Jahr zuvor hatte man die Münchener Meister-Party mit einem wichtigen 2:1-Erfolg im Abstiegskampf vertagt. Nun kommt der Ligaprimus also erneut im April nach Rheinhessen. Möglicherweise ein gutes Omen für einen weiteren FSV-Coup.

19.04.2023

Auswärts-Vlog: Finaleinzug & Rekordserie in Köln

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Andere Situation, ähnliche "Truppe"

Vergleichbar mit der Situation vor zwei Jahren, als die 05ER nach einer miserablen Hinrunde noch sensationell die Klasse hielten, sei die jetzige aber nicht. "Da war gefühlt jedes Spiel ein Endspiel. Jetzt geht es darum, das Maximum aus der Saison herauszuholen. Wir haben uns das erarbeitet und wollen uns weiter belohnen", beschreibt Zentner die seitherige Entwicklung der Mannschaft. "Ähnlich ist, dass wir auch in diesem Jahr eine geile Truppe zusammen haben, in der jeder seine Abläufe kennt."

Dabei helfe natürlich auch die Eingespieltheit der Mannschaft und besonders die defensive Stabilität, die die 05ER zuletzt an den Tag legten. Elfmal in Serie lief die Svensson-Elf mit der gleichen Dreierkette auf, Andreas Hanche-Olsen und Edimilson Fernandes flankierten Stefan Bell mal auf der linken und mal auf der rechten Seite. Der Routinier aus der 05-Jugend feierte derweil in Köln ein Jubiläum, in 250 Bundesliga-Spielen stand der 31-Jährige für den FSV auf dem Platz. "Das ist sehr schön zu sehen", so Zentner, der sich auch privat gut mit Bell versteht. "Er bringt konstant gute Leistungen und hat eine tragende Rolle auf einer wichtigen Position. Ich schätze ihn als Mensch und Sportler. Jetzt hat er 250 Bundesliga-Spiele für Mainz 05 absolviert, das gibt es nicht oft. Es zeigt, dass es nicht immer um Athletik und Schnelligkeit geht, sondern auch um taktisches Verständnis, Auge und Zweikampfführung."

Mit positiver Grundstimmung in den Endspurt

Die jüngsten Erfolgserlebnisse würden die Laune innerhalb der Mannschaft zwar heben und einige Dinge einfacher machen, "am Training aber ändert sich eher nichts, es gibt keinen Spannungsabfall", erläutert Zentner. Man habe Spaß und eine positive Grundstimmung, dennoch müsse man weiter versuchen, jeden Tag besser zu werden, so der 28-Jährige weiter.

Mit diesem Mindset werde man auch den Saisonendspurt angehen, von Partie zu Partie denken und versuchen, jede einzelne erfolgreich zu gestalten. "Es sind noch sechs Spiele, in denen einige Punkte vergeben werden. Es wäre aber der falsche Weg, irgendetwas auszurufen oder auszurechnen", mahnt Zentner vor dem Bayern-Spiel zu Realismus. Das Restprogramm der 05ER hat es nämlich in sich, neben dem FCB trifft die Svensson-Elf auch noch auswärts auf die diesjährigen Champions-League-Teilnehmer Eintracht Frankfurt (hier geht es zu den Tickets) und Borussia Dortmund.

"Besonderer Reiz" gegen Tuchels Bayern

Mit dem FC Bayern kommt nun der Spitzenreiter nach Mainz und bringt mit Thomas Tuchel einen alten Bekannten als Cheftrainer mit, der Schwabe war von 2008 bis 2014 beim FSV tätig. Zentner kennt Tuchel aus dem Spielersatztraining und hat von den Kollegen "ausschließlich Positives gehört", den ehemaligen 05-Trainer "als sehr netten Menschen" in Erinnerung, auch wenn es seiner Zeit kaum direkten Kontakt zwischen dem Profi-Cheftrainer und dem jungen Zentner gegeben habe. 

Beim Deutschen Rekordmeister ist Tuchel seit Ende März als Nachfolger von Julian Nagelsmann tätig. Die bisherigen Resultate: wechselhaft. Auf einen souveränen Sieg gegen den Meisterschaftskonkurrenten aus Dortmund folgten das Pokal-Aus gegen den SC Freiburg, den man wenige Tage später in der Liga schlug. Mit einem 0:3-Rückstand aus dem Hinspiel bei Manchester City gehen die Bayern am heutigen Mittwoch (21 Uhr) nur noch mit Außenseiterchancen auf das Weiterkommen ins Champions-League-Viertelfinal-Rückspiel. In der Liga trennte man sich zuhause zuletzt 1:1-Unentschieden von der TSG Hoffenheim. "Sie sind in jeder Verfassung sehr schwer zu schlagen und nach wie vor eine absolute Top-Mannschaft. Es ist ein besonderes Spiel, weil wir uns mit einer der besten Mannschaften Europas messen können. Das ist der Reiz daran, als Mannschaft das Maximum rausholen zu können", weiß Zentner um die Herausforderung, auch im dritten Bundesliga-Heimspiel gegen den FC Bayern in Serie ungeschlagen zu bleiben.