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Profis 05.02.2018 - 12:30 Uhr

Diallo: "Dann müssen wir halt gewinnen"

05-Profis reagieren mit Jetzt-erst-recht-Einstellung auf die Tabellensituation nach der Niederlage gegen die Bayern

Abdou Diallo überzeugte gegen den Rekordmeister auf ungewohnter Position links in der Viererkette.

Durch das 0:2 gegen den FC Bayern München ist der 1. FSV Mainz 05 erstmals seit dem 2. Spieltag der laufenden Saison wieder auf den Relegationsplatz gerutscht. Überraschend an dieser Tatsache war dabei weniger die Niederlage gegen den Rekordmeister, als vielmehr der unerwartete Last-Minute-Sieg des SV Werder Bremen auf Schalke, der die 05er vor diese neue Herausforderung stellt. Vor eine Situation, die allerdings eher das allgemeine Stimmungsgefühl verändert, als die Ausgangslage im Abstiegskampf. "Wir sind ja die ganzen letzten Wochen und Monate in Reichweite der unteren Plätze. Deshalb ist das jetzt nichts, was uns aus allen Wolken fallen lässt", sagte Stefan Bell nach dem Bayern-Spiel.

Der 05-Kapitän reagierte wie seine Mitspieler kämpferisch und mit einer Jetzt-erst-recht-Einstellung. "Wir nehmen die Herausforderung an, wir haben die Qualität dafür." Das 2:1 der Bremer in Gelsenkirchen ist der beste Beweis für die auch von Robin Zentner vertretene These, dass es sinnvoller ist, sich mit dem eigenen Spiel, der eigenen Leistung zu beschäftigen und seine Möglichkeiten in die Waagschale zu werfen, anstatt die Konkurrenz oder das Tabellenbild zu betrachten. "Der Relegationsplatz interessiert uns nicht", sagte der 05-Torhüter. "Wir müssen auf uns gucken, das ist der einzig richtige Weg. Wenn wir unsere Spiele gut spielen und Leistung zeigen, werden wir Spiele gewinnen und da unten rauskommen. Man hat gesehen, dass wir auch das Spiel gegen Bayern nicht verlieren müssen. Wir müssen einfach immer alles raushauen." 

Zwei Fehler zu viel verzeiht Bayern nicht

Zentner hielt die 05er in der brenzligen Phase nach der Pause mit hervorragenden Paraden im Spiel und gehörte ebenso wie Abdou Diallo, der diesmal als linker Verteidiger in der Viererkette auflief, zu den positivsten Erscheinungen im 05-Spiel. Einem Spiel, in dem die Mainzer vieles richtig machten, mit Glück und Geschick schwierige Situationen überstanden, die Partie gegen den Favoriten ansonsten aber weitgehend ausgeglichen gestalteten, mit guter taktischer Einstellung in der Defensiv-Organisation und druckvollem Spiel nach vorne mehr verdient gehabt hätten. Einziges Manko: die Durchschlagskraft im Abschluss. "Der Unterschied zu großen Mannschaften ist eben die letzte Konsequenz, die Präzision", sagt Diallo. "Und zwei Fehler zu viel, das verzeihen die Bayern nicht." Auch der Franzose reagierte nachher auf schwarzmalerische Fragestellungen mit Trotz. "In der Bundesliga kann jeder jeden schlagen. Wir haben alle das gemeinsame Ziel, nicht abzusteigen und müssen alles dafür tun, um selbst die nötigen Punkte heimzuholen."

Dass gerade jetzt eine Saisonphase mit drei Auswärtsspielen ansteht, dem Pokal-Viertelfinale am Mittwoch (18.30 Uhr) bei Eintracht Frankfurt sowie den Bundesliga-Begegnungen in Hoffenheim und in Berlin, dürfe auch vor dem Hintergrund, dass die Mannschaft auswärts noch nicht gewonnen hat, keine Rolle spielen. "Dann müssen wir halt gewinnen", sagte Diallo am Samstag im Brustton der Überzeugung. Leistungen, wie die gegen die Bayern sollten die 05-Profis mit dem nötigen Selbstbewusstsein dafür ausstatten, auch wenn sich die Niederlage erst einmal bitter anfühlte.

Nach 55 Minuten auf Zeit gespielt

"Man steht jetzt da und weiß eigentlich gar nicht, was man falsch gemacht und warum man das Spiel verloren hat", sagte Bell nach dem Abpfiff. "Das ist wohl ihre Qualität, dass sie auch ihre schlechteren Spiele gewinnen, und am Ende weiß keiner, wie. Sie machen aus Halbchancen Tore. Das ist diesmal der einzige Unterschied gewesen." Ansonsten fühle es sich gut an, über 80, 85 Minuten das Spiel gegen die Bayern so zu gestalten. "Ich habe es selten erlebt, dass sie nach 55 Minuten schon auf Zeit spielen. Das sagt auch schon aus, dass sie irgendwie genervt waren. Wir haben auf Augenhöhe gespielt. Das hat für viel Unruhe unter den Bayern-Spielern gesorgt. Man sieht nicht oft, dass sie sich nach jedem Ballverlust ein bisschen angemacht haben", so der 05-Kapitän.

Seine Mannschaft müsse nun diese gute Leistung mitnehmen in die kommenden Spiele. "Dass wir in den Zweikämpfen gut drin waren, viele Balleroberungen, mit dem Ball gute Spielzüge drin hatten. Wir haben es besser ausgespielt als gegen Leverkusen. Ansonsten war das Verteidigen, die Bereitschaft in den Zweikämpfen wirklich sehr gut. Wir hatten das Gefühl, es passt vom Anlaufen, von den Räumen im Ballbesitz. Wir haben fast alle Ziele erreicht, nur leider hat der Anschlusstreffer gefehlt."