Die Winterpause war kurz, trotzdem freuen sich Sandro Schwarz und seine Jungs, dass es wieder los geht in der 3. Liga. Den Auftakt in die Restrunde macht am Samstag das Derby gegen den SV Wehen Wiesbaden im Bruchwegstadion (Anpfiff um 14 Uhr).
Die wenigen freien Tage haben Schwarz und seine Kollegen durchaus für einen kurzen Rückblick genutzt – zu viel ist im letzten Jahr passiert, um es ungeachtet im Tagesgeschäft beiseite zu wischen. „Was wir im letzten Jahr gemacht haben, war schon überragend“, resümiert Schwarz die auch für ihn emotionale Aufholjagd der Vorsaison und die beeindruckende fußballerische Entwicklung in der Hinrunde. Aber das bedeute nicht, „dass wir uns über Weihnachten und Silvester gegenseitig auf die Schultern klopfen – das bedeutet, dass wir in 2016 nochmal nachlegen wollen“. Noch aggressiver in der Verteidigung, noch zielstrebiger im Strafraum, noch schneller und noch konsequenter in den Tiefenläufen: Schwarz bleibt seinen selbst gesteckten „allerhöchsten Ansprüchen“ auch im neuen Jahr treu.
Eine „Riesenherausforderung“ erwarte seine Mannschaft, weiß der Fußballlehrer. Denn die Ansprüche an die Perfektionierung der eigenen Spielidee „haben wir uns selbst erarbeitet“. Das belegen die tiefstehenden Gegner, die der jüngsten deutschen Profimannschaft spielerische Dominanz zugestehen, immer wieder. „Die Leistung, die dafür notwendig war, darf niemals zur Belastung werden, sondern muss unseren Widerstandsgeist immer wach halten“, so Schwarz. Über sauber ausgespielten Ballbesitz hinaus gilt es, „möglichst viele Aktionen im Angriffsdrittel zu erzeugen und aus dem guten Positionsspiel auch die guten Räume zu bespielen und immer wieder zielstrebig in die Tiefe zu kommen. Insgesamt wollen wir da nochmal an Schärfe zulegen.“
Der Grundstein dafür wurde in deiner guten Vorbereitung gelegt, physisch sind die Mainzer ohne Ausfälle und mit besten athletischen Werten durch den Winter gekommen, konnten zuletzt beim Sieg gegen Zweitligist Sandhausen auch die Schwarz´sche Maxime komplettieren: „Die Jungs besser machen und dabei auch die Ergebnisse ziehen“. Sven Demandts Team von der anderen Rheinseite wird am Samstag allerdings etwas dagegen haben, präsentierte sich nach holprigem Saisonstart zuletzt sehr stabil. „Die Truppe hat ein Riesenpotenzial“, warnt Sandro Schwarz, „bringt neben brutaler Körpergröße eine saubere Ordnung und ordentlich Geschwindigkeit auf den Platz“.
Dem wollen die Nullfünfer derbygemäß begegnen: „Da heißt es von Anpfiff an: die Schlagzahl hochdrehen und ohne Abtasten alles raushauen, den Kampf annehmen.“ Fehlen werden die Langzeitverletzten Wähling, Falkenmayer und Franzin, die sich wie Marc Wachs dem Trainingsalltag langsam annähern. Aaron Seydel ist seit gestern wieder auf dem Rasen, Benedikt Saller (umgeknickt) und Patrick Schorr (Oberschenkelprobleme) arbeiten noch auf den Spieltag hin.