Derby ohne Tore

Das Rhein-Main-Derby zwischen dem 1. FSV Mainz 05 und Eintracht Frankfurt begann flott. Die Nullfünfer wollten dem Heimspiel ihren Stempel aufdrücken, die Hessen versteckten sich in der Anfangsphase nicht. Das Tempo sank dann jedoch, spektakuläre Strafraumszenen blieben aus, insgesamt waren Torchancen Mangelware. Etwas mehr Präzision bei der Flanke von Nicolai Müller und ein Blitzstart wäre möglich gewesen, so aber verpasste Shawn Parker – heute aufgrund des Ausfalls von Ádám Szalai einzige Spitze – die Hereingabe (2.). Insgesamt ging bei den Nullfünfern offensiv viel über rechts, über den quirligen Müller.

Der Flügelflitzer hatte dann auch die beste Chance für die Gastgeber. Nach einem hohen Ball von Andreas Ivanschitz musste sich Müller ganz schön strecken, der war sehr schwer zu nehmen, doch er kam irgendwie ran, verfehlte das Tor von Oka Nikolov aber knapp (24.). Szenenapplaus erntete dann „Staubsauger“ Julian Baumgartlinger als er den Japaner Takashi Inui bei einem Dribbling sauber vom Ball trennte und einen Konter einleitete (37.).

Baumgartlinger war es dann auch, der seinen Landsmann Ivanschitz mit einer Flanke bediente. Nikolov war zur Stelle, wie auch beim Nachschuss von Radoslav Zabavnik (41.). Marco Caligiuris Flachschuss war die letzte Offensivaktion der Tuchel-Elf vor der Pause. Die Eintracht war dann jedoch noch zweimal gefährlich: nach einer Hereingabe von Sebastian Rode zog Alexander Meier direkt ab, Christian Wetklo konnte den Ball zur Ecke abwehren (43.). Die folgende Ecke brachte Youngster Marc Stendera, der alle Standards der Frankfurter übernahm, in die Gefahrenzone, Marco Russ köpfte knapp über das Mainzer Tor (44.). Es blieb beim 0:0 zur Pause.

Ivanschitz schiebt ein und dreht jubelnd ab. Start nach Maß in die zweite Halbzeit? Nein, die Fahne des Linienrichters war bereits beim Pass auf Parker oben. Abseits (47.). Bei einem Kopfball von Zdenek Pospech war es nicht der Pfiff des Schiedsrichters, sondern die Hand von Nikolov, die das Mainzer 1:0 verhinderte. Der Eintracht-Keeper hatte den Ball stark aus dem Winkel gefischt (53.).

Die Nullfünfer waren nach Wiederanpfiff die eindeutig spielbestimmende, aktivere und gefährlichere Mannschaft, während sich die Eintracht darauf beschränkte, die Räume zuzustellen und diszipliniert zu verteidigen.

Ivanschitz brachte einen Eckball flach auf den eingewechselten Chinedu Ede, der den Ball direkt nahm, doch Russ warf sich in den Schuss und lenkte ihn über das Tor (72.). Die Vorlage für einen gefährlichen Konter der Eintracht lieferten die Nullfünfer dann selbst, doch „Wetti“ parierte glänzend gegen Rode, der dann Führungstreffer für die Gäste auf dem Fuß hatte (82.).

Die letzte Chance der Partie gehörte dann wieder unseren Nullfünfern, doch der Drehschuss von Müller ging am Frankfurter Tor vorbei (90.+2). Das Rhein-Main-Derby endete schließlich ohne Tore.

1. FSV Mainz 05 – Eintracht Frankfurt 0:0