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Profis 05.10.2016 - 14:36 Uhr

"Druck auf den Kader steigt"

Jairo, Ramalho, Balogun & Klement vor Rückkehr ins Teamtraining

Die zweite Länderspielpause der noch jungen Saison bietet zum einen Zeit zum Durchschnaufen und vor allem, um an der mentalen Frische in den Köpfen der 05-Profis zu arbeiten. Zum anderen ist die Pflichtspielpause aber auch ein willkommene Gelegenheit, einen Teil der zuletzt angeschlagenen oder verletzten Spieler wieder ins Teamtraining zu integrieren. "Die vergangenen Wochen waren in erster Linie auf der mentalen Ebene eine enorme Belastung für uns alle. Denn der Spielrhythmus inklusive der vielen Reisen war für die Meisten eine komplett neue Erfahrung", sagte FSV-Trainer Martin Schmidt nach der Vormittagseinheit am Mittwoch, der am Nachmittag noch ein Laktattest folgen wird. Die Ergebnisse dürften aufschlussreiche Erkenntnisse liefern.

Einmal darüber, wie unsere Profis die Herausforderungen der vergangenen Wochen aus physischer Sicht verkraftet haben, aber auch darüber wie weit die Spieler sind, die zuletzt nicht auf dem Platz stehen konnten. So stand Jairo Samperio nach seiner im August erlittenen Innenbandverletzung bereits wieder mit den Kollegen auf dem Platz und soll in den kommenden Tagen Stück für Stück die Belastungsintensität steigern. Schmidt sieht den Spanier "auf einem guten Weg, vor allem was Fitness und Ausdauer angeht. In der kommenden Woche erwarte ich ihn im Idealfall zu 100 Prozent im Mannschaftstraining". Ob er für einen Einsatz im Heimspiel gegen Darmstadt 98 in Frage kommt, soll sich daher in den verbleibenden anderthalb Wochen bis zur nächsten Bundesliga-Partie entscheiden. Zumindest beim Test gegen SV Rot-Weiß Hadamar am Freitagabend kann sich Schmidt vorstellen, dem Offensivmann einige Minuten Spielpraxis zu verschaffen. Zudem werden in André Ramalho und Leon Balogun (beide Muskelfaserrisse) zwei Spieler auf den Trainingsplatz zurückkehren, die die Konkurrenzsituation noch einmal erhöhen dürften, wie auch der Chefcoach bestätigt. "Der Druck auf den Kader steigt", freut sich Schmidt in den kommenden Wochen wieder auf mehr Optionen zurückgreifen zu können.

"Er ist schwer zu ersetzen"

Nicht zuletzt der ausgedünnte Kader habe nach Ansicht des Schweizers auch Verletzungen wie zuletzt die von Fabian Frei beim 0:0 gegen den VfL Wolfsburg zur Folge gehabt. "Hätte ich Fabi oder zuvor auch Jean-Philippe Gbamin früher schonen können, wäre es vermutlich nicht dazu gekommen." Die größere Auswahl aus quantitativer Sicht dürfte den 05ern in den kommenden, nicht minder intensiven Wochen gestatten, die individuelle Belastungssteuerung weiter zu optimieren und auch Spielern, die zuletzt im Dauereinsatz waren, zu Verschnaufpausen zu verhelfen. Immerhin steht nach der Länderspielpause der nächste Block mit sieben Partien binnen 22 Tagen auf dem Programm. Insbesondere einem Spieler wie Yunus Malli waren die Belastungen aus Trainer-Sicht zuletzt anzumerken. "In Wolfsburg hat man gesehen, dass er länger gebraucht hat, um ins Spiel zu finden", so der 05-Trainer. "Auch bei ihm sind wir ein Risiko gegangen mit den vielen Einsätzen. Man sieht daran, dass Yunus aktuell nur sehr schwer zu ersetzen ist."

Als Alternative zum türkischen Nationalspieler sieht Schmidt neben Suat Serdar auch Philipp Klement, der zuletzt wochenlang aufgrund hartnäckiger Oberschenkelprobleme aussetzen musste. Der 24-Jährige soll noch während der Länderspielpause auf den Trainingsplatz zurückkehren. "Ihn wollen wir langsam aufbauen", so Schmidt, der sich ohne Malli auf dem Platz auch eine Abkehr vom gewohnten Spielsystem vorstellen kann. Zunächst gelte es jedoch, die Pause zu nutzen, um Kräfte für die nächsten englischen Wochen zu sammeln. "Die Phase zuletzt hat das gesamte Team von Zeugwart bis hin zum Trainerstab wahnsinnig gefordert. Das ist einfach eine Zusatzbelastung, die wir aber gerne annehmen und uns verdient haben." Eine Zusatzbelastung, die insbesondere die Spieler, die in dieser Saison noch ohne Pflichtspieleinsatz sind, nach Auskurieren ihrer Verletzungen gerne in Kauf nehmen werden.