DFL-Tagung: noch offene Fragen

Kaum ein übergeordnetes Fußball-Thema abseits des Spielgeschehens wird unter Fans und in der Öffentlichkeit derzeit so kontrovers diskutiert wie das Bestreben der Deutschen Fußball Liga (DFL), die Vermarktung der Bundesliga und der 2. Bundesliga durch eine erhebliche Investition in die digitale Entwicklung anzukurbeln.

Am Mittwoch, 24. Mai sollen die 36 Klubs im Rahmen einer außerordentlichen Mitgliederversammlung darüber entscheiden, ob der Ligaverband Gespräche mit potenziellen Investoren führen und die möglichen Rahmenbedingungen eines solchen Einstiegs erörtern kann. Dabei wird noch nicht über den Einstieg eines Investors entschieden.

Einordnung des Vereins- und Vorstandsvorsitzenden Stefan Hofmann

Für den 1. FSV Mainz 05 ordnet Vereins- und Vorstandsvorsitzender Stefan Hofmann, der gemeinsam mit Sportvorstand Christian Heidel und – in beratender Funktion – dem Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Volker Baas an der Sitzung teilnimmt, die aktuelle Diskussion aus Sicht des Vereins ein:

"Wichtig ist, das Thema vor allem inhaltlich, sachlich und nicht emotional zu betrachten. Unter den Klubs des Ligaverbands besteht weitgehend Einigkeit darüber, dass wir unser Geschäftsmodell vor allem unter dem Aspekt der Digitalisierung dringend weiterentwickeln müssen, um mit unserem Fußball, unseren Ligen im Wettstreit um die Aufmerksamkeit der Menschen und in der Konkurrenz zu internationalen Ligen, anderen Sportarten und anderen Medienangeboten auch künftig bestehen zu können. Dies ist aus unserer Sicht eine essenziell wichtige Entscheidung. Hierzu gibt es einen von den Experten der DFL erarbeiteten Investitionsbedarf.“

Von Seiten der DFL-Gremien wird favorisiert, diesen Investitionsbedarf über einen Investor abzudecken. In diesem Zusammenhang sollen allerdings roten Linien eingezogen werden, die bei einem Einstieg eines Investors in eine Vermarktungsgesellschaft die Hoheitsrechte der DFL und der Klubs bewahren.

"Wir treffen unsere Entscheidungen ausschließlich zum Wohle von Mainz 05. Zu einer möglichen Umsetzung eines solchen Vorhabens bestehen aktuell noch eine Vielzahl an Fragen, die aus unserer Sicht spätestens bis zu einer konkreten Abstimmung über den Einstieg eines Investors in einer Mitgliederversammlung im August beantwortet werden müssen. Erste konkrete Antworten erwarten wir uns natürlich auch schon von der Sitzung am Mittwoch" so Hofmann.

Der Vorstand hat in einem beratenden Gespräch mit dem Aufsichtsrat und in einem informellen Austausch mit unseren Fanvertretern in der vergangenen Woche eben solche Fragen, aber auch generelle Bedenken aufgenommen.