Diltheyschule zeigt Rassismus die Rote Karte

Im Rahmen ihres Wandertages erlebten die Schülerinnen und Schüler der 7. Klasse der Diltheyschule Wiesbaden einen ganz besonderen Workshop. Der Partner des 05er Klassenzimmers „Show Racism the Red Card – Deutschland e.V.“ war mit der gleichnamigen Aktion zu Gast in der Coface Arena.

Nach einer kleinen Vorstellungsrunde wurden gemeinsam Verhaltensregeln vereinbart, die an diesem Tag gelten sollten. Den Schülern war es wichtig, dass sie einander zuhören, sich nicht gegenseitig auslachen sowie alle Fragen zulassen, denn „doofe Fragen gibt es ja bekanntlich nicht“.

Im zweiten Schritt lernte die Klasse mithilfe eines Bilderrätsels, was Vorurteile sind. Die Auflösung überraschte alle und es wurde ihnen klar, dass auch sie oftmals viel zu schnell und voreilig urteilen.

Bereits der thematische Einstieg zeigte Erfolge bei der sehr lebhaften und dennoch äußerst interessierten Gruppe. Von Schülerseite kamen Kommentare wie „es ist falsch, nach dem Äußeren zu urteilen“, denn nicht das Äußere würde zählen, sondern das Innere.

Anhand von Alltagssituationen erarbeiteten die Schülerinnen und Schüler in zwei Gruppen, in welchen Situationen Menschen unfair und ungleich behandelt oder ausgegrenzt werden. Sie erzählten teilweise eigene Geschichten, wie sie Vorurteile und Diskriminierung selbst erlebt haben. Der eine oder andere erkannte dabei selbst, dass auch er schon einmal zu schnell über eine Person geurteilt hat.

Die Verbindung zum Fußball wurde über einen Dokumentarfilm hergestellt. Darin schilderten Fußballspieler ihre persönlichen Erfahrungen mit rassistischen Äußerungen. Gezeigt wurde eine Szene, in welcher Samuel Eto‘o von gegnerischen Fans rassistisch diskriminiert wurde. Viele der Teilnehmer waren sehr bestürzt und konnten nicht verstehen, dass für manche Fans „die Hautfarbe wohl wichtiger ist als das Talent“. Eine Schülerin sagte nach dem Film, „wenn jeder gleich wäre, wäre die Welt doch langweilig“.

Auf der Grundlage dieser Filmszene wurden die Teilnehmer zu einem Rollenspiel animiert. Per Los wurden die Kids in fünf verschiedene Gruppen eingeteilt, in denen sie zusammen mögliche Handlungsoptionen diskutierten. Im Anschluss daran fand eine realitätsnahe Pressekonferenz statt, in welcher die Schülerinnen und Schüler ihre Ergebnisse präsentierten, Fragen stellen und Stellung beziehen konnten.

Zum Abschluss kam Vereinsvertreter Ben Praße zu einer Fragerunde. Der Fanbeauftragte von Mainz 05 stellte sich offen und ehrlich allen Fragen der Siebtklässler. Am Ende des Workshops gab es für die ganze Klasse eine rote Karte mit Handlungsoptionen, wie auf Rassismus und Diskriminierung im Alltag reagiert werden kann. Diese soll die Schüler daran erinnern, dass jeder einzelne von ihnen Rassismus und Diskriminierung die rote Karte zeigen kann.