Spielbericht 30.03.2019 - 00:00 Uhr
Effektive Bremer ringen FSV nieder
In einem Duell auf Augenhöhe hat der 1. FSV Mainz 05 am Samstagnachmittag erstmals seit fünf Partien wieder beim SV Werder Bremem verloren. Milot Rahsica (3.) und zweimal Max Kruse (36., 63.) trafen beim 3:1 (2:0) für die Gastgeber, Robin Quaison war kurz nach Wiederbeginn der Anschlusstreffer gelungen (52.). Pech hatten die 05er, dass die Pfeife des Unparteiischen nach Foulspiel an Quaison im Strafraum in der Anfangsphase stumm geblieben war.
Nach der letzten Länderspielpause der laufenden Saison hatte Cheftrainer Sandro Schwarz drei Veränderungen in seiner Startelf vorgenommen gegenüber der Partie beim FC Bayern München vorgenommen. Aarón Martín, Kunde Malong und Robin Quaison nahmen die Plätze von Alexander Hack (nicht im Kader), Jean-Philippe Gbamin (zu spät beim Abschlusstraining) und Karim Onisiwo, der auf der Bank Platz nahm, ein.
13 Tage nach der schmerzhaften Niederlage in München lief der Gegner zwar in grün-weiß auf, was die Gastgeber jedoch nicht davon abhielt, ebenso wie der Rekordmeister gleich die erste Chance zur frühen Führung zu nutzen. Tief in der eigenen Hälfte spielte Kruse einen langen Ball auf Rashica. Der Stürmer startete auf Höhe der Mittellinie, enteilte den hoch stehenden Stefan Bell und Moussa Niakhaté und ließ auch Florian Müller im Tor keine Abwehrchance - 1:0 (3.). Die Gelegenheit schnell zurückzuschlagen hatte kurz darauf Mateta, dessen Chip aus spitzem Winkel das Gehäuse nur knapp verfehlte (7.). Eine knifflige Szene zu bewerten hatte dann in der 11. Spielminute Schiedsrichter Marco Fitz: Im Strafraum der Gastgeber war Quaison klar vor Niklas Moisander am Ball, wurde vom Innenverteidiger am Fuß berührt und kam zu Fall. Die Mainzer forderten Strafstoß, der Unparteiische suchte Rat bei den Video-Assistenten in Köln. Nach kurzem Austausch entschied man sich gegen einen möglichen Elfmeter, Fitz verzichtete dabei zudem auch auf den Gang in dei Review-Area, um sich ein eigenes Bild der Szene zu machen. Bitter, und aus 05-Sicht schwer nachvollziehbar. Zwei Minuten nach der umstrittenen Entscheidung zwang Kruse Müller mit einem Schuss aus 20 Metern zu einer starken Reaktion (13.), ein Schuss von Levin Öztunali verfehlte das Bremer Tor in der 21. Minute. Die ganz große Chance auszugleichen verpasste erneut Mateta nach Zuspiel von Jean-Paul Boëtius, als er frei vor Jiri Pavlenka auftauchte, im eins-gegen-eins-Duell zehn Meter vor dem Kasten aber den Kürzeren zog (25.).
Der FSV hatte die Begegnung in dieser Phase im Griff, initiierte immer wieder vielversprechende Offensivaktionen. Werder hingegen lauerte auf Umschaltgelegenheiten und nutzte den sich auftuenden Raum in der Mainzer Hälfte in Minute 36 um nachzulegen. Niakhaté misslang ein Rettungsversuch gründlich, Kruse netzte aus zwölf Metern humorlos zum 2:0 ein (36.). Auch die letzte Gelegenheit vor dem Seitenwechsel bot sich Kruse, dessen Volley-Versuch in der 40. Minute zu hoch angesetzt war. Die effektivere zweier bis hierher gleichwertiger Mannschaften nahm die Führung mit in in die Katakomben.
Mit Schwung & Maxim aus der Kabine
Zur Pause reagierte Schwarz und brachte Alexandru Maxim für Öztunali. Ein Wechsel, der gleich Einfluss hatte auf die Struktur im Offensivspiel der Gäste. Immer wieder forderte und verteilte der Rumäne den Ball, auch wenn er nicht direkt am frühen Anschlusstreffer zu Beginn des zweiten Durchgangs beteiligt sein sollte. Dieser fiel nach einer feinen Flanke von Boëtius auf den kurzen Pfosten, wo Torjäger Quaison aus kurzer Distanz nur noch den Fuß hinalten mussten - nur noch 1:2 aus Sicht des FSV (52.). Der Wille, Zählbares von der Weser mit nach Hause zu nehmen, war nun deutlich sichtbar. Die Gäste dominierten die Anfangsphase der zweiten 45 Minuten klar. Eine Boëtius-Flanke segelte in Minute 58 durch den Werder-Strafraum, doch in der Mitte verpassten Kunde und auch der aufgerückte Daniel Brosinski. Dass Dominanz und Ballbesitz keine Tore garantieren, bewies Werder auf der gegenüberliegenden Seite mit dem ersten sauber vorgetragenen Angriff nach Wiederbeginn. Rashica ließ Bell mit etwas Glück aussteigen, legte quer auf Kruse, der aus zehn Metern keine Mühe hatte an Müller vorbei einzuschieben (63.). Ein schöner Spielzug der Werderaner, der auf Höhe der Mittellinie jedoch per taktischem Foul hätte verhindert werden können. Analog zu Durchgang eins fing sich der FSV gerade in einer Phase, als man dem Ausgleich nahe schien, einen bitteren Gegentreffer und lief erneut einem Zwei-Tore-Rückstand hinterher.
Bremen hatte durch den zweiten Kruse-Treffer neues Selbstvertrauen geschöpft und war nun wieder besser in der Partie. Torchancen blieben so bis in die Schlussphase hinein aus. DIe Schlussoffensive läutete schließlich Torschütze Quaison ein, dessen Schuss aus 18 Metern das Gehäuse aber verfehlte (84.). Bei einem Seitfallzieher des eingewechselten Karim Onisiwo war Pavlenka genauso zur Stelle (86.), wie bei einer Doppelchance von Bell und Tony Ujah nach Maxim-Eckball (87.). Es sollten die letzten nennenswerten Offensivaktionen eines ansehnlichen Fußballspiels sein. Ein Spiel mit einem für alle Mainzer bitteren Resultat, weil mit etwas mehr Glück im Spielverlauf mehr drin gewesen wäre an der Weser. Vor dem Duell mit dem SC Freiburg in der OPEL ARENA am kommenden Freitagabend (20.30 Uhr) hat der FSV nach 27 Partien weiterhin 30 Zähler auf dem Konto.