Vorberichte 21.12.2018 - 14:30 Uhr
Derby-Auftritt als Maßstab
05er wollen im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres in Hoffenheim punkten
Am 10. August 2013 begegneten sich Sandro Schwarz und Julian Nagelsmann erstmals in der Bundesliga an der Seitenlinie. Es war der 1. Spieltag der A-Junioren-Bundesliga Süd/Südwest in der Saison 2013/2014, die 05-Talente um Schwarz bezwangen den Nachwuchs der TSG 1899 Hoffenheim um Nagelsmann vor heimischer Kulisse. Es ist vor dem Duell am Sonntagabend der bislang einzige Sieg von Schwarz über Nagelsmann geblieben in mittlerweile fünf Duellen auf der Trainerbank. Zwar schenkt der Cheftrainer des FSV derlei statistischen Daten keine Beachtung, die Bilanz der persönlichen Duelle der beiden ehemaligen U19- und heutigen Bundesliga-Trainer aufbessern möchte Schwarz im letzten Bundesliga-Spiel des Jahres 2018 naturgemäß dennoch.
"Wir wollen am Sonntag nicht abwartend oder defensiv agieren", kündigte Schwarz, der mit seinem Team schon vor dem abschließenden Hinrunden-Auftritt drei Zähler mehr als in der vergangenen Hinserie sowie einen mehr als in der Rückrunde 2017/2018 hat einsammeln können, im Rahmen der Pressekonferenz zwei Tage vor der Begegnung. "Wir gehen mit breiter Brust und offenem Visier in dieses Auswärtsspiel, es geht nochmal um drei Punkte. Die wollen wir holen." Dass niemand sich bei den 05ern angesichts von 20 Punkten auf der Habenseite vor der kurzen Spielpause zufrieden zurücklehne, unterstrich auch Sportvorstand Rouven Schröder den unverändert hohen Ehrgeiz des Klubs. Es wäre völlig fehl am Platz, sich auf der erreichten Punktzahl auszuruhen, so Schröder zwei Tage nach dem Rhein-Main-Derby, zumal der einhellige Tenor von Seiten der Mannschaft und Trainerteam sei, dass man eher zu wenig Ertrag für die gezeigten Leistungen eingefahren habe.
Fehler aus Leipzig nicht wiederholen
So gehen die 05er mit dem Rückenwind eines allen voran in Durchgang eins starken Auftritts gegen Eintracht Frankfurt in das Duell mit dem Champions-League-Teilnehmer, vor dem der Trainer dennoch warnt und dazu doch noch einmal die Statistik bemüht: "Hoffenheim ist das laufstärkste Team der Liga", wusste Schwarz zu berichten. "Zudem haben sie unterschiedliche Anlaufhöhen gegen den Ball, mal ganz vorne, mal etwas zurückgezogen. Hoffenheim hat außerdem gute Phasen im Ballbesitz und stellt dabei immer wieder Überzahlsituationen her, kann aber auch sehr gut umschalten." Angesichts des Gesamtpakets, das der Gegner auf den Platz bringt, gelte es zum einen, die im letzten Auswärtsspiel bei RB Leipzig gezeigten Unachtsamkeiten in der Defensive abzustellen und Stellungsfehler zu vermeiden. Zum anderen machte Schwarz klar, dass vor allem die ersten 45 Minuten im Derby keine Ausnahme bilden, sondern vielmehr Maßstab für den weiteren Saisonverlauf sein sollen. "Wir wollen in Hoffenheim selbst aktiv sein und bei unseren Offensivaktionen möglichst viele Spieler in die Box bringen." Analog also zur Partie gegen die Eintracht, als Robin Quaison schöne Spielzüge gleich zweimal mit feinen Abschlüssen im gegnerischen Strafraum gekrönt hatte.
Bei der Zusammenstellung der Startelf werde er, so Schwarz, letzte Eindrücke und Gespräche abwarten am Ende der Englischen Woche. "Wir werden definitiv Rücksicht nehmen und auch in die Spieler hineinhören. Intensive Platzeinheiten absolvieren wir zwischen beiden Spielen keine mehr", kündigte Schwarz vor den beiden (nicht öffentlichen) abschließenden Platztrainings am Freitagnachmittag und Samstag an. Ein Kandidat für eine mögliche Startelf-Nominierung am Sonntag sei nach seinem Comeback in der Schlussphase gegen Frankfurt auch wieder Ridle Baku. "Er hat einen guten Eindruck hinterlassen, aber wir müssen abwarten." Auf keinen Fall auflaufen werden im Kraichgau, wohin den FSV einen Tag vor Heiligabend rund 1600 Anhänger begleiten werden, René Adler, Florian Müller, Phillipp Mwene und Emil Berggreen. Fakt dürfte indes auch sein, dass ein 2:1-Erfolg für Schwarz gegen Nagelsmann, für rot-weiß bei blau-weiß, so wie seinerzeit im August 2013, die Weihnachtstage für alle 05er schon ab Sonntagabend versüßen dürfte.