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Profis 05.11.2018 - 13:30 Uhr

Die Serie endet mit Fiesta und Humba

05er bezwingen Werder Bremen mit 2:1 - Starker fußballerischer Auftritt und mit Leidenschaft verteidigt, als die Beine schwerer wurden

Olé, olé Fiesta, Humba, Gruppentänze, Stadionrunde. Lange haben die Fußballprofis des 1. FSV Mainz 05 auf diese Glücksmomente warten müssen. Zum Abschluss des zehnten Bundesliga-Spieltages feierten die Mainzer nun in der OPEL ARENA das Ende der Serie von Pflichtspielen ohne Sieg. Der Mannschaft von Sandro Schwarz gelang ein verdienter 2:1-Erfolg gegen den SV Werder Bremen, den Spieler und Anhänger begeistert bejubelten, auch wenn oder gerade weil es am Ende noch einmal spannend geworden war. "Dass sich die Jungs dann so freuen, ist wichtig, um zu zeigen: Wenn man so ein Spiel mit diesem Einsatz und dieser Leidenschaft durchzieht, belohnt man sich auch", sagte Rouven Schröder zufrieden.

Es war über weite Strecken ein ausgesprochen starker Auftritt der 05er gegen einen Gegner aus der Spitzengruppe der Liga. Das musste auch der Werder-Trainer anerkennen. "Wir wussten, dass wir gegen eine spielstarke Mannschaft spielen, auf einen Gegner treffen, der super organsiert ist, der in den vergangenen Wochen zwar keine Ergebnisse hatte, aber immer gut gespielt hat. Das wollte keiner hören vor dem Spiel, aber das ist s"“, sagte Florian Kohfeldt.

124 Kilometer gelaufen nach 120 Pokalminuten

Dass es hinten raus trotzdem noch einmal spannend wurde und Claudio Pizarro mal wieder gegen die 05er traf, hatte zum einen damit zu tun, dass die Bremer alles, was ihnen an Offensivkräften zur Verfügung stand, nachwechselten. Und zum anderen damit, dass der hohe Aufwand, den die Mainzer betrieben, viel Kraft gekostet hatte. "Die letzten 20  Minuten mussten wir viel leiden. Wir sind wirklich auf der Felge gegangen", sagte Schwarz. Das Pokalspiel mit 120 Minuten in den Knochen, gegen die Bremer 124 Kilometer gelaufen. "Da mussten wir die eine oder andere Situation überstehen, ohne aber, dass große Torchancen da waren für Werder." Der Trainer stellte noch um auf ein 4-1-4-1. "Daniel Brosinski war fix und fertig. Wir haben noch überlegt, ob wir ihn auswechseln, haben uns dann aber für den doppelten Flügel mit dem laufstarken Jean-Paul Boëtius als helfende Absicherung entschieden." Weil Philipp Mwene sich im Abschlusstraining verletzt hatte, fehlte im Kader zudem ein Rechtsverteidiger.

"Wir sind glücklich über das Ergebnis und die Art und Weise, wie wir gewonnen und das Publikum mitgenommen haben, das da war, bis zum Schluss mitgefiebert und dann gemeinsam gejubelt hat mit uns", erklärte der Trainer. Ab der 70. Minuten habe man zu wenig Umschaltmomente gehabt, um Ruhe reinzubringen. "Und mit dem Gegentor fängst du dann wieder an zu überlegen. Das ist normal. Trotzdem haben wir weiterhin mit viel Leidenschaft verteidigt und verdient gewonnen."

Bis dahin war es in allen Belangen eine starke Vorstellung gewesen. Die 05er spielten guten Fußball, ließen den Ball laufen, verteidigten gut, hatten die Kontrolle über das Spiel. "Gutes Positionsspiel, Sicherheit in der Verlagerung, in den Halbräumen, im Tiefenspiel. Das sah gut aus", sagte Schwarz. "Wir waren immer präsent im Strafraum, um die Box herum, nach zweiten Bällen, in den Gegenpressing-Situationen. Wir hätten nur ein Tor mehr nachlegen müssen, was möglich war."

Schwarz: "Genau da weitermachen"

Schon die erste Chance nach zehn Minuten belegte die 05-Stärke an diesem Abend. Nach einem sehenswerten Tempoangriff knallte Jean-Philippe Mateta den Ball an die Latte. Allerdings stand der passgebende Aarón Martín, dessen Vertrag sich durch den zehnten Pflichtspiel-Einsatz nun bis 2023 verlängert hat, dabei leicht im Abseits. Mateta gelang dann aber die Führung, als er nach einer Brosinski-Flanke einen Stellungsfehler von Werder-Abwehrchef Niklas Moisander nutzte, die Kugel mitnahm und aus kurzer Distanz vollstreckte. Kunde Malong scheiterte aus spitzem Winkel am Torhüter, der danach auch gegen Stefan Bell klärte. Dann verpasste Latza per Kopfball aus ganz kurzer Distanz das 2:0.

"Auch in der zweiten Halbzeit sind wir sehr gut rausgekommen, haben schnell das Tor gemacht, das Spiel im Griff gehabt", sagte der 05-Trainer. Jean-Philippe Gbamin nahm ein Zuspiel von Brosinski sechs Minuten nach Wiederbeginn auf, drängte in den Strafraum und versenkte den Ball zum 2:0 in die kurze Ecke. Am Ende hatte Latza in der Bremer Druckphase noch einmal die Möglichkeit nach guter Vorarbeit von Karim Onisiwo alles klar zu machen, verfehlte aber das Tor.

"Wichtig ist nun, dranzublieben", forderte Schwarz. "Es steckt viel Potenzial in der Mannschaft. Wenn wir das abrufen, mit der Bereitschaft und der Qualität, die wir haben, genau da weiter machen und glasklar bleiben, sind wir in der Lage Spiele zu gewinnen."